Investmentfonds.de
05.02.2020:
Vontobel: Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen
Köln, den 05.02.2020 (Investmentfonds.de) -
Frank Häusler, Chief Strategist bei Vontobel Asset Management
Die Ausbreitung des hochansteckenden Coronavirus auf dem chinesischen Festland
schürt aktuell an den Finanzmärkten neue Sorgen vor einem globalen Abschwung.
So verursachen die Maßnahmen, die die Behörden in China und auch anderswo
ergreifen, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus unter allen Umständen zu
verhindern, erhebliche Störungen.
Zwar sind gegenwärtig vor allem Hotels, Restaurants, Reiseveranstalter, Spirituosen-
hersteller, Fluggesellschaften und Casinos in ihrer Geschäftstätigkeit betroffen.
Doch auch der Einzelhandel leidet durch Ladenschließungen im ganzen Land. In vielen
asiatischen Ländern gelten für chinesische Bürger mittlerweile ebenso Reise-
beschränkungen oder Einreiseverbote wie in den USA, was Auswirkungen auf den Tourismus
weltweit haben dürfte. So sind alleine nach Angaben der Regierung von Chinas
Sonderverwaltungszone Macao die Zahl der Besuche aus China gegenüber dem Vorjahres-
zeitraum um rund 60% eingebrochen.
Will man die wirtschaftlichen Auswirkungen auf China und auch die Weltwirtschaft
abschätzen, so hängt vieles davon ab, wie erfolgreich die Behörden in China bei der
Eindämmung des Virus sein werden. Unter der Annahme, dass der Infektionsgipfel später
im ersten Quartal 2020 auftritt, als zunächst vermutet, könnte der Ausbruch des
Coronavirus das chinesische BIP für das gesamte Jahr 2020 um etwa 40 Basispunkte
schmälern. Denn was gegenwärtig viele Ökonomen außer Acht lassen: Hubei, die zentral-
chinesische Provinz im Epizentrum des Ausbruchs, trägt 5% zum chinesischen BIP bei.
Bereits jetzt unterstützen die chinesischen Behörden die Wirtschaft mit einer Reihe
neuer Maßnahmen wie Liquiditätsspritzen in Höhe von rund 1,2 Billionen Yuan
(180 Mrd. USD) und Zinssenkungen durch die Zentralbank. Dies dürfte zwar die Stimmung
ankurbeln, es ist jedoch auch anzumerken, dass China einen viel größeren Anteil am
globalen BIP hat als noch vor 18 Jahren, so dass sich ein wirtschaftlicher Abschwung
in China in anderen Ländern stärker negativ auswirken wird. Dennoch raten wir Anlegern,
die in Schwellenländern investiert sind, ruhig zu bleiben, da sich die wirtschaftlichen
Bedingungen langfristig wieder normalisieren dürften.
Der Nachholbedarf der Wirtschaft führt in der Regel zu einer Wachstumsbeschleunigung
in den folgenden Quartalen, was bedeutet, dass wir etwa drei Quartale nach dem
Infektionsgipfel eine Rückkehr zur Trendwachstumsrate sehen sollten.
Hier klicken - zur Fondsübersicht von Vontobel!
Eröffnen Sie zum Beispiel ein investmentfonds.de Depot.
Dort zahlen Sie keinen Ausgabeaufschlag, da Sie 100% Rabatt auf
das Agio von 5,25 % erhalten, das sonst bei Banken üblich ist.
Quelle: Investmentfonds.de
|