Investmentfonds.de
27.03.2019:
Principal Global Investors: Erwartung an eine kurze und moderate Korrektur
Köln, den 27.03.2019 (Investmentfonds.de) -
Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors
* Schwierige Rahmendaten, aber Rezession bleibt unwahrscheinlich
* Chinesische Konjunkturaussichten entscheidend für globales Wachstum im
späteren Jahresverlauf
* Aktives Management, globale Diversifikation und Fokus auf bilanzstarke Titel
mit breiten Gewinnmargen und stabilen Renditen sind Schlüsselfaktoren für Investoren
Steht den Märkten eine Rezession ins Haus? Angesichts der Entwicklung der
Zinskurve in der letzten Woche schrillten bei nicht wenigen Marktteilnehmern die
Alarmglocken. Obwohl die Fundamentaldaten Anlass zur Sorge geben würden, geht
Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors,
nicht von einer Rezession aus. "Jeder Aktienausverkauf wird nicht nur kurzlebig
sein, sondern auch nur sehr moderat", erwartet Shah.
Schlechte Rahmendaten, aber keine Rezession
Obwohl sich die Aktienwerte zuletzt wieder erholt hätten, scheint die
Markterholung auszulaufen und in den kommenden Monaten in den Korrekturmodus
umzuschalten. Zwar sei die Marktentwicklung von Faktoren wie der prinzipiell
zurückhaltenden Fed-Reaktion oder dem Fortschritt bei den US-amerikanisch-chinesischen
Verhandlungen angetrieben worden. "Das sind allerdings nur einmalige Energieschübe für
Risikoanlagen. Sie können die Märkte nicht weiter stützen, solange es nicht von
einem sich erholenden, wirtschaftlichen Kontext begleitet wird", sagt Shah.
Trotz der schwierigen Rahmendaten und bevorstehenden Korrektur: "Eine Rezession
ist unwahrscheinlich", argumentiert die Strategin. Denn sobald sich das chinesische
Wachstum im Jahresverlauf stabilisiere, würde auch das globale Wachstum wieder an
Fahrt aufnehmen. Auch im Hinblick auf Markttechniken und Bewertungen läuten keine
Alarmglocken und US-Aktien seien nicht überverkauft. "Die Flow-Daten deuten
darauf hin, dass viele Hedgefonds im ersten Quartal nicht am Aufschwung der
Aktienmärkte teilgenommen haben", sagt Shah. Da die Gewinnprognosen bereits
deutlich nach unten korrigiert wurden, könnte ein Aktienverkauf nur von kurzer
Dauer sein und moderat ausfallen. Jede im späteren Jahresverlauf einsetzende
Erholung, die das Ausmaß der Korrektur beschränke, hänge letztlich aber an der
Entwicklung in China. "Alles, was die chinesischen Konjunkturaussichten schwächt,
wird die brodelnden Ängste unter der Marktoberfläche hochkochen lassen", gibt die
Expertin zu bedenken.
Wie sollten sich Investoren in diesem spätzyklischen Umfeld positionieren?
Das richtige Timing für einen Wendepunkt zu finden, ist schwierig, vor allem wenn
die Korrektur kurz und flach ist. Investoren sollten weiterhin Risiko-Assets
übergewichten, aber sich einer qualitativ hochwertigeren und defensiveren
Allokation mit einer kürzeren Haltedauer zuwenden. Generell könnten sich
Schwellenländer weiterhin positiv entwickeln. Jedoch seien sie zu einem
überfüllten Handelsplatz geworden, was sie anfällig für eine starke Veränderung
der globalen Stimmung und gegenüber einer Stärkung des US-Dollars mache.
"Der Dollar tendiert dazu, antizyklisch auf das globale Wachstum zu reagieren
und die pessimistischen Wachstumserwartungen der EZB führte ihn zu neuen
Jahreshöchstständen. Dies könnte zu einer stärkeren Risikoaversion in
Schwellenländern führen", sagt Shah. "Investoren sollten selektiv vorgehen und
Staatsanleihen bevorzugen, die durch starke Geldreserven verankert sind. Aktives
Management, globale Diversifikation und die Konzentration auf starke Bilanzen,
breite Gewinnmargen und stabile Renditen sind die Schlüsselfaktoren in späten
Zyklen", so die Strategin.
Quelle: Investmentfonds.de
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