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31.03.2015 |
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Investmentfonds.de
31.03.2015: --- Ende Anzeige ---
Insgesamt sieht er die Maßnahmen der EZB lediglich als einen von mehreren
Faktoren für bessere Aussichten für Anleger in diesem Jahr an: „Gemeinsam
mit signifikant gesunkenen Energiekosten, gelockerten Kreditbedingungen,
stärkerer Kreditnachfrage und einer geringeren Haushaltszurückhaltung
schafft die schwache Währung ein förderliches Umfeld für europäische risi-
kobehaftete Anlagen.“ Die Attraktivität der europäischen Länder sei jedoch
nicht nur auf Aktien beschränkt, sondern gelte momentan auch für Rentenwerte.
Auch lohne ein Blick auf die Länder außerhalb der Eurozone „Mit höheren
Renditen und einer größeren Anzahl von Kreditratings mit AAA- als die
Anleihenmärkte der Eurozone könnten die europäischen Länder mit eigener
Währung bedeutende Kapitalzuflüsse anziehen“, erläutert Tilmann Galler.
Deflationsrisiko für Schwellenmärkte
Im internationalen Kontext spielt der US-Dollar weiterhin eine erhebliche
Rolle, da dessen Aufwertung, in Verbindung mit niedrigen Rohstoff- und
insbesondere Ölpreisen, die Inflation weltweit drückt. „Gerade für Schwellen-
länder mit einer bislang erhöhten Inflation wie etwa Türkei, Südafrika,
Indien und Indonesien bedeutet die Entwicklung eine Erleichterung, verringert
sie doch die Notwendigkeit einer starken geldpolitischen Straffung. Für andere
Emerging Markets, in denen sich die Inflation bereits auf niedrigem Niveau
befindet, verstärkt der Verfall der Ölpreise hingegen die Sorgen um defla-
tionäre Tendenzen. So verläuft die Inflation in vielen dieser Länder bereits
unter den anvisierten Zielgrößen der jeweiligen Zentralbanken“, erklärt
Tilmann Galler.
Das Risiko einer Deflation lässt sich insbesondere am Erzeugerpreisindex (PPI)
festmachen, der sich in einem Großteil der Schwellenländer seit Längerem in
deflationärem Rahmen bewegt, ohne dass dafür ausschließlich schwache Rohstoff-
preise verantwortlich gemacht werden könnten – schließlich fällt auch der
wesentliche PPI (ohne Nahrungsmittel und Energie) für die Schwellenländer
seit etwa Mitte 2014 ebenfalls. Bemerkenswert ist zudem, dass der Verbraucher-
preisindex (VPI) in den Schwellenländern aufgrund der schwächeren Gesamtnach-
frage ebenfalls rückläufig ist.
„Unser Basisszenario für 2015 sieht dennoch weiterhin ein disinflationäres
Umfeld in den Schwellenländern vor“, erläutert Tilmann Galler. „Das Risiko
einer deflationären Spirale halten wir im Fall der meisten Schwellenländer
immer noch für gering, da einige wesentliche Faktoren entgegenwirken. So
sollten die direkten Auswirkungen der schwächeren Ölpreise – vorausgesetzt,
diese fallen nicht noch weiter – auf die Inflation nur vorübergehender Natur
sein; auf einen Verfall nach Erreichen der Talsohle folgt schließlich fast
ausnahmslos eine Erholung. Je attraktiver sich die Ölpreise gestalten,
desto stärker dürfte die künftige Nachfrage nach Öl sein, was wiederum die
Preise wieder steigen ließe. Das legt nahe, dass sich im späteren Verlauf
dieses Jahres eine Belebung der Inflationszahlen des Verbraucherpreisindex
ergeben dürfte.“
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Einen Motor für eine höhere Inflation in den Schwellenländern sieht Galler
zudem im Zusammenwirken der weiterhin starken US-Wirtschaft auf der einen
Seite und einer quantitativen Lockerung der EZB zur Ankurbelung der Wirtschaft
auf der anderen Seite: „Beides sollte allmählich zur Steigerung der globalen
Nachfrage nach Exporten aus den Emerging Markets beitragen und damit für
Inflation sorgen.“ Als wesentlichen Aspekt sieht Galler auch den Umstand,
dass die Zentralbanken der Schwellenländer anders als ihre Pendants in den
Industrienationen im Allgemeinen über ausreichend Spielraum für Zinssenkungen
verfügen, die sie als Reaktion auf Deflationsrisiken einsetzen können. „Korea,
China, Indien, Polen und Chile haben die Zinssätze bereits in den letzten
Monaten angesichts des niedrigeren Inflationsdrucks gesenkt – wir rechnen
in der nächsten Zeit auch mit Zinssenkungen in Thailand, Ungarn und der
Türkei“, erklärt Tilmann Galler. Er sieht diesen Umstand zudem als poten-
ziellen Treiber an der Börse: „Erwartungen hinsichtlich einer geldpolitischen
Lockerung in bestimmten Schwellenländern verheißen kurzfristig Gutes für die
lokalen Aktienmärkte.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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