Investmentfonds.de
17.09.2019:
Gleicher Job, weniger Rente: Frauen erhalten 26 Prozent weniger gesetzliche Rente als Männer
Köln, den 17.09.2019 (Investmentfonds.de) -
Claudia Barghoorn, Leiterin Privatkundengeschäft bei Fidelity International
Studie der Universität Mannheim und der Tilburg University im Auftrag von Fidelity
International untersucht die Höhe der geschlechtsspezifischen Rentenlücke:
Bis zum Alter von 35 Jahren gibt es keinen großen Unterschied bei den gesetzlichen
Rentenansprüchen von Frauen und Männern, danach öffnet sich die Schere
Bisher umfangreichste wissenschaftliche Studie basierend auf über 1,8 Millionen
Arbeitnehmerdaten
Eine 40-jährige Frau müsste 2,3 Prozent ihres Bruttojahreseinkommens zusätzlich
sparen, um die Lücke zu schließen
Von wegen Gleichberechtigung: 26 Prozent - so hoch ist die zu erwartende durchschnittliche
Rentenlücke von Frauen im Vergleich zu Männern in Deutschland. Das heißt: Frauen erhalten
mehr als ein Viertel weniger gesetzliche Rente vom Staat als ihre männlichen Kollegen.
In absoluten Zahlen bedeutet das: Im Schnitt hätte eine Frau, die mit 67 Jahren in den
Ruhestand geht, nach heutiger Berechnung im Monat 140 Euro weniger gesetzliche Rente als
ein Mann. Bezieht diese Frau noch 15 Jahre Rente, fehlen ihr demnach rund 25.000 Euro.
Das ist das Ergebnis der wissenschaftlichen Studie "The Gender Pension Gap in Germany"
von Prof. Alexandra Niessen-Ruenzi, Universität Mannheim, und Prof. Christoph Schneider,
Tilburg University, im Auftrag von Fidelity International.
Um die geschlechtsspezifische Rentenlücke zu berechnen, haben die Professoren eine
repräsentative Datenbank des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
herangezogen und basierend hierauf die gesetzlichen Rentenansprüche von über 1,8 Millionen
Arbeitnehmern berechnet. Somit konnten die Autoren die bisher umfangreichste Analyse der
unterschiedlichen gesetzlichen Rentenansprüche von Frauen und Männern in Deutschland
durchführen.
Ab 35 Jahren öffnet sich die Rentenschere
Je nach Alter sind Frauen unterschiedlich stark vom "Gender Pension Gap" betroffen:
Bis zum Alter von 35 Jahren gibt es kaum einen Unterschied bei den erwarteten
Rentenansprüchen von Frauen und Männern. Die geschlechtsspezifische Rentenlücke beträgt
bei den 26- bis 35-Jährigen nahezu 0 Prozent. Doch ab etwa 35 Jahren öffnet sich die
Schere. Danach erwerben Männer deutlich mehr Rentenpunkte als Frauen und erwarten später
folglich höhere Rentenzahlungen. In der Altersgruppe der 36- bis 45-jährigen Frauen liegt
die geschlechtsspezifische Rentenlücke bei 15 Prozent, bei den 46- bis 55-Jährigen sogar
bei 27 Prozent.
Alexandra Niessen-Ruenzi, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und
Corporate Governance an der Universität Mannheim, sagt: "Der wahrscheinlichste Grund für
diese Entwicklung ist, dass viele Paare in den Dreißigern eine Familie gründen. Da Frauen
häufiger als Männer nach der Geburt eines Kindes ihre Arbeitszeiten reduzieren, beginnt
sich das geschlechtsspezifische Lohngefälle genau in dieser Altersgruppe zu entwickeln - mit
drastischen Folgen für die Finanzen von Frauen und ihre spätere Rente. In der Literatur
hat sich hierfür der Begriff 'Motherhood Penalty' durchgesetzt."
Die gute Nachricht: Der "Gender Pension Gap" lässt sich mit zusätzlicher privater Vorsorge
schließen: Eine 40-jährige Frau müsste bei einer erwarteten Rendite von 3 Prozent und einer
jährlichen Inflationsrate von 1,5 Prozent beispielsweise 77 Euro jeden Monat zusätzlich
zurücklegen. Bei einer erwarteten Rendite von 5 Prozent reduziert sich der monatliche
Vorsorgebetrag auf 57 Euro. Das entspricht 2,3 Prozent des Bruttojahresgehalts.
Claudia Barghoorn, Leiterin Privatkundengeschäft bei Fidelity International, sagt:
"Es gibt noch immer große Defizite bei der finanziellen Gleichberechtigung unter den
Geschlechtern - trotz der Bemühungen in Gesellschaft, Politik und Unternehmen. Dafür gibt
es Gründe, die unmittelbar mit den Lebensverläufen vieler Frauen zusammenhängen. Frauen
müssen sich bewusst sein, dass sie diese Unterschiede stärker kompensieren müssen als
Männer. Deshalb wollen wir Frauen dazu ermutigen, zu investieren und sie auf dem Weg zur
finanziellen Absicherung begleiten. Die Botschaft: Fangt mit kleinen Schritten an."
Die Lösung: Fondssparen - aber richtig!
Die Experten der Invextra AG empfehlen:"...in Zeiten der Null-Zinspolitik macht es
Null Sinn in einen Banksparplan mit Null Zinsen zu investieren. Mit sicheren Rentenfonds
oder renditestarken Aktienfonds und 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag kann man
kostenbewusst, mit einem monatlichen Sparplan ab 10,00 EUR aufwärts, für die eigene Rente
clever vorsorgen. Logisch ist - je mehr man anspart, desto mehr hat man am Ende als Rente.
Beim Fondssparen hilft einem der Zinseszinseffekt und der vorteilhafte
Durchschnittskosteneffekt, bei dem man unabhängig von der Börsenlage Fondsanteile
im Durchschnitt günstig einkauft.
Hierbei verlässt man sich weder auf den Staat, noch auf die Zinsen von Banken.
Viele Alternativen haben Sparer heute nicht mehr. Klassische Lebensversicherungen
eignen sich in Zeiten von Null-Zinsen auch nicht mehr für die Altersvorsorge.",
meint Dipl.-Kfm. Raimund Tittes, Vorstand der Investmentberatung Invextra AG
www.invextra.de.
Quelle: Investmentfonds.de
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