Investmentfonds.de
27.07.2007:
Invesco: Marketeinschätzung Energiesektor
Köln, den 27.07.2007 (Investmentfonds.de) - Nachdem der Ölpreis im vergangenen Juli
ein Rekordhoch von 77 USD pro Fass erreichte, fiel er bis Ende des Jahres deutlich
zurück und begann das Jahr 2007 bei etwa 58 USD pro Fass. Aktuell liegt der Ölpreis
bei mehr oder weniger 68 USD pro Fass und damit etwa 16% bis 17% höher als zu
Jahresbeginn, aber immer noch 12% unter dem im vergangenen Juli erreichten Höchststand.
Die Invesco Analysten führen den Rückgang des Ölpreises und die damit verbundenen
Wertverluste einiger Energietitel in der zweiten Jahreshälfte 2006 auf saisonale
Faktoren sowie die ruhige Sturmsaison 2006 zurück.
Mit Schulbeginn im Herbst nahm die Reisetätigkeit ab, und auf die milden Herbstmonate
folgte zur Jahreswende 2006/2007 der wärmste Winter seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen.
Nach der heftigen Hurrikansaison 2005 blieb der Golf von Mexiko mit seinen
Förderanlagen und Raffinerien im vergangenen Jahr größtenteils unbeschadet.
Zugleich kam es zu einer leichten Entspannung der politischen Lage im Nahen Osten.
Anzeichen einer kurzfristigen Ausweitung der globalen Ölproduktionskapazitäten, die
sich aktuell auf 88 Millionen Fass pro Tag belaufen, sind nicht erkennbar. Angesichts
eines globalen Ölverbrauchs von 86 Millionen Fass pro Tag ist das Verhältnis von
Nachfrage zu Produktionskapazität mit 97%-98% aktuell enger als zu irgendeinem anderen
Zeitpunkt seit den 1970er Jahren. Während die Nicht-OPEC-Produktion sich in diesem
Jahr größtenteils entsprechend der zunehmenden globalen Nachfrage entwickeln dürfte,
sehen wir für die Jahre 2008 und 2009 kaum Anzeichen für eine Ausweitung der
OPEC-Produktion.
Wie im Jahr 2006 könnte es auch für den Rest des Jahres 2007 relativ ruhig an der
Ölpreisfront bleiben. Zusammen mit der Schwierigkeit, die globale Ölproduktion zu
ersetzen, dürfte die Nachfrage aus China und Indien die Energiepreise und Kurse der
Energietitel in den Jahren 2008 und 2009 in die Höhe treiben.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachfrage nach Energie nachlässt, erscheint äußerst
gering. China und Indien allein verzeichnen zweistellige gesamtwirtschaftliche
Wachstumsraten. Etwa die Hälfte der Zunahme des globalen Energieverbrauchs seit 2000
entfällt auf diese beiden Länder, deren Energiehunger noch lange nicht gestillt zu
sein scheint. Den Prognosen des IMF zu Folge wird die Weltwirtschaft in den Jahren 2007
und 2008 um fast 5% zulegen – und jede Ausweitung des globalen Bruttoinlandsprodukts
um 2% erfordert 1 Million zusätzliche Fass Öl pro Tag. Kein Zweifel:
Die Nachfrage nach Energie wird weiter zunehmen.
Quelle: Investmentfonds.de
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