Investmentfonds.de
16.09.2020:
Brexit, die unendliche Geschichte - Kommentar von LGIM
Köln, den 16.09.2020 (Investmentfonds.de) -
Hetal Mehta, Senior European Economist bei
Legal & General Investment Management (LGIM)
Auch wenn der Brexit Sie nur noch langweilen sollte: Wir werden noch
lange damit zu tun haben, sagt Hetal Mehta, Senior European Economist
bei Legal & General Investment Management (LGIM):
"Wir werden noch jahrelang darüber sprechen, wie wir die EU "verlassen"
können, nachdem wir sie schon längst verlassen haben. Mehr als vier Jahre
nach dem Referendum arbeitet das Vereinigte Königreich immer noch an
einem Konsens, was es will und was es im Gegenzug zu geben bereit ist -
und testet unterdessen die Beweglichkeit der EU aus. Die britischen Wahlen
im vergangenen Jahr hatten die Chancen auf einen weichen Brexit ohnehin
schon erheblich geschmälert, und seitdem sind die Chancen auf ein
umfassendes Abkommen weiter gesunken.
Die Veröffentlichung der so genannten Internal Market Bill, die in einigen
Bereichen gegen das Austrittsabkommen verstößt, macht ein Ergebnis bis
Jahresende noch einmal unwahrscheinlicher. Das britische Pfund gab um
rund vier Prozent nach. In Frage kommt damit eigentlich nur noch ein harter
oder ein vielleicht nicht ganz so harter Brexit (bei dem Zölle weitgehend
vermieden würden). Es sei denn, es käme zu einer Blockade im Parlament,
einer politischen Wende oder einem deutlichen Entgegenkommen aus Brüssel.
Nichts davon ist besonders wahrscheinlich.
So oder so - harter oder nicht ganz so harter Brexit - dürfte sich der
Unterschied für die britische Wirtschaft in Grenzen halten. Covid-19 sowie
Finanz- und Geldpolitik werden sie voraussichtlich überlagern. Die
Auswirkungen für die EU dürften noch geringer ausfallen, sich allerdings
auf Länder konzentrieren, die stark vom Handel abhängen, etwa die
Niederlande oder Irland.
Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem No-Deal-Brexit kommt,
auf etwa 80 Prozent. Je klarer sich abzeichnet, welche Brexit-Variante am
Ende zum Tragen kommt, desto geringer werden die künftigen Schwankungen des
britischen Pfunds ausfallen. Ein No-Deal könnte das Pfund noch einmal auf
leichten Sinkflug schicken, wohingegen auch nur ein Hauch von einem Deal
ihm deutlich Auftrieb geben könnte."
Wichtiger Hinweis: Alle Angaben und Links in diesem Dienst
wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.
Für die Richtigkeit der Informationen und Inhalte der Links wird jedoch
keine Gewähr übernommen. Keine der Informationsangaben ist als Werbung
oder Angebot zu verstehen. Bitte fordern Sie für jede (Geld-)
Anlageentscheidung den jeweils gültigen Verkaufsprospekt und
Geschäftsbericht an und vereinbaren einen Beratungstermin mit einem
professionellen Anlageberater.
------------- Anzeige -----------------
------------- Anzeige -----------------
Quelle: Investmentfonds.de
|