Investmentfonds.de
18.12.2019:
UBP-Kommentar: Nachhaltige Anlagen im Aufwind
Köln, den 18.12.2019 (Investmentfonds.de) -
Karine Jesiolowski, Head of Responsible Investments Asset Management
der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP)
Nachdem sich die G20-Staaten in Madrid nicht auf gemeinsame Klimaschutz-Verpflichtungen
einigen konnten, ist es nun umso mehr Aufgabe der Anleger, auf Nachhaltigkeit zu
achten.
"Global orientierte Anleger können mit nachhaltigen Investitionen nicht nur ihr Risiko
besser kontrollieren, sondern auch im Einklang mit ihren persönlichen Wertvorstellungen
handeln. Weltweit steigt der Anteil an nachhaltig investierten Geldern kontinuierlich.
Grund dafür ist einerseits das wachsende Interesse an Umweltschutz (Environment),
sozialen Anliegen (Social) und verantwortungsbewusster Geschäftsführung (Governance).
Andererseits haben Anleger erkannt, dass Unternehmen, die bewährte ESG-Praktiken anwenden,
besser positioniert sind, um künftige Herausforderungen in einem von raschen Veränderungen
geprägten globalen Umfeld zu meistern.
In den meisten Hauptregionen konzentrieren sich die Regierungen mehr und mehr auf
Regulierungen, welche die Nachhaltigkeit miteinbeziehen. Unternehmen, die den ESG- Zug
verpassen, werden nicht nur im Widerspruch mit den Anliegen der Investoren stehen, sondern
auch zusehends gegen neue Vorschriften verstoßen. Obwohl man solche Bestimmungen als
zusätzliche Belastung für die Unternehmen betrachten könnte, zeigen bestimmte Studien,
dass seit den 1970er Jahren Unternehmen mit hohem ESG-Rating auch finanziell besser
abschneiden. Widmet sich ein Unternehmen proaktiv Themen wie Umweltschutz, Klimawandel,
Luftverschmutzung und Emissionen, sicheren Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen sowie
der Unabhängigkeit seines Verwaltungsrats, verbessert es damit nicht nur die Erfüllung
regulatorischer Vorgaben. Es leistet zudem einen Beitrag zur Gesellschaft und stärkt
seine Fähigkeit, im Vergleich zur Konkurrenz langfristigen Wert zu schaffen.
In einer sich immer schneller wandelnden Welt können nachhaltige Anlagen der
Identifizierung von neuen Anlagechancen dienen. Elektro- Autos, nachhaltige Landwirtschaft
und Finanzdienstleistungen in Schwellenländern sind nur einige Beispiele großer Branchen,
die einen Teil ihres Erfolges den Anstrengungen der Unternehmen verdanken, nachhaltiger
zu werden. Für Anleger geht der Gewinn über den wirtschaftlichen Wert hinaus. Angesichts
der exponentiell wachsenden Datenmenge und -qualität können Anleger ihren Investitionsansatz
besser ihren persönlichen Wertvorstellungen anpassen. So können sie zum Beispiel Unternehmen
vorziehen, die sich der Förderung erneuerbarer Energien oder der Menschenrechte verschrieben
haben oder im Gegenzug Waffenhersteller oder Umweltsünder ausschließen. In den kommenden
Jahren dürften Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und verantwortungsbewusste
Unternehmensführung für Anleger von zunehmendem Interesse sein, da nicht zuletzt diese
Themen auch Anleger vor wachsende Probleme stellen. Durch die Wahl eines nachhaltigen
Ansatzes können Anleger diese Herausforderungen bewältigen und gleichzeitig ihre
Anlagen auf ihre eigenen Werte abstimmen," kommentiert Karine Jesiolowski, Head of
Responsible Investments Asset Management der Schweizer Privatbank
Union Bancaire Privée (UBP).
Quelle: Investmentfonds.de
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