Investmentfonds.de
09.11.2020:
Whitehelm Capital: Infrastruktur - Treibstofflagerung und Rechenzentren
Köln, den 09.11.2020 (Investmentfonds.de) -
Whitehelm Capital, Investmentgesellschaft
Infrastruktur: Treibstofflagerung und Rechenzentren
profitieren von weltweiten Verlagerungen
Coronakrise legt Schwachstellen der Globalisierung
offen
Investoren sollten angesichts sich verschiebender
Lieferketten auf einzelne Infrastrukturbranchen setzen
Corona hat in kürzester Zeit das Vertrauen in globale
Lieferketten untergraben und gezeigt, wie fragil die
Systeme moderner Länder sind. Im Zuge der Pandemie
wird es wahrscheinlich zu einer stärkeren
Diversifizierung und einem zunehmenden Onshoring
(Inlandsverlagerung) der Lieferketten kommen. Diese
Verlagerung wird weitreichende Konsequenzen auf alle
Branchen haben, inklusive dem Infrastrukturbereich.
Die Investmentexperten von Whitehelm Capital haben
zwei Teilbereiche der Infrastruktur identifiziert,
die aufgrund der weltweiten Verlagerungen für
Investoren interessant werden könnten:
Treibstofflagerung und Rechenzentren.
Treibstofflagerung wird kurzfristig bedeutender
In der Regel wird die Verfügbarkeit von Treibstoff
nicht in Frage gestellt. Die nationalen Reserven und
Lagerungskapazitäten erdölimportierender Länder reicht
bei einem vollständigen Lieferstopp meist bis zu drei
Monate. Doch die Pandemie hat gezeigt, dass globale
Lieferketten schnell unterbrochen werden können und
die Abhängigkeit von erdölexportierenden Ländern meist
zu groß ist. Beispielsweise bezieht Australien 51 %
seines Flüssigkraftstoffbedarfs aus Singapur. Um diese
Abhängigkeit zu verringern, setzt die australische
Regierung vermehrt auf inländische Brennstofflagerung,
um auf künftige Unterbrechungen der Versorgungsketten,
wie sie während der derzeitigen Pandemie beobachtet
wurden, zu reagieren. Derzeit prüft die australische
Regierung, wie sie mit der Industrie zusammenarbeiten
kann, um optimale Rahmenbedingungen für die Brennstoff-
lagerung, Sicherheit und Investitionen zu schaffen.
Da die Dekarbonisierung weltweit weiterhin im
Mittelpunkt steht, erwarten die Investmentexperten
von Whitehelm Capital, dass die Nachfrage nach
Brennstofflagerung mittel- bis langfristig abnehmen wird.
Doch mit den richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen
erdölimportierender Länder bieten inländische
Treibstofflager kurz- bis mittelfristig interessante
Investitionsmöglichkeiten.
Digitalisierung nicht mehr wegzudenken
Durch Corona wurden neben dem öffentlichen Leben auch
Versorgungseinrichtungen wie Wasser, Energie, die
Telekommunikation und Transportnetze digital. Der
Bedarf an Datenverarbeitung und -speicherung war daher
noch nie so groß wie heute. Die einzelnen Komponenten
von Rechenzentren bestehen aus Hunderten von
Materialien, darunter Eisen- und Nichteisenmetalle,
Edelmetalle, Platingruppenmetalle und Seltene Erden.
Trotz der Abhängigkeit von globalen Lieferketten waren
Rechenzentren aus zwei Gründen nicht von Engpässen
betroffen. Erstens wurde in den letzten drei Jahren
massiv in den Ausbau von Rechenzentren investiert, sodass
ein Großteil der Datenmenge ohne Schaffung neuer
Strukturen verarbeitet werden konnte. Zweitens hatten
sich bei neuen Projekten, die auf Lieferungen aus China
angewiesen waren, bis zum chinesischen Neujahrsfest
Lagerbestände angehäuft, die sie vor kurzfristigen
Lieferunterbrechungen schützten. Mit der relativen
Widerstandsfähigkeit der Lieferkette während der
Pandemie und der hohen Nachfrage nach Daten sind
Rechenzentren aus Sicht der Investmentexperten von
Whitehelm Capital für Investoren jetzt und auch
zukünftig sehr interessant.
Globalisierung nicht um jeden Preis
Die Globalisierung begleitet die Menschen seit
Jahrzehnten, Prozesse wurden ins günstigere Ausland
verlagert. Die Investmentexperten von Whitehelm Capital
sind jedoch der Ansicht, dass die kurzfristige
Kostenfrage mit langfristigen Nachhaltigkeitsfragen
in Einklang gebracht werden muss. So zeigt beispiels-
weise die jüngste Entscheidung Großbritanniens vom
Juli 2020, Huawei aus seinem 5G-Netz zu nehmen, dass
Kosteneinsparungen in Höhe von 7 Milliarden GBP oder
eine um einige Jahre kürzere Projektlaufzeit die Risiken,
die damit verbunden sind, dass ausländische Unternehmen
kritische Infrastrukturen kontrollieren können, nicht
ausreichend ausgleichen. Die Pandemie hat gezeigt, wie
wichtig es ist, kritische Fertigungsprozesse wieder ins
Inland zu verlagern. Um für eine weitere Pandemie
gewappnet zu sein, sollte der Fokus dabei nicht auf
eine "just-in-time"-Produktion liegen, also möglichst
knappes Kalkulieren, sondern auf "just-in-case"-
Lieferkettensysteme, die es den Ländern ermöglicht,
bestimmte Mindestbestände aufrechtzuerhalten.
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Quelle: Investmentfonds.de
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