Investmentfonds.de
14.10.2020:
Kaufpreis-Anstieg geht auch im 3. Quartal 2020 weiter
Köln, den 14.10.2020 (Investmentfonds.de) -
Sebastian Hein, Leiter Immobilienmarktdaten-Team
der VALUE AG
Der Wohnungsmarkt reagiert weitgehend
unbeeindruckt von Covid-19
Preise steigen erneut stärker als Mieten
Preis-Korrekturen auch in Q4 unwahrscheinlich
Einzelne Regionen mit erhöhtem Preisanpassungs-Risiko,
zur Zeit aber keine Alarm-Stimmung
Berlin, 13. Oktober 2020: Nach einer Auswertung der VALUE AG
steigen die Kaufpreise im dritten Quartal für gebrauchte
Eigentumswohnungen bundesweit 4,2 Prozent stärker als noch
in Q2. Unter den Metropolen war der Preis-Anstieg am stärksten
in Frankfurt (+7,1%) und Hamburg (+6,8%). Köln liegt mit einem
Plus von 3,9% zum Q2 auf einem Niveau mit Düsseldorf. Stuttgart
rangiert mit vergleichsweise moderaten 2,7% vor München (1,6%)
und Berlin (1,2%). Das geht aus den aktuellen VALUE Data Insights
hervor, die auf Basis von Angebotsdaten der empirica-systeme
Marktdatenbank erstellt wurden. die seit Ende 2019 zur
Value AG gehört.
Kaufpreisentwicklung (Median, Wohnungen ohne Neubau) in den
Top-7 Märkten im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahresquartal
"Auch die Angebotsmieten für Wohnungen im Bestand - kein Neubau -
bewegen sich bundesweit wieder etwas stärker als in den
Vorquartalen. Sie stiegen im 3. Quartal um 2% im Vergleich zum
Vorquartal und setzen damit einen leichten Wachstumsimpuls." so
die Analyse von Sebastian Hein, der das Immobilienmarktdaten-Team
bei der VALUE AG leitet.
"Während sich die Mietpreise in Berlin reduzierten (-0,5%), stiegen
sie in den anderen Metropolen an oder blieben konstant. Die
Ausnahme bildet München mit einem leichten Rückgang von -0,7% im
Vergleich zum Vorquartal: Köln führt dieses Feld mit +2,5% an -
gefolgt von Frankfurt (1,1%), Stuttgart (0,8%), Düsseldorf und
Hamburg (...mit gleichbleibenden Werten). Betrachtet man das
komplette Jahr, liegen die Steigerungen in allen sieben Metropolen
mit Ausnahme von Berlin über dem Bundes-Durchschnitt von +3,2%.
Für den Gesamtmarkt sind immer noch keine Preis-Effekte feststellbar,
eine Korrektur ist auch in Q4 unwahrscheinlich.
Die Pandemie und ihre Auswirkungen erreichen den Wohnimmobilien-Markt
aktuell noch nicht. Zusätzlich deuten auch die in den vergangenen
Data Insights vorgestellten Frühindikatoren nicht auf eine Korrektur
der Preise im letzten Quartal des Jahres 2020 hin.
Nicht nur die Durchschnittspreise aller Angebote, sondern auch die
Angebotspreise der im dritten Quartal erstmalig inserierten Objekte
liegen höher als im vorherigen Quartal. Dieses Verhältnis lässt auf
ein weiteres Preis-Wachstum schließen.
Weitere Frühindikatoren wie die Vermarktungsquote und auch die
Anzahl der erstmalig inserierten Angebote übersteigen im dritten
Quartal wieder das Vorkrisen-Niveau. Diese Analyse gilt sowohl
für den Eigenheim-Teilmarkt als auch für den Markt der
Eigentumswohnungen. Jedoch hat sich der Eigenheim-Markt nach der
Lock Down Phase im März und April noch schneller erholt, als es
bei den Eigentumswohnungen der Fall war.
Hein berichtet, dass der Markt "...In der Breite bis dato keine
Anzeichen von Schwäche zeigt. Für das vierte Quartal 2020 sehen wir
daher auch keine Anzeichen einer Korrektur aufziehen. Dennoch gilt
es den Markt weiterhin möglichst aktuell und granular zu beobachten."
Punktuelle Preisrückgänge:
Einzelne Regionen mit erhöhtem Risiko,
zur Zeit aber keine Alarm-Stimmung
Im Vergleich zum Vorquartal fallen einige Regionen auf, in denen
die Preise im dritten Quartal zurückgingen. So sind die Preise für
ETW in Bamberg beispielsweise um rund -7% oder im Kreis Neuwied um
etwas mehr als -8% gesunken. Auch im Kreis Emsland um Papenburg kann
ein Rückgang der ETW-Preise von etwa -6% verzeichnet werden. Derzeit
ist das Bild aber diffus und auch nicht alarmierend.
Im Vorjahresvergleich zeigten lediglich 15 von 401 Kreisen einen
Median-Preisrückgang für Eigentumswohnungen von mehr als 5%.
Bei Eigenheimen ist dies nur in zehn Landkreisen der Fall.
Wie Sebastian Hein weiter ausführt, "...zeigen einzelne Regionen
in Deutschland zwar leichte Preis-Rückgänge an, aber ein
signifikantes Bild hinsichtlich einzelner Branchen-Schwerpunkte,
Kurzarbeiter-Quoten oder anderen regionalökonomischen Faktoren
lässt sich noch nicht identifizieren. Es handelt sich bisher
lediglich um ein Risiko und keine Gefahr. Unsere Analyse sollte
aber dennoch dahingehend sensibilisieren, dass regionale
Preis-Anpassungen durchaus möglich und auch wahrscheinlich sind."
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Quelle: Investmentfonds.de
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