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14.11.2019:
Donner & Reuschel: Mumm kompakt - Schwer einzuhaltende Wachstumsziele
Köln, den 14.11.2019 (Investmentfonds.de) -
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel
Es scheint als würde der Handelskrieg mit den USA das chinesische Wachstum
zunehmend bremsen. Die in dieser Woche anstehenden Daten für Chinas
Industrieproduktion, Einzelhandel- und Anlageinvestitionen schwächten sich
in den letzten Monaten tendenziell alle ab. Sollten die Erwartungen unterschritten
werden, dürfte der Druck auf Präsident Xi Jinping eine Teileinigung im
Handelskonflikt mit den USA zu unterzeichnen, weiter steigen.
Das für Mitte November avisierte Treffen zwischen Xi und Trump wurde erneut
verschoben. Ob der Einigungsdruck auch für die USA steigt, zeigen die anstehenden
Oktoberdaten zur Industrieproduktion und zur Produktion des Verarbeitenden Gewerbes.
Erwartet werden gleichbleibende Werte von -0,4 und -0,5 Prozent. Offensichtlich
schwächt sich auch die US-Industriedynamik ab. Obwohl der Konsum die mit Abstand
wichtigste Komponente für die US-Konjunktur ist, wird Trump eine Schwächetendenz
nicht lange dulden, da die Gefahr einer ausgeprägten Wachstumsschwäche knapp ein
Jahr vor den Präsidentschaftswahlen zu groß wäre.
In Deutschland wird das BIP-Wachstum für das dritte Quartal mit -0,1 Prozent,
analog des Vorquartals, voraussichtlich negativ vermeldet. So bleibt die
Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltkonjunktur vorerst erhalten und
dürfte die Kurschancen der internationalen Aktienmärkte zumindest dämpfen.
Quelle: Investmentfonds.de
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