Investmentfonds.de
24.07.2009:
Fortis: Ende der Rezession in Sicht
Köln, den 24.07.2009 (Investmentfonds.de) - In der letzten Woche haben sich Aktien stark
erholt, ausgelöst durch Gewinnmeldungen aus dem Finanzsektor und die höhere Wahrscheinlichkeit,
dass die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder wachsen wird, so berichtet Joost
van Leenders Investment Specialist Asset Allocation bei Fortis Investments.
Die Daten der letzten 14 Tagen würden die Einschätzung stützen, dass sich die USA dem Ende der
Rezession nähern.
Nach seinem dramatischen Rückgang im Winter hat sich der Konsum jetzt stabilisiert.
Unterdessen ist der monatliche Frühindikator des Conference Board zum dritten Mal in
Folge gestiegen. Bisher war er stets ein guter Indikator für die wirtschaftliche Lage.
Klarer hätte die Botschaft nicht sein können: Das Ende der Rezession ist in Sicht.
Der US-Wohnimmobilienmarkt war in den letzten Monaten erstaunlich widerstandsfähig. In den
letzten acht Wochen ist die Zahl der schwebenden Hausverkäufe wieder deutlich gestiegen.
Wahrscheinlich noch wichtiger ist aber, dass der Absatz von Gebrauchtimmobilien in den
letzten 18 Monaten nahezu stabil geblieben ist. Sowohl der monatliche Index der Federal
Housing Finance Agency (FHFA) als auch der Radar Logic Composite deuten an, dass die
Preise im Frühjahr ihren Tiefpunkt erreicht haben könnten.
Der Druck auf die Zentralbanken ist gestiegen, ihre Konzepte für ein Ende der beispiellosen
Liquiditätshilfen offenzulegen. In den letzten 14 Tagen gaben sie die Antwort: Zunächst hat
sich die Bank of England entschieden, das Wertpapierankaufprogramm nicht über die bereits
genehmigten 125 Milliarden Pfund hinaus auszuweiten. Noch wichtiger ist aber die Äußerung von
Ben Bernanke. Er erklärte, dass die Fed die Geldpolitik auch ohne einen schnellen Verkauf
ihrer umfangreichen Agency-Anleihen-Bestände straffen könne.
Auch in dieser Woche zeigte sich, dass China etwas Besonderes ist. Nach den amtlichen Daten
läuft die Volkswirtschaft auf Hochtouren. Im 2. Quartal war das BIP um 7,9% höher als vor
einem Jahr und zugleich etwas besser als erwartet, – und mit einem Plus von 10,7% (gegenüber
dem Vorjahresmonat) ist die Industrieproduktion überraschend stark gestiegen. Dabei
unterschätzen diese Zahlen die wirtschaftliche Dynamik sehr. Das Wachstum seit Jahresbeginn
zeigt, dass sich China in geradezu halsbrecherischem Tempo erholt hat.
"Im Aktienbereich bleiben wir insgesamt neutral positioniert. Zwar schätzen wir risikobehaftete
Assetklassen (Investmentgrade- und Hochzinsanleihen, Emerging-Market-Anleihen und Aktien)
immer positiver ein, für ein direktes Aktienengagement spricht aber eher wenig. Die niedrigen
Gewinnmargen dürften angesichts der eher schwachen Konjunkturerholung weiter unter starkem
Druck stehen, und die Gewinnerwartungen sind völlig übertrieben.
Wir setzen weiterhin auf ausgewählte Risikopositionen. Die Fundamentaldaten der Emerging
Markets sind besser als die der Industrieländer, so dass wir uns in Emerging-Market-Aktien
und –Anleihen engagieren. In Zeiten niedriger Renditen bleiben Unternehmensanleihen attraktiv.
Nachdem wir in Investmentgrade-Papieren bereits übergewichtet waren, kam in dieser Woche eine
High-Yield-Position hinzu. Es gibt weitere Hinweise, dass die Talsohle bald durchschritten
ist. Die noch immer weiten Spreads dürften die bevorstehenden Zahlungsausfälle mehr als
ausgleichen", so Joost van Leenders Investment Specialist Asset Allocation bei Fortis
Investments.
Quelle: Investmentfonds.de
|