Investmentfonds.de
05.08.2019:
Fidelity Marktkommentar: Währungsschwankungen können Renditen europäischer Immobilienfonds aufzehren
Köln, den 05.08.2019 (Investmentfonds.de) -
Kim Politzer, Research-Direktorin für europäische Immobilien von
Fidelity International
Kim Politzer, warnt:
Wechselkursschwankungen können die Renditen europäischer Immobilienfonds erheblich
beeinträchtigen - selbst wenn der Anteil von Fremdwährungsimmobilien gering ist.
Trotz Unsicherheiten an Devisenmärkten sind sich nur wenige Anleger der
Währungsrisiken in europäischen Immobilienfonds bewusst
Währungsabsicherung bzw. -diversifikation ist häufig teuer, unvollständig
und führt oft nicht zum erwünschten Ergebnis
Anleger sollten einen Währungsmix tendenziell meiden
In den nächsten Jahren können Währungen einen größeren Einfluss auf die
Wertentwicklung europäischer Immobilienfonds haben als in der Vergangenheit.
So setzt insbesondere die Furcht vor einem ungeordneten EU-Austritt
Großbritanniens das Britische Pfund unter Druck. Daneben sorgen auch
Handelsspannungen, eine divergierende Zentralbankpolitik und der wachsende
Populismus für höhere Schwankungen an den Devisenmärkten und in europäischen
Immobilienfonds.
Die Fonds des MSCI Pan-European Property Funds Index (PEPFI) weisen beispielsweise
ihren Nettoinventarwert in Euro aus - auch, wenn ein Teil der Immobilien außerhalb
der Eurozone liegt und nicht in Euro notiert. Die Folge: Das Währungsrisiko hat
die Volatilität in den letzten zehn Jahren um mehr als 50 Prozent nach oben
getrieben. Das größte Währungsrisiko besteht aktuell im britischen Markt, der
Ende 2018 rund zwölf Prozent des PEPFI ausmachte, gefolgt von Schweden. Obwohl
der PEPFI insgesamt ein relativ geringes Fremdwährungs-Exposure aufweist, sorgen
Deviseneffekte für vergleichsweise hohe Renditeschwankungen.
Auch, wenn nur 15 Prozent der im Index enthaltenen Vermögenswerte auf Fremdwährung
lauten, waren die Währungsschwankungen beispielsweise 2008, 2014 und 2015 erheblich.
Der Zeitpunkt des Ein- oder Ausstiegs kann also gravierende Folgen für die Rendite
haben.
Viele Strategien zur Währungssteuerung sind problembehaftet
Problematisch beim Währungsmanagement im Allgemeinen: Nicht alle Instrumente zur
Währungsabsicherung sind in jeder Marktlage gleich gut geeignet und häufig auch
teuer. Gerade in der aktuellen spätzyklischen Phase ist die Wahl der richtigen
Strategie alles andere als leicht. Eine gängige Möglichkeit zum Währungsmanagement
ist, das Devisenrisiko über Kredite in Lokalwährung zu senken. Dies ist allerdings
mit höheren Kosten verbunden. Auch die Option, Währungsrisiken durch eine breitere
Diversifikation zu eliminieren, dürfte wegen stärkerer Zentralbankinterventionen
schwieriger werden.
Immobilien sind eine illiquide Anlageklasse, in der das Währungsrisiko erhebliche
und unbeabsichtigte Risiken mit sich bringen, die den Gewinn aus einer Immobilienanlage
aufzehren können. Für dieses Problem kann es eine einfache Lösung geben:
Anleger sollten bei ihren Immobilienanlagen auf einen Mix aus verschiedenen Währungen
verzichten. Es sei denn, das Objekt ist das zusätzliche Risiko wert.
Quelle: Investmentfonds.de
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