Investmentfonds.de
29.05.2019:
J.P. Morgan AM: Chancen aus Wachstum und Marktöffnung in Asien nutzen
Köln, den 29.05.2019 (Investmentfonds.de) -
Ayaz Ebrahim, Portfolio Manager und Co-Head des Asia Pacific Regional Teams
bei J.P. Morgan Asset Management
Strukturelle langfristige Investmentchancen bestehen trotz aktueller
Volatilität im Handelsstreit zwischen den USA und China
Gestiegene Relevanz der Asien-Pazifik-Region sollte sich im Portfolio
widerspiegeln
Vorteile langjähriger Marktpräsenz und eines nachhaltigen Ansatzes
Nach einigen Monaten der Annäherung hat sich die Rhetorik im Handelsstreit zwischen
den USA und China seit einigen Wochen wieder verschärft, was die Märkte verunsichert.
Die Experten von J.P. Morgan Asset Management erwarten jedoch keine Wiederholung der
heftigen Verluste, die Risikoanlagen im vierten Quartal 2018 hinnehmen mussten.
"Die damaligen Wachstumssorgen konnten inzwischen in vielen Bereichen zerstreut
werden, da beispielsweise in China die Stimulierungsmaßnahmen Wirkung gezeigt haben,
die Zentralbanken ihren unterstützenden Kurs fortsetzten und der US-Dollar nicht
wieder stärker geworden ist", so Ayaz Ebrahim, Portfolio Manager und Co-Head des
Asia Pacific Regional Teams bei J.P. Morgan Asset Management. Auch wenn der
Handelsstreit weiterhin eine große Unsicherheit darstellt, der weiter für Volatilität
an den Märkten sorgt, dürfen Anleger das enorme langfristige Wachstumspotenzial der
Asien-Pazifik-Region, das in den nächsten fünf Jahren gegenüber dem breiten Index
deutlich höher ausfallen sollte, seiner Meinung nach nicht aus den Augen verlieren.
Strukturelle Veränderungen führen zu überproportionalen Wertsteigerungen
"Bereits in den letzten zehn Jahren übertraf die Wertsteigerung asiatischer Aktien
jede andere Region der Welt. Dieses Wachstum beruht auf den strukturellen
Veränderungen in ganz Asien und führte zu neuen, interessanten Geschäftsmodellen,
die in anderen Teilen der Welt noch unbekannt sind und beeindruckende Anlagechancen
bieten", betont der Experte.
So sprechen zahlreiche Fakten für die zunehmende Bedeutung Asiens auf der
Weltbühne: Der Anteil der Region am MSCI All Country World Index wuchs in den letzten
20 Jahren von 5 Prozent im Jahr 1999 auf heute 16 Prozent. Dies ist auf die starke
Wertentwicklung, aber auch zahlreiche Börsengänge von Unternehmen zurückzuführen.
Asiens Anteil am Umsatz innerhalb des MSCI All Country World Index erhöhte sich in
dieser Zeit von 4 Prozent auf 30 Prozent. Der Gewinnanteil stieg von 3 Prozent auf
33 Prozent. Doch es sind nicht nur Umsätze und Erträge schneller gewachsen als in der
übrigen Welt. Auch die Margen der Unternehmen haben sich deutlich verbessert, wie die
Differenz zwischen Gewinn- und Umsatzwachstum zeigt. "Die aktuelle Gewichtung von
Asien in den marktkapitalisierten Indizes wird dieser Dynamik bei weitem nicht gerecht.
Bewertungen, die den positiven Wandel besser widerspiegeln, sowie weiteres
herausragendes Ertragswachstum sollten zukünftig noch stärkere Anlagechancen zeigen",
unterstreicht Ebrahim.
Neue Sektoren rücken in den Fokus
Mit dem Wachstum des Anlageuniversums hat sich laut dem Experten die
Sektorzusammensetzung in Asien erheblich verändert: Insbesondere die immer bedeutendere
Rolle Asiens als Technologieführer gestaltet die Märkte der Region neu. Sektoren wie
Versorgungsunternehmen und Finanzdienstleister verlieren an Bedeutung, wohingegen
Segmente wie Konsumgüter, Kommunikationsdienstleistungen und Informationstechnologie
in den Vordergrund gerückt sind.
Durch die Konsumfreude der wachsenden Mittelschicht profitieren einerseits
Online-Händler, andererseits Unternehmen mit Premium-Marken. Bei den
Kommunikationsdienstleistungen gibt es starkes Wachstum in den Sektoren Medien,
Software undTelekommunikation.
Auf Länderebene ist die Veränderung sogar noch stärker wahrnehmbar. Während der
prozentuale Anteil der ehemaligen Platzhirsche Hongkong und Singapur zurückgeht,
ist die Bedeutung Indiens gestiegen und China ist inzwischen das größte Land im Index.
"Insgesamt haben die asiatischen Stadtstaaten gegenüber Märkten wie Indien und China,
die nach wie vor weniger wohlhabend, aber umso größer sind, an Bedeutung verloren.
