Investmentfonds.de
31.08.2017:
Fidelity Marktkommentar: US-Steuerreform wird kommen
Köln, den 31.08.2017 (Investmentfonds.de) -
Rick Patel, Fondsmanager des Fidelity US Dollar Bond Fund
Fondsmanager Rick Patel geht davon aus, dass die geplante Steuerreform
in den USA in jedem Fall kommen wird – auch wenn die Ausgestaltung nach
wie vor unklar sei. Grund dafür sind auch die 2018 stattfindenden
Zwischenwahlen in den USA. Nach aktuellen Umfragen könnten die Republikaner
ihre absolute Mehrheit verlieren. Denn die Wähler verspürten zunehmend Unmut
über nicht umgesetzte Wahlversprechen. Daher seien die Republikaner mehr
denn je darauf aus, sich bei der Steuerreform zu einigen.
„Ein neues Steuerrecht könnte die Anreize für Einzelpersonen und Unternehmen
und deren Verhalten wesentlich verändern. Die US-Verbraucherausgaben sind
maßgeblich für das Wirtschaftswachstum verantwortlich. Dementsprechend wird
jede Änderung im Steuerrecht, die auch nur geringfügig in die Konsum- und
Sparanreize eingreift, spürbare Folgen für die Gesamtwirtschaft haben“, so
Patel. Unternehmen könnten ihre optimale Kapitalstruktur, ihre Investitions-
bereitschaft und den richtigen Zeitpunkt ebenso überdenken wie die Wahl des
am besten geeigneten Produktionsstandorts.
Camp-Plan als Basis für Steuerreform
Der neueste Entwurf basiert auf dem Steuerplan von Dave Camp von 2014.
Die Eckpfeiler des Plans sind eine Vereinfachung des Steuergesetzes,
eine Erweiterung der Bemessungsgrundlage und ein Unternehmenssteuersatz
von 25 Prozent. Schätzungen zufolge kann dadurch ein potenzielles BIP-
Wachstum von 0,2 Prozent jährlich erzielt werden. Der Camp-Plan ist
aufkommensneutral konzipiert. Die Senkung der Unternehmenssteuer wird
durch die Erweiterung der Bemessungsgrundlage ausgeglichen. Dabei werden
seit langem bestehende Steuerregelungen zur Disposition gestellt: Ein-
schränkung oder Abschaffung der Abzugsfähigkeit von Zinsen, ein
territoriales Steuersystem und die Möglichkeit der steuerlich be-
günstigten Rückführung von Auslandskapital.
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Für die Bürger würden durch den Plan die individuelle Absetzbarkeit
von staatlichen und kommunalen Steuern entfallen, die Obergrenze für
absetzbare Hypothekenzinsen sinken und Steuern auf Beiträge zur indi-
viduellen Altersvorsorge (401(k) Savings Plan) anfallen.
„Änderungen der steuerlichen Behandlung dieser Art der Altersvorsorge
wurden im Wahlkampf mit keinem Wort erwähnt. Die Reaktion der Märkte
bleibt abzuwarten“, so Rick Patel. Abgesehen von den Kontroversen könnte
es für die Republikaner schwierig werden, auf eine derart wichtige Ein-
nahmequelle zu verzichten, um eine aufkommensneutrale Steuerreform zu
verabschieden.
Quelle: Investmentfonds.de
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