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FondsNews
05.09.2017 |
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Investmentfonds.de
05.09.2017: --- Ende Anzeige ---
Ein Thema, das die Märkte derzeit umtreibt ist die Zentralbankpolitik,
vor allem mit Blick in die USA. Was erwarten Sie?
Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihrem Kurs
einer schrittweisen Zinsanhebung treu bleiben wird. Obwohl der Markt eine
weitere Zinserhöhung in diesem Jahr derzeit nur mit einer 50-prozentigen
Wahrscheinlichkeit eingepreist hat, erwarten wir noch im Dezember 2017 eine
erneute Anhebung, gefolgt von zwei weiteren Zinsschritten bis Ende 2018. Vor
allem denken wir, dass die Fed ihr schrittweises und stetiges Vorgehen beibe-
halten wird. Im September sollten dann weitere Informationen zum Beginn des
angekündigten Bilanzabbaus bekannt gegeben werden. Wir erwarten in diesem
Herbst zudem klare Worte seitens der Europäischen Zentralbank, in welchem
Zeitrahmen sie mit der Reduzierung der Anleihekäufe in 2018 beginnen wird.
Insgesamt denken wir aber, dass auch wenn die Zinsen im Zuge der allmählichen
Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken steigen, dieser Anstieg nur
sehr langsam erfolgt. Die Realzinsen werden sich, wenn überhaupt, erst in 2018
schleichend dem positiven Bereich nähern. Infolgedessen bleibt die Politik
expansiv – und damit im Großen und Ganzen günstig für Risikoanlagen.
Welche Auswirkungen werden die steigenden Zinsen auf ertragsorientierte
Multi-Asset-Investments wie die Income-Strategien haben?
Trotz schwächerer Inflationsdaten sehen wir auch weiterhin ein stetiges und
stabiles Wachstumspotenzial in den USA, deren Wirtschaft sich im Übergang von
der mittleren zur späten Zyklusphase befindet. Wir erwarten, dass die Fed die
schwächere Inflation ignorieren und an den schrittweisen Zinserhöhungen fest-
halten wird. Aus diesem Grund müssen wir natürlich über das Risiko nachdenken,
das steigende Zinsen für ertragsorientierte Anleger bedeuten. Wir haben deshalb
beispielsweise bereits während des gesamten Jahres unsere Duration und Zins-
sensitivität aktiv gesteuert. Dies erfolgt einerseits über die Top-down-
Vermögensallokation und andererseits über die Bottom-up-Titelauswahl. So
sichern wir Top-down die Gesamtduration des Portfolios über eine Short-Position
in fünfjährigen US-Staatsanleihen ab. Zudem halten wir Ausschau nach Allokationen
in opportunistischen Sektoren wie Hypothekenanleihen, die nur eine geringe Zins-
sensitivität aufweisen, aber ein konstantes Ertragsprofil für das Portfolio
bieten. Außerdem präferieren wir Anlageklassen wie Hybridanleihen, die uns
erlauben, die Duration aus Bottom-up-Perspektive zu steuern. Durch die Nutzung
von Titeln mit variablem Zinssatz, erhalten wir bei steigenden Zinsen ein zu-
sätzliches Maß an Diversifikation. Wir beurteilen Aktien weiterhin positiv und
haben unsere Allokation im Jahresverlauf weiter aufgestockt. Dafür haben wir
unsere Position in Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit hoher Bonität
reduziert, was unsere Duration auf Gesamtportfolioebene leicht verringert hat.
Vor dem Hintergrund eines Umfeldes steigender Zinsen behalten wir diese auch
weiterhin fest im Blick.
Welche Märkte und Sektoren sehen Sie derzeit aus Ertragssicht als besonders
attraktiv an?
In den letzten Monaten haben wir unsere Positionen sowohl in europäischen
Aktien als auch in Aktien aus Schwellenländern aufgestockt, denn wir sehen,
dass beide Regionen im Vergleich zu den USA massives Aufholpotenzial bieten.
Der politische Gegenwind in Europa hat mittlerweile nachgelassen, und das
Wirtschaftswachstum erscheint robust; die Verbesserung der „weichen Daten“
wie z.B. das Geschäftsklima spiegelt sich zunehmend in „harten Daten“ wie
beispielsweise starkem Gewinnwachstum wider. Mit Blick auf die aktuellen
Quartalszahlen bewegt sich Europa also auf einem soliden Kurs. In den
Schwellenländern bevorzugen wir die Region Nordasien, wo wir einen lang-
fristigen Konjunkturaufschwung erwarten. Während die Bewertungen attraktiv
sind, werden die Gewinne nach oben revidiert. Aus Ertragssicht schätzen wir
die „Income“-Komponente beider Regionen: die durchschnittliche Dividenden-
rendite in Europa liegt knapp über 4 Prozent, bei Titeln aus Schwellenländern
liegt sie sogar bei rund 4,5 Prozent. Auch sehen wir ausgewählte Anleihen
aus Schwellenländern positiv und haben unsere Positionen schrittweise erhöht,
so dass sie derzeit in der Income-Strategie einen Anteil von 6,1 Prozent aus-
machen. Die besseren wirtschaftlichen Aussichten in Kombination mit durch-
schnittlichen Renditen von Schwellenländeranleihen in Höhe von rund 5 Prozent
sind attraktiv. Auf Portfolioebene bevorzugen wir jedoch weiterhin Aktien
gegenüber Anleihen. Ein favorisierter Sektor innerhalb unserer Aktienallo-
kationen in Europa und den Schwellenländern sind unverändert Finanztitel –
und zwar nicht nur Banken, sondern auch diversifizierte Finanzdienstleister,
wie etwa der Versicherungssektor. Dies spiegelt die zentrale prozyklische
Haltung unserer Aktienportfoliomanager sowie unsere Erwartung wider, dass
Finanztitel von steigenden Zinsen profitieren werden. Wichtig ist hierbei,
dass unser Fonds nicht auf hochrentierliche anleiheähnliche Aktien angewiesen
ist, um Erträge zu generieren. Statt der ertragsstärksten Anlage hinterher-
zujagen, liegt unser Fokus auf risikobereinigten Renditen.