Dadurch haben sich die Anlagechancen nicht nur verschoben, sondern auch deutlich
erweitert - und dieser Trend wird weiter anhalten", erläutert der Experte.
Konsum als Treiber
Die konsumfreudigen asiatischen Verbraucher treiben mit zunehmendem Wohlstand
Veränderungen voran, die unabhängig von Marktzyklen für Wachstum sorgen. So profitiert
beispielsweise der Finanzsektor von der steigenden Verbreitung von Hypotheken,
Versicherungen und Anlageprodukten.
Auch im Mobile Banking sind Institute der Region führend. Ein besonderer Trend in China:
Wohlhabendere Familien geben viel Geld für eine gute Ausbildung ihrer Kinder aus.
So hat sich eine eigene Bildungsindustrie entwickelt - die Umsätze in diesem Segment
liegen bei über 60 Milliarden US-Dollar. Dass mit dem steigenden Wohlstand die
Bevölkerung immer älter wird, gleichwohl aber auch auch Wohlstandskrankheiten Einzug
halten, fördert wiederum den Gesundheitssektor.
Mit wachsender Kaufkraft lässt sich zudem eine "Premiumisierung" des Konsums feststellen,
also eine Verlagerung hin zu anspruchsvolleren Waren und Dienstleistungen.
In Vietnam und China beispielsweise expandieren Molkereibetriebe in höherwertigere
Produktsegmente. Auch die Freizeitindustrie bietet für die zunehmend anspruchsvolle
Zielgruppe neue Angebote mit luxuriösen Resorts, Hotels und Freizeitparks. Das Segment
der Videospiele verzeichnet in allen Altersgruppen Zuwächse. Die Nutzer verbringen
einerseits immer mehr Zeit spielend und verlagern dies zunehmend auf Online-Games.
Lokale Unternehmen spielen nicht zuletzt bei den technologischen Veränderungen, die
sich in Asien und darüber hinaus vollziehen - zu nennen sind Innovationen in Bereichen
wie Netzwerke, elektrische und autonome Fahrzeuge, alternative Intelligenz und
Fertigungsautomatisierung -, eine zentrale Rolle.
Besserer Marktzugang für Anleger
"Auch wenn Chinas wirtschaftlicher Wandel bislang eine der prägenden Entwicklungen im
21. Jahrhundert ist, hat sich diese bisher nicht unbedingt an seinen Aktienmärkten
widergespiegelt", erläutert Ayaz Ebrahim. Waren die ersten chinesischen börsennotierten
Unternehmen, die für Ausländer investierbar waren, doch auch Staatsfirmen,
die nicht immer die Interessen ihrer Minderheitsaktionäre in den Mittelpunkt stellten.
Nach und nach wurden immer vielfältigere und spannendere Unternehmen investierbar -
bislang dominierten allerdings Technologie- und Finanzwerte.
Durch die Öffnung des heimischen Markts für A-Aktien bietet sich heute für ausländische
Investoren ein deutlich breiteres Spektrum an Möglichkeiten. "Der Markt der A-Shares
ist nach Sektoren breit diversifiziert, sehr liquide und ermöglicht den Zugang zu
mittelständischen und kleinen qualitativ hochwertigen Unternehmen, die langfristige
Wachstumstrends der Region abbilden", erklärt Ebrahim. Zudem entwickeln sich chinesische
Unternehmen auf der Technologiekurve immer weiter nach oben, von margenschwachen
Standardprodukten in höherwertige Bereiche wie Handybauteile und Softwaredienstleistungen.
In einigen Segmenten verfolgen chinesische Unternehmen innovative eigene Geschäftsmodelle,
etwa bei Bezahlsystemen, in Gaming-Bereichen und bei Finanztechnologien. "Aufgrund seiner
Struktur hat der A-Aktienmarkt eine niedrige Korrelation mit chinesischen Auslandsaktien
und anderen wichtigen globalen Anlageklassen - damit eignet er sich sehr gut zur
Diversifikation. Während der Markt zu Beginn mit einem deutlichen Aufschlag gegenüber
chinesischen Auslandsaktien gehandelt wurde, haben sich die Bewertungen inzwischen
normalisiert", führt der Experte aus.
Laut Ayaz Ebrahim spricht für Anleger, die vom Wachstumspotenzial der Region profitieren
wollen, vieles für ein aktives Management. Anlageteams mit den richtigen Ressourcen vor
Ort und robuster langfristiger Analysedisziplin haben gute Chancen, die Kursineffizienzen
eines immer noch von Privatanlegern dominierten Marktes zu nutzen. Die stärkere Einbeziehung
von A-Aktien in die MSCI-Indizes und Aufnahme in den Financial Times Stock Exchange Russell
Index ab Juni 2019 ist wichtig, da China als zweitgrößter Aktienmarkt der Welt spätestens
zu diesem Zeitupunkt noch stärker in den Fokus rückt.
"Auch wenn aktuell wieder die Augen der Welt auf China gerichtet sind, beschränken sich die
Anlagemöglichkeiten in Asien nicht nur hierauf. Die ganze Asien-Pazifik-Region bietet ein
vielfältiges Anlageuniversum", so Ebrahim. Laut dem Bloomberg Innovation Index 2019 ist
beispielsweise Südkorea das innovativste Land der Welt. Neben Schwergewicht
Samsung Electronics, dessen schöpferische Vielfalt sich auf Lieferanten und die breitere
Wirtschaft abfärbt, fördert das regulatorische Umfeld die Gründung von Start-ups.
Die zehn südostasiatischen ASEAN-Staaten, zu denen unter anderem Länder wie Indonesien,
Thailand, Malaysia und die Philippinen gehören,
bilden zusammen einen der vielfältigsten Märkte der Welt, in dem vor allem auf
fundamentale Analysen fokussierte Anleger interessante Chancen finden.
Und auch wenn die Herausforderungen Indiens weithin bekannt sind, notieren dort
viele erstklassige, aktionärsfreundlich geführte Unternehmen, die gut positioniert sind,
um von den spannenden langfristigen Wachstumsaussichten
des Landes zu profitieren. "Die Asien-Pazifik-Region zeichnet sich auf lange Sicht
durch hohes Wachstumspotenzial aus. Doch es sind intensive Kenntnisse der
Marktgegebenheiten verbunden mit lokalen Ressourcen vor Ort nötig, um die richtigen
Unternehmen zu identifizieren und die Chancen
der Region auch in tatsächlichen Ertrag umzusetzen", unterstreicht Ayaz Ebrahim die
Vorteile eines aktiven Anlageansatzes.
Langjährige Expertise vor Ort
Bereits seit 1970 ist J.P. Morgan Asset Management in der Region aktiv: Zunächst mit
einer Niederlassung in Hongkong als ein Joint Venture zwischen der früheren
Jardine Matheson und der ehemaligen Fleming Group (Jardine Fleming). Mitte der
1980er Jahre folgte ein eigenes Onshore-Fondsgeschäft in Taiwan und eine Niederlassung
in Tokio, Mitte der 1990er Jahre in Singapur. Neben der Etablierung des Fondsgeschäfts
in Australien war 2010 ein weiterer Meilenstein die Zulassung für den ersten
China-A-Share-Fonds zum Vertrieb an in Hongkong ansässige Retailanleger.
Und vor rund drei Jahren wurde die erste ausschließlich in
ausländischem Besitz befindliche Asset-Management-Gesellschaft in China gegründet.
Heute gibt es Niederlassungen in sieben Ländern Asiens, in denen knapp 1.500 Mitarbeiter
tätig sind, darunter über 150 Investmentprofis. "Um von den Wachstumschancen der
Transformation in Asien profitieren zu können, ist eine intensive Kenntnis
der Marktgegebenheiten notwendig: Schließlich sind Corporate Governance und Transparenz
des Managements in vielen Unternehmen noch nicht so etabliert wie in den entwickelten
Märkten - und das gilt insbesondere für den interessanten Bereich der kleineren,
lokal agierenden Unternehmen. Die lokale Präsenz ist für einen Asset
Manager deshalb umso wichtiger: Nur vor Ort können sie sich von der Qualität
des Unternehmens und des Managements überzeugen, welche Unternehmen tatsächlich
attraktiv bewertet und dazu auch noch liquide genug für ein Fondsinvestment sind",
betont Christoph Bergweiler, Leiter von
J.P. Morgan Asset Management in Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa
sowie Griechenland.
Nachhaltigkeit im Fokus
In den letzten Jahren ist nachhaltiges Investieren unter dem Schlagwort "ESG"
(Environment Social Governance) für viele Anlegergruppen stärker in den Fokus gerückt.
Tatsächlich lassen sich bessere Ergebnisse erzielen, wenn der Nachhaltigkeit gegenüber
kurzfristigen Erträgen der Vorzug gegeben wird. "Da wir frühzeitig erkannt haben, dass
dies für einen langfristigen Anlageansatz unerlässlich ist, haben wir unserem
Research-Konzept in den Schwellenländern bereits vor einigen Jahren explizitere
ESG-Elemente hinzugefügt. Auch haben wir als eine der ersten aller unterzeichnenden
Gesellschaften in 2007 die 6 UN-Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren
(Principles for Responsible Investment, PRI) unterzeichnet", führt Bergweiler aus.
"Wir berücksichtigen ökologische und soziale Kriterien sowie die Unternehmensführung
in unserem Research-Prozess, auch werden unsere Portfolios in Schwellenländern nicht
ausdrücklich als ESG-Portfolios bezeichnet werden. Wir arbeiten jedoch
kontinuierlich daran, wie wir unseren Research-Prozess verbessern und
verantwortungsvoll investieren können." So führt die Fundamentalanalyse bereits heute
zu Anlagen, die bei ESG-Faktoren gut abschneiden und externe Agenturen haben die
Schwellenländer-Portfolios in dieser Hinsicht überdurchschnittlich bewertet.
Quelle: Investmentfonds.de
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