Investmentfonds.de
06.01.2021:
BNP Paribas: Innovation, Klimaschutz und Investments in China
Köln, den 06.01.2021 (Investmentfonds.de) -
Jane Ambachtsheer, Global Head of Sustainability bei
BNP Paribas Asset Management
Daniel Morris, leitender Marktstratege von
BNP Paribas Asset Management
Innovation, Klimaschutz und Investments
in China als Fokus-Themen für 2021
2020 war für Anleger durch die
ineinandergreifende Gesundheits-, Wirtschafts-
und Klimakrise geprägt - doch für 2021 ist
Erholung zu erwarten
Die USA sollten Ende 2021 wieder
Vorkrisenniveau erreichen, Europa ein Jahr später;
die Emerging Markets sind weniger risikobehaftet
und könnten ihre bisherige Under-Performance
teilweise wettmachen
Drei Investmentthemen sollten
Anleger im neuen Jahr im Auge behalten: Innovation
und Technologie, der Wandel hin zu einer
CO2-ärmeren Wirtschaft und Investments in Asien,
vor allem in China
Frankfurt am Main, 5. Januar 2021 - 2020 hatten Anleger
weltweit mit gleich drei, miteinander verknüpften Krisen
zu kämpfen: gesundheitlich, wirtschaftlich und klimatisch.
Die globale Wirtschaftsleistung sank so stark wie seit
dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. "In diesem Zusammenhang
ist es schwierig, 2021 besonders optimistisch zu sehen.
Doch nach 20 Jahren im Bereich der nachhaltigen
Investments bin ich geübt darin, mich als pragmatischer
Optimist auf die Chancen zu konzentrieren", sagt Jane
Ambachtsheer, Global Head of Sustainability bei BNP
Paribas Asset Management im aktuellen Investment
Outlook 2021.
2021 sollte sich die Konjunktur erholen - nicht zuletzt,
da mehrere Impfstoffe gegen COVID-19 zur Verfügung stehen.
Die Bloomberg-Konsenseinschätzung erwartet ein globales
Wachstum von 5,2 Prozent. Die Erholung greift aber nicht
überall gleichermaßen: Während für die USA erwartet wird,
dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis Ende 2021 wieder
Vorkrisenniveau erreicht, dürfte der Eurozone dies erst
ein Jahr später vollständig gelingen. Zahlreiche
Regierungen in der Währungsgemeinschaft haben auf den
wirtschaftlichen Schaden durch COVID-19 mit massiven
Finanzhilfen reagiert. Vorerst sind diese Regierungen in
der Lage, genug Kapital aufzunehmen, um die Auswirkungen
der Lockdowns abzufedern - jedoch nicht genug, um das
Wachstum rasch wieder auf das Niveau vor der Pandemie
zu bringen.
Die Schwellenländer haben ähnliche BIP-Rückgänge wie die
Industrienationen erlitten. Sie setzten aber weit weniger
fiskalische oder monetäre Anreize. Dadurch sind sie
geringeren Risiken durch eine höhere Schuldenlast
ausgesetzt als die USA und Europa. "Die Bewertungen der
Schwellenländermärkte im Vergleich zu den entwickelten
Märkten erscheinen ganz vernünftig und wir erwarten,
dass sie einen Teil ihrer Underperformance des letzten
Jahrzehnts wettmachen werden", sagt Daniel Morris,
leitender Marktstratege von BNP Paribas Asset Management.
Asiens Volkswirtschaften dürften zudem stark vom Aufschwung
Chinas profitieren. Dank des wirksamen Pandemie-Managements
hat die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft die
BIP-Verluste aus dem Lockdown schon wieder wettgemacht -
und das ohne quantitative Lockerung, negative Zinssätze
oder hohe Staatsverschuldung. Für 2021 setzt BNP Paribas
Asset Management daher auf diese drei Investmentthemen:
Innovationen und Technologiesprünge, den Wandel hin zu
einer CO2-ärmeren Wirtschaft und den Kampf gegen den
Klimawandel sowie Investments in Asien, vor allem in China.
Innovationen und neue Technologien:
COVID-19 hat hier wie ein Katalysator gewirkt: Dezentrales
Arbeiten ist zur Norm geworden. Das hat eine größere
Nachfrage nach Technologie und innovativen Lösungen von
Telekonferenzen bis hin zum Zugang zu Cloud Computing
ausgelöst. Auch Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data
werden zunehmend als wesentliche Instrumente zur Lösung
wichtiger wirtschaftlicher, demografischer und
gesellschaftlicher Fragen gesehen. So könnte etwa in der
Telemedizin der verstärkte Einsatz neuer Technologien,
wie KI, dazu führen, ganz neue Heilmethoden und andere
Innovationen zu entwickeln.
Der Weg zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft:
Wind- und Solarenergie sowie Biokraftstoffe haben heute
einen festen Platz im Energiemix. Der Sektor hat aber noch
enormes Wachstumspotenzial, etwa durch verbesserte
Brennstoffzellen und Batterietechnologien. Der Trend zur
dezentralen Energieerzeugung schafft neue Möglichkeiten in
der Energieinfrastruktur, während die Digitalisierung dazu
beiträgt, die Energieