Investmentfonds.de
14.09.2009:
Fortis: Aktien punkten in vielerlei Hinsicht
Köln, den 14.09.2009 (Investmentfonds.de) -
Die Experten von Fortis analysieren in Ihrem aktuellen
Marktüberblick die Chancen auf wirtschaftliche Erholung:
- Engagement in risikoreicheren Assetklassen diversifiziert;
- Konjunkturaussichten kurzfristig gut
Unserer Aktienmarkteinschätzung ist in den letzten Monaten kontinuierlich
optimistischer geworden, da auch die Konjunkturprognosen nicht mehr negativ
sind, sondern zunehmend positiver werden. Zumindest auf kurze Sicht deutet
alles auf ein starkes Wachstum der Weltwirtschaft hin, und noch immer ist
keine Inflation in Sicht. Asien erholt sich stark, und auch die
US-Wirtschaft ist überraschend deutlich gewachsen. Europa und Japan dürften
ebenfalls von der Wachstumswelle erfasst werden. Die Liquiditätssituation
ist günstig, und sowohl die Gewinnaussichten als auch die Gewinnseinschätzung
der Analysten haben sich verbessert. Obgleich die Rallye nun schon seit März
anhält, halten wir die Bewertungen für fair. Die KGVs sind gestiegen und
liegen jetzt über ihrem langfristigen Durchschnitt. Allerdings ist ein
Anstieg der KGVs zu Beginn einer Konjunkturerholung üblich.
Höhere Unternehmensgewinne sowie die Verengung des Geldmarkt- und Unternehmens-
anleihespreads dürften die Märkte ebenso stützen wie der jüngste Anstieg der
Fusionen und Übernahmen. Alles dies hat uns ermutigt, zu einer Aktienüberge-
wichtung überzugehen. Dazu haben wir amerikanische, europäische und japanische
Aktien gekauft. Auf Länderebene bevorzugen wir die Emerging Markets, gefolgt
von Japan und Europa. In US-Aktien bleiben wir aber untergewichtet.
Bei unserer Übergewichtung in Unternehmensanleihen mit Investmentqualität
haben wir Gewinne mitgenommen, sind aber weiterhin übergewichtet. Insgesamt
sind wir in risikoreichen Assetklassen übergewichtet, haben allerdings unser
Engagement diversifiziert. Da Aktien liquider sind als Unternehmensanleihen,
ist auch das Portfolio insgesamt liquider und damit flexibler geworden.
Die jüngsten Konjunkturdaten waren jedoch etwas enttäuschend. In den USA
wurden im August 216.000 Jobs abgebaut. Das ist zwar etwas weniger als
erwartet, doch wurden die Zahlen für Juni und Juli nach unten revidiert –
die erste Abwärtsrevision seit April 2009. Die Arbeitslosenquote stieg
von 9,4 auf 9,7%, und nichts deutet auf ein Anziehen des privaten Verbrauchs
hin. Vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen, massiver Rückgänge
der Hauspreise und der Versuche, die Ersparnisse wieder aufzustocken, sind
die Verbraucherkredite im Juli um 21,5 Mrd. US-Dollar und damit so stark wie
noch nie zurückgegangen. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Erholung in
den USA schließlich doch noch zu einer Enttäuschung wird. Allerdings liegt
dies noch zu weit in der Zukunft, als dass es die kurzfristigen Gewinne
belasten könnte.
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Der endgültige Augustwert des Euroraum-Einkaufsmanagerindex betrug 50,4,
was auf Wachstum hindeutet. Auf kurze Sicht könnte das Wachstum recht gut
sein. Ein besonders starkes Anziehen halten wir angesichts der binnenwirt-
schaftlichen Schwierigkeiten aber nicht für wahrscheinlich. Die japanische
Economy Watchers’ Survey, die in den letzten Monaten stark gestiegen war,
fiel zuletzt unerwartet. Der Leitindex und die Exporte stiegen allerdings
weiter. Immer mehr Emerging-Market-Einkaufsmanagerindizes signalisieren
eine Erholung oder sogar Wachstum: Der brasilianische Index stieg über die
50-Punkte-Marke, der für Singapur war so hoch wie seit zweieinhalb Jahren
nicht mehr.
Es gibt weitere Hinweise darauf, dass wir mit unserer Einschätzung, dass
die Kurzfristzinsen in den USA außergewöhnlich niedrig bleiben, Recht
behalten. Der Offenmarktausschuss geht von einer schwachen Erholung sowie
einer niedrigen Inflation aus und sieht deshalb keine Notwendigkeit, die
Zinsen zu erhöhen. Wir halten es für immer wahrscheinlicher, dass die Fed
die Zinsen am Ende zu spät erhöht. Die EZB beließ den europäischen
Leitzins unverändert und ist mit ihren Prognosen eher konservativ. Selbst
bei einem überraschend hohen Wachstum würde der deutliche Konjunktureinbruch
auch hier die Inflation niedrig halten. Die EZB dürfte also die Zinsen also
ebenfalls nicht so bald erhöhen.
Joost van Leenders
Investment Specialist - Asset Allocation
joost.vanleenders@fortisinvestments.com
Quelle: Investmentfonds.de
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