Investmentfonds.de
29.01.2019:
Pressemitteilung: AXA Studie: Deutsche verbinden die Börse fast nur mit Spekulation/Babyboomer sind stärkste Börsen-Gegner
Köln, den 29.01.2019 (Investmentfonds.de) -
AXA Konzern AG
AXA Studie: Deutsche verbinden die Börse fast nur mit Spekulation/Babyboomer
sind stärkste Börsen-Gegner
* Nur 28 Monate halten die Deutschen im Schnitt für eine optimale
Anlagedauer an der Börse.
* Keine andere Generation misstraut Anlagen am Kapitalmarkt so stark wie
die angehende Rentner-Generation der "Babyboomer".
* Mehr als die Hälfte der Deutschen kann die Höhe der Inflationsrate nicht
einschätzen.
* Große Unterschiede zwischen den Bundesländern, Ostdeutsche sind besonders
skeptisch.
Als optimale Dauer für Geldanlagen an der Börse geben die Deutschen im Schnitt
nur 28 Monate an. Lediglich zwölf Prozent der erwachsenen Bevölkerung hält ein
Börsen-Engagement von länger als zehn Jahren für am besten. Keine andere
Altersgruppe in Deutschland hat dabei ein grundsätzlich so negatives Bild von
den Kapitalmärkten wie die "Babyboom"-Jahrgänge, also die heute 50- bis
64-Jährigen: Für 61 Prozent dieser nächsten Rentner-Generation bedeuten
Geldanlagen an der Börse "unkontrollierbare Risiken". Vier von zehn unter ihnen
(39 Prozent) lehnen Anlagen an der Börse sogar "aus Prinzip ab". Und für 65
Prozent ist die Börse "nur etwas für Experten". Zum Vergleich: bei den unter
50-Jährigen in Deutschland sagen das nicht einmal die Hälfte (49 Prozent). Das
sind Kernergebnisse der neuen Fokusbefragung im Rahmen des jüngsten AXA
Deutschland-Reports.
"Die Deutschen haben ein gespaltenes Verhältnis zur Geldanlage am Kapitalmarkt",
resümiert Thilo Schumacher, Vorstand Personenversicherung bei der AXA Konzern AG.
"Kurzfristig an der Börse zu spekulieren, wird als interessant empfunden. Gerade
aber für die angehende nächste Rentner-Generation sind langfristige Anlagen am
Kapitalmarkt entscheidend, damit sie im Ruhestand - neben der gesetzlichen Rente
- auskömmliche Einkünfte haben."
Babyboomer als "verlorene Börsen-Generation"
Trotz ihres höheren Lebensalters und größeren Vermögens zeigen sich die
"Babyboomer" bei Finanzthemen gegenüber der jüngeren Bevölkerung kaum besser
informiert. Ein Beispiel: Als optimale Anlagedauer für Aktien geben die
Bundesbürger im Schnitt 28 Monate an - und damit viel zu gering angesichts
häufiger Kursschwankungen. Und auch bei den 50- bis 64-Jährigen sind es mit
31 Monaten kaum mehr. Zudem kann mehr als die Hälfte dieser Babyboomer
(54 Prozent) keine Einschätzung abgeben, welche Rendite sie bei einer Geldanlage
über fünf Jahre erwarten (Gesamtbevölkerung: 56 Prozent). Ebenso wie in der
Gesamtbevölkerung glauben von den geburtenstärksten Jahrgängen auch nur
26 Prozent, dass Aktien oder Aktienfonds langfristig die beste Anlage zum
Vermögensaufbau sind. Und jeder zweite der Babyboomer (52 Prozent) wie auch in
der Gesamtbevölkerung (53 Prozent) wäre nur dann zu einem Aktieninvestment bereit,
wenn er eine Garantie auf sein eingesetztes Kapital bekäme.