Ist der schwächere US-Dollar für die Income-Strategie problematisch?
Die Unternehmensgewinne könnten infolge von Währungsschwankungen etwas zurück-
gehen. Dies würden wir allerdings eher bei der Titelauswahl berücksichtigen,
als aus diesem Grund unsere Top-down-Vermögensallokation zu ändern. Wenn auch
für europäische Unternehmen mit beträchtlichen Umsatzerlösen auf US-Dollar-
Basis möglicherweise negative Auswirkungen zu erwarten sind, ändern die
Währungsschwankungen den Trend für Europa nicht, wo wir ja ein positives Wachs-
tumsumfeld sehen. Und ein schwächerer US-Dollar ist für Aktien aus Schwellen-
ländern, bei denen die Bewertungen attraktiv erscheinen, nach wie vor ein
positiver Faktor. Da Währungen allerdings kein Einkommen generieren, sind sie
kein aktives Element unserer Anlagestrategie. Für den gesamten Fonds betrachtet,
minimieren wir die Einflüsse der Währungen durch eine Absicherung der Anlagen
in Euro. Nur Anlagen in Schwellenländerwährungen sichern wir nicht ab, da dies
nicht kostengünstig möglich ist.
Eine letzte Frage: Wieso ist eine ertragsorientierte Income-Strategie nach
wie vor sinnvoll?
Wir sind überzeugt, dass die Suche nach Ertrag für viele Anleger auch weiterhin
ein zentrales Thema bleibt. Denn auch in einem Umfeld der stufenweisen Zins-
schritte ist nicht davon auszugehen, dass die Zinsen die Niveaus erreichen
werden, die Anleger in der Vergangenheit gewohnt waren. Deshalb ist es auch
weiterhin essenziell, auf diversifizierte Ertragsquellen zu setzen. Zudem hat
sich der Ertrag zu einem zunehmend wichtigen Bestandteil der Gesamtrendite ent-
wickelt. Traditionell haben die Anleger ihre Portfolios auf Anleihen und Aktien
aufgeteilt und dabei vom Anleihenanteil stabile Erträge und ein gewisses Maß
an Sicherheit erwartet, wohingegen der Aktienanteil ein gewisses Wachstum
bringen sollte, wenn auch unter etwas größeren Schwankungen. Doch weder die
heutzutage über Anleihen generierbaren Erträge noch das zur Steigerung der
Aktienerträge vorhandene Wirtschaftswachstum sind hoch genug, um die Rendite-
ziele vieler Anleger zu realisieren. Dagegen bieten die Aktienmärkte inzwischen
überraschend stabile Cashflow-Renditen, wenn man die Kombination von Aktien-
rückkäufen und Dividenden betrachtet. In den nächsten zehn bis 15 Jahren er-
warten wir, dass rund zwei Drittel der Aktienrenditen aus Dividenden und
Aktienrückkäufen stammen werden, da die Unternehmen eifrig Liquiditätsüber-
schüsse an die Aktionäre zurückgeben, um die Eigenkapitalrendite auf einem
hohen Niveau zu halten.
Weitere Informationen zum JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund
Vierteljährlich ausschüttende Anteilklasse (EUR):
ISIN A (div) EUR: LU0395794307 / WKN A (div) EUR: A0RBX2
Fondsmanager: Michael Schoenhaut, Talib Sheikh, Eric Bernbaum
Auflegungsdatum: 11. Dezember 2008
Benchmark: 40% Barclays US High Yield 2% Issuer Cap Index (Total Return Gross)
Hedged to EUR / 35% MSCI World Index Total Return Net) Hedged to EUR
/ 25% Barclays Global Credit Index (Total Return Gross) Hedged to EUR
Fondsvolumen: 21,0 Milliarden Euro (per 31.08.2017)
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Weitere Informationen zum JPMorgan Investment Funds – Global Income Conservative Fund
Vierteljährlich ausschüttende Anteilklasse (EUR):
ISIN A (div) EUR : LU1458463236 / WKN A (div) EUR : WKN A2AN88
Fondsmanager: Michael Schoenhaut, Talib Sheikh, Eric Bernbaum
Auflegungsdatum: 12. Oktober 2016
Benchmark: 15% MSCI World Index (Total Return Net) Hedged to EUR,
30% Barclays Capital US Corporate High Yield Hedged to EUR, 55% Barclays
Capital Global Aggregate Index (Total Return Gross) Hedged to EUR
Fondsvolumen: 141,1 Millionen Euro (per 31.08.2017)
Quelle: Investmentfonds.de |
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