Investmentfonds.de
06.02.2018:
T. Rowe Price: Afrika - Aufschwung in Sicht
Köln, den 06.02.2018 (Investmentfonds.de) -
Oliver Bell, Portfoliomanager des Frontier Markets Equity Fund von T. Rowe Price
Die Frontier-Märkte haben 2017 die höchsten Renditen seit zehn Jahren erzielt.
Mit einem Plus von rund 32 Prozent (MSCI Frontier Markets Index) übertrafen
sie die entwickelten Märkte deutlich. Zu den herausragenden Erfolgsgeschichten
des vergangenen Jahres zählen etwa Argentinien und Vietnam. Die Friedenspolitik
hat in den beiden Ländern zu einer wirtschaftlichen Reformagenda geführt, die
wiederum Initialzündungen für Wachstum und Investitionen sind. Oliver Bell,
Portfoliomanager des Frontier Markets Equity Fund von T. Rowe Price, hat sich
das Frontier-Markets-Universum – und dabei insbesondere Afrika – genauer ange-
sehen. Der Experte erläutert, was erforderlich ist, damit die Volkswirtschaften
der weniger entwickelten Märkte auch in diesem Jahr erfolgreich sein können.
„Nach der Dürre und der wirtschaftlichen Stagnation im vergangenen Jahr könnte
2018 das Jahr sein, in dem sich Afrika wirtschaftlich erholt“, sagt Oliver Bell.
Obwohl Südafrika eigentlich nicht zu den Frontier-Markets-Ländern gehöre, wirke
sich die wirtschaftliche Gesundung dieses Landes auch auf die kleineren Volks-
wirtschaften des Kontinents aus. So wurde der südafrikanische Vizepräsident
Cyril Ramaphosa zum neuen Vorsitzenden der Regierungspartei ANC (African National
Congress) gewählt. „Ramaphosa gilt als geschäfts- und marktfreundlich. Wir haben
große Hoffnungen, dass dies ein Wendepunkt für die Reform markiert und die
Präsidentschaft von Jacob Zuma beendet wird“, so der Experte. „Eine Reform
würde Investitionen von Unternehmen, lokalen Renten- und Versicherungsfonds
in Milliardenhöhe ermöglichen“.
Eine positive Entwicklung könnte auch in Simbabwe erfolgen, nachdem der
Diktator Robert Mugabe im vergangenen Jahr nach 37 Jahren Herrschaft abgesetzt
wurde. „Wir begrüßen den Wandel und hoffen, in diesem Jahr völlig freie und
faire Wahlen zu sehen, die der Regierung die dringend benötigte Legitimität
ermöglichen. Dies sollte beträchtliche Investitionen freisetzen, um wieder in
den sogenannten Brotkorb Afrikas, also Südafrika, zu investieren“, bemerkt
Bell. Wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen in Südafrika verbessern,
habe dies positive Auswirkungen auf Nachbarländer wie Namibia, Botswana und
Sambia. Zudem profitiere der Rohstoffproduzent Sambia von der Erholung der
Kupferpreise. „Hoffentlich wird Mosambik das Ende der Auswirkungen der
Schuldenkrise sehen und wieder höhere BIP-Wachstumsraten erzielen – unter-
stützt durch Investitionen in seine umfangreichen Gasfelder. Tansania könnte
eine neue Ära einläuten, sobald es klare Beweise dafür gibt, dass Präsident
John Magufulis Durchgreifen in bestimmten Branchen tatsächlich eine Anti-
Korruptionskampagne ist.“
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Und auch wenn Ägypten kein Frontier-Market-Land sei, habe es einen wichtigen
Einfluss auf das regionale Wachstum. Seit der Abwertung des ägyptischen Pfunds
im Jahr 2016 ist das Land auf dem Weg der Erholung. Nach den jüngsten Wahlen
werde Kenias Präsident Uhuru Kenyatta über sein Vermächtnis nachdenken. Die
wichtigste zu beobachtende Entwicklung sei die Anhebung der Obergrenzen für
die Zinssätze der Banken. Diese Obergrenze habe dazu geführt, dass Banken das
Risiko nicht ausreichend bewerten konnten und die Kreditexpansion aus der
Wirtschaft zurückgezogen haben, insbesondere aus dem KMU-Bereich, der die
Lebensader einer florierenden Wirtschaft darstelle. Die Wirtschaft Marokkos
ist laut Bell gut aufgestellt. Sie profitiere von der anhaltenden Dynamik
der europäischen Erholung. Die Beruhigung des islamischen Extremismus sei
eine wichtige Voraussetzung für die Tourismusbranche. „In Nigeria wollen
wir eine Vereinheitlichung der verschiedenen Wechselkurse sehen. Dies würde
das notwendige Vertrauen für bedeutende ausländische Reinvestitionen in das
Land schaffen und die wirtschaftliche Erholung beschleunigen, die jetzt mit
Hilfe eines stärkeren Ölpreises zu beginnen scheint.“
Oliver Bell resümiert: Die jüngsten positiven Entwicklungen in Afrika sind
gute Gründe, auf eine merkliche Umkehrung der wirtschaftlichen Geschicke zu
hoffen.
Quelle: Investmentfonds.de
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