Investmentfonds.de
28.05.2020:
ifo Institut: Schrumpfen der Wirtschaft um 6,6 Prozent am wahrscheinlichsten
Köln, den 28.05.2020 (Investmentfonds.de) -
Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen
München, 28. Mai 2020 - Die deutsche Wirtschaft wird im laufenden Jahr
wahrscheinlich um 6,6 Prozent schrumpfen und im kommenden Jahr von dem niedrigen
Niveau aus dann um 10,2 Prozent wachsen. Das ergibt die Aktualisierung der ifo
Konjunkturprognose für 2020/2021. "Grundlage ist die Auswertung der ifo-Umfrage
im Mai unter den Unternehmen. Sie halten im Schnitt eine Normalisierung ihrer
eigenen Geschäftslage innerhalb von neun Monaten für den wahrscheinlichsten Fall",
sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen.
"Nach einem kräftigen Einbruch im zweiten Quartal 2020 um 12,4 Prozent dürfte
sich damit die Konjunktur bis Mitte nächsten Jahres erholen. Erst dann werden
wieder so viele Waren und Dienstleistungen produziert wie in einer Situation
ohne Coronakrise", fügt Wollmershäuser hinzu.
Die Prognose hängt allerdings stark davon ab, wie schnell sich die Geschäftslage
der Unternehmen wieder normalisiert. Im besten Fall geben die Unternehmen an,
dass die Normalisierung im Schnitt nur fünf Monate dauern könnte. Dann würde die
Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nur um 3,9 Prozent schrumpfen, und das Wachstum
im nächsten Jahr läge bei 7,4 Prozent. Im schlechtesten Fall mit einer durchschnitt-
lichen Normalisierungsdauer von 16 Monaten würde die Wirtschaftsleistung in diesem
Jahr um 9,3 Prozent schrumpfen und im kommenden Jahr um 9,5 Prozent wachsen.
Die Erholung würde sich dann bis weit in das Jahr 2022 hinziehen....
Die neue Prognose wurde unter der Annahme erstellt, dass das Coronavirus in den
kommenden Monaten zwar nicht besiegt, seine Ausbreitung aber eingedämmt und eine
zweite Infektionswelle vermieden werden kann. Ausgeschlossen wurde zudem eine
Insolvenzwelle, sowohl in Deutschland als auch in seinen Absatz- und Beschaffungs-
märkten, die zu Verwerfungen im Finanzsystem führen und die eine Neuausrichtung
globaler Wertschöpfungsketten erfordern könnte.
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Quelle: Investmentfonds.de
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