Thilo Schumacher: "Die 50- bis 64-Jährigen besitzen in Deutschland den weitaus
größten Teil aller Spareinlagen. Ihr geringes Börsen-Interesse kann daher auch
erklären, warum es in Deutschland, verglichen mit anderen Ländern, so wenig
Aktienbesitz gibt. Die Babyboomer als angehende nächste Rentnergeneration drohen
damit zu einer `verlorenen Börsengeneration` zu werden. Gerade hier sehen wir
einen hohen Bedarf an qualifizierter und individueller Beratung."
Wenig Wissen zur Inflationsrate
Wie hoch ist die aktuelle Inflationsrate in Deutschland ungefähr, also um wie
viel Prozent sind die Preise für Güter und Dienstleistungen im Vergleich zum
Vorjahr gestiegen bzw. gesunken? Mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent)
kann auf diese Frage keinerlei Einschätzung abgeben. Es gibt aber deutliche
Unterschiede. Auffallend ist der höhere Anteil unter Frauen (62 Prozent) als
unter Männern (48 Prozent). Größer noch ist die Differenz bei unterschiedlichem
Vermögen. Von den Deutschen, die 50.000 Euro und mehr besitzen, können 34 Prozent
eine Angabe machen, die größtenteils auch stimmt. Bei denen mit geringerem
Vermögen liegt der Anteil ohne Einschätzung dagegen fast doppelt so hoch mit
60 Prozent. Als besonders gut informiert zeigen sich die Besitzer von Aktien:
Unter ihnen trauen sich nur 29 Prozent keine Einschätzung zur Höhe der
Inflationsrate zu. Das Schlusslicht bilden die 18- bis 24-Jährigen. Hier sind
es 74 Prozent, die keine Einschätzung zur Inflationsrate abgeben können.
Thilo Schumacher: "Ein Euro schmilzt schon bei einer Inflationsrate von nur
zwei Prozent auf gut die Hälfte seiner heutigen Kaufkraft in 30 Jahren ab. Wer
bei seiner Vorsorgeplanung nicht beachtet, dass ein heutiger Euro dann nur noch
55 Cent wert ist, riskiert eine gefährliche Deckungslücke im Alter."
Regionale Besonderheiten, vor allem in Ostdeutschland
Das bundesweit größte Interesse an der Börse besteht in Schleswig-Holstein: Fast
die Hälfte aller Erwachsenen dort (49 Prozent) sagen, dass sie Geld an der Börse
anzulegen für "hochinteressant halten". Nur sieben Prozent empfinden solche
Anlagen als "unseriös". Mehr als dreimal so häufig werden Börsenanlagen dagegen
von Brandenburgern als unseriös bezeichnet (24 Prozent). Zugleich verbindet man
in Brandenburg aber auch stärker als in jedem anderen Bundesland die Börse mit
"unkontrollierbaren Risiken" (69 Prozent, Bundesschnitt: 56 Prozent).
Das grundsätzlich geringste Interesse an Börsenanlagen besteht in Sachsen-Anhalt
und Thüringen. Auch hier interessant: In keinem anderen Bundesland wird die
beste Dauer für ein Börseninvestment so kurz mit nur 22 Monaten angegeben wie
in Thüringen. Lediglich Brandenburger machen mit 22,5 Monaten eine ähnlich kurze
Angabe.
Über die Studie:
Der Themenfokus `Anlageverhalten der Deutschen 2018/2019` wurde im Rahmen des
AXA Deutschland-Reports zu Ruhestandsplanung und -management durch insgesamt
2.083 Online-Interviews erhoben. Befragt wurde die Wohnbevölkerung repräsentativ
in allen 16 Bundesländern nach Alter und Geschlecht. Die Ergebnisse wurden zudem
zur Ableitung bundesweiter Aussagen bevölkerungsrepräsentativ gesamtgewichtet.
Die Befragung wurde im Oktober 2018 in Zusammenarbeit mit dem
Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt und anschließend ausgewertet.
Quelle: Investmentfonds.de
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