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30.12.2015 |
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Investmentfonds.de
30.12.2015: --- Ende Anzeige ---
Um das relativ zuverlässig einschätzen zu können, lohnt sich ein Blick
auf die konjunkturelle Entwicklung, folgen ihr doch alle wichtigen li-
quiden Assetklassen, die sich in zwei Gruppen einteilen lassen: Auf der
einen Seite stehen die Risikoanlagen, zu denen Aktien, Rohstoffe und
Hochzinsanleihen gehören. Gemeinsam entwickeln sie sich immer dann gut,
wenn die Wirtschaft wächst. Das Gegengewicht sind die »sicheren Häfen«,
zu denen Top-Anleihen und auch Gold gehören, die ihre Stärke in wirt-
chaftlichen Schwächephasen und jeder Form von Krise zeigen. Deshalb ist
für unsere Prognosen für das Jahr 2016 die Entwicklung der Konjunktur
entscheidend.
Tatsächlich dürften Anleger 2016 mit beiden Gruppen Geld verdienen
können – allerdings nicht zur gleichen Zeit. Warum? Weil wir im Jahres-
verlauf mit der nächsten Trendwende im Konjunkturzyklus rechnen müssen.
Das zeigen zumindest unsere weit in die Zukunft reichenden Frühindikatoren
an, die sich in den vergangenen Jahren als sehr zuverlässig erwiesen haben.
Im ersten Halbjahr spricht alles für Risikoassets: Die US-Konjunktur
wächst nach wie vor solide und hat trotz der Zinswende der Fed positive
Perspektiven. Auch die Wirtschaft der Eurozone zeigt sich erstaunlich
robust. Und selbst in China mehren sich nach erfreulichen Signalen diverser
Frühindikatoren die Anzeichen für einen zaghaften Aufschwung.
Entsprechend ist der Ausblick für die Aktienmärkte in den nächsten
Monaten gut. In der Eurozone gilt dies sogar noch mehr als in den USA,
weil die Bewertungen diesseits des Atlantiks grossen Nachholbedarf haben.
Konkret bedeutet dies neue Höchststände. Der DAX beispielsweise sollte
im nächsten Jahr Richtung 13.000 Punkte marschieren und der Eurostoxx50
die 4.000er-Marke testen, während der Schweizer Index SMI über
10.000 Punkte steigen dürfte.
Wen bei diesen Prognosen im Hinblick auf die Bewertungen die Höhenangst
erfasst, der sollte in den Rückspiegel schauen: In den vergangenen Jahren
hat sich immer wieder gezeigt, dass Aktien trotz hoher Bewertungen noch
teurer werden können, wenn die wirtschaftliche Dynamik zunimmt – so wie
wir das für das 1. Halbjahr 2016 erwarten.
An den Anleihenmärkten müssten die Aussichten im 1. Halbjahr eigentlich
klar negativ sein. Denn die stärker wachsende Wirtschaft sowie die moderat
anziehende Inflation entziehen der Bond-Rallye das Fundament. Hinzu kommen
Notverkäufe ausländischer Staatsfonds, die in zunehmendem Mass ihre EUR-
Anleihen liquidieren, um stützend an den Devisenmärkten intervenieren zu
können. Dass es mit dem Zinsanstieg trotzdem nicht so einfach ist, liegt
an den grossvolumigen Anleihenkäufen der EZB, die den erstgenannten
Faktoren wuchtig entgegenwirken.
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Unter dem Strich ist deshalb davon auszugehen, dass die Renditen deutscher
Bundesanleihen in den nächsten Monaten zwischen 0,40 und 0,80% gefangen
bleiben. Besser sieht es bei europäischen Peripherie-Staatsanleihen und
Unternehmensanleihen aus. Dort sollte sich die anziehende Konjunktur positiv
auswirken und deutliche Kursgewinne nach sich ziehen.
Viel Zeit bleibt Anlegern aber nicht, um von diesen positiven Entwicklungen
zu profitieren. Schon um die Jahresmitte 2016 dürfte die Konjunktur sich
weltweit wieder abschwächen. Die Folge wären im 2. Halbjahr einerseits
deutliche Kursrückgänge bei Aktien, die durchaus 25 bis 30% betragen können.
Andererseits ist dann bei Bundesanleihen und anderen Top-Staatsanleihen mit
Kursgewinnen zu rechnen. Anleger sind also gut beraten, sich nicht allein
auf noch so schön klingende Punktprognosen für Anleihenrenditen und Aktien-
kurse zu verlassen. Stattdessen sollten sie in den nächsten Monaten vor
allem die Entwicklung der Konjunkturbarometer – wie das Ifo-Geschäftsklima
oder den Einkaufsmanagerindex – genau im Blick behalten. Wer dann zur
richtigen Zeit in die passende Assetklasse investiert, dürfte bis zum
Jahresende auch einen attraktiven Ertrag erzielt haben.
Quelle: Investmentfonds.de |
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