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11.07.2018 |
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Investmentfonds.de
11.07.2018: --- Ende Anzeige ---
Dementsprechend änderte sich die Branchenzusammensetzung im DAX gravierend.
Stellte die Finanzbrache beispielsweise 1988 mit der Bayerischen Vereinsbank,
der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, der Dresdner Bank, der Commerzbank
und der Deutschen Bank gleich fünf Banken, so sind heute nur noch zwei Banken
(Commerzbank und Deutsche Bank) dabei, wobei mit der Allianz, der Münchener
Rück und der Deutschen Börse weitere Finanzdienstleister im DAX hinzugekommen
sind. Der Gesamtanteil der Finanzbranche im DAX fiel von 24,3 Prozent 1988
auf 15,0 Prozent 2017.
Von den fünf Startern aus der Automobilbranche (BMW, Daimler, Volkswagen,
Continental und MAN) sind in der Kategorie Nicht-Basiskonsumgüter im Prinzip
noch alle dabei. Allerdings legte Continental von 1996 bis 2003 und von 2008
bis 2012 zwei DAX-Pausen ein, MAN wurde von Volkswagen übernommen. Informations-
technologie (IT) hat als Branche über die Jahrzehnte kontinuierlich an Gewicht
im DAX gewonnen (1988: 1,5% / 1999: 6,1% / 2017: 11,7%). Die heutigen IT-
Vertreter sind Infineon und SAP, wobei SAP mit rund 120 Milliarden Euro sogar
das wertvollste Unternehmen im DAX darstellt. Nachdem sich Karstadt und Kaufhof
aus dem DAX verabschiedet haben, ist der Leitindex nun schon seit einigen Jahren
handelsbranchenfrei. Kontinuierlich abgenommen hat der Anteil der Versorgungs-
betriebe: Lag der Anteil 1988 noch bei 10,6 Prozent (Veba, RWE, Viag), so ist
dieser inzwischen bei nur noch 2,5 Prozent (E.ON, RWE).
Spannend ist ein Blick auf das Frühjahr 2000: Zu dieser Zeit wurde mächtig um
die UMTS-Lizenzen gebuhlt und die Telekommunikationsbranche machte mit den
Schwergewichten Deutsche Telekom und Mannesmann im DAX gut 35 Prozent aus. Zum
DAX-Start war die Telekommunikationsbranche noch gar nicht vertreten, heute macht
sie mit der Deutschen Telekom noch rund 6 Prozent aus.
Einige Unternehmen gaben im DAX-Lebenszyklus nur kurze Gastspiele: MLP schaffte
es nur zwei Jahre, Epcos war drei Jahre dabei. Am kürzesten war die Hannover Rück
mit von der Partie – mit gerade einmal sechs Monaten von März bis September 2009.
"Dass sich die Zusammensetzung des DAX in seiner dreißigjährigen Geschichte
immer wieder geändert hat, ist kein Wunder, sondern nur logisch. Da der DAX ein
Spiegel der deutschen Unternehmenslandschaft ist, verändert er sich genauso wie
die deutsche Wirtschaft. Das ist für Anleger von Vorteil. Denn erfolgreiche,
starke Unternehmen rücken auf und ersetzen andere Firmen, die an Bedeutung ver-
lieren. So profitieren Anleger ganz automatisch von den ‚Selbstreinigungskräften‘
des DAX und setzen auf einen Verbund von Siegertypen", erklärt Lutz Neumann,
Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank.
Der DAX – einfach unberechenbar
Ein Blick auf das Performance-Ranking der 15 Unternehmen, die seit DAX-Gründung
dabei sind, zeigt, dass der Kapitalmarkt – und damit auch der DAX – unberechenbar
ist. "Schaut man beispielsweise auf die Lufthansa-Aktie wird deutlich, dass diese
im Ranking auf- und absteigt wie die hauseigenen Flugzeuge", sagt Lutz Neumann.
Demnach befand sich die Lufthansa-Aktie im Jahr 2010 unter den Top 5, 2011 war
sie Drittletzter und 2012 Tabellenführer. Beispiel Commerzbank: 2002 Vorletzter,
dann 2003 Erster mit einer Kurssteigerung von 108,72 Prozent, 2004 Viertletzter
und 2005 wieder Erster.
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"Viele Anleger in Deutschland setzen gerne auf heimische Einzelwerte, da sie
ihnen vertraut erscheinen. Doch bei Einzelwerten braucht es starke Nerven – fast
jede einzelne der 15 Aktien lag in den letzten 20 Jahren einmal abgeschlagen und
einmal weit vorne in der Performance-Rangliste", sagt Lutz Neumann. Auch unter
den neu dazugekommenen DAX-Werten gab es zum Teil dramatische Kursentwicklungen.
Beispiel Infineon: 2008 noch mit einem Minus von 88,10 Prozent auf dem ab-
steigenden Ast, brachte das Unternehmen im darauffolgenden Jahr einen Kursanstieg
von 351,16 Prozent zustande. Oder adidas: 2014 mit 37,80 Prozent im Minus, 2015
mit 56,04 Prozent im Plus.
Der DAX setzt auf die Großen – gute Diversifikation heißt auch kleinere Unternehmen
und weltweite Investments
Wer in der Vergangenheit in den gesamten Index investierte und damit sein Geld
über die 30 DAX-Unternehmen streute, reduzierte sein Risiko und erlebte deutlich
geringere Schwankungen. Dass die Diversifikation beim DAX wirkt, zeigt seine gute
Performance mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 8,13 Prozent (1.7.1988
bis 28.6.2018). Gleichwohl sollten Anleger nicht nur den heimischen Markt im Blick
haben. "Der DAX ist ein gutes Basisinvestment. Eine weltweite Streuung erweitert
das Anlageuniversum jedoch deutlich. Dadurch wird auch vermieden, dass bestimmte
erfolgreiche Branchen unterrepräsentiert sind. Beim DAX fehlt beispielsweise die
Ölindustrie völlig", sagt Lutz Neumann.
Auch sollte nicht nur auf Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung – wie im
DAX – gesetzt werden. "Wissenschaftliche Untersuchungen über viele Jahrzehnte
hinweg zeigen, dass Investments in Klein- und Substanzunternehmen zwar mit höheren
Risiken verbunden sind, jedoch langfristig mit höheren Renditen belohnt werden.
Anleger sollten daher auch mittelständische Firmen im Blick haben", empfiehlt
Lutz Neumann. In ein ideales Depot gehörten nach Ansicht von Lutz Neumann zudem
nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen, um den gesamten Kapitalmarkt abzubilden
und für mehr Stabilität zu sorgen. "Die Anleihen geben Sicherheit und sorgen für
eine gute Straßenlage, die Aktien sind der Turbo, der für den Fahrspaß sorgt."
Quelle: Investmentfonds.de |
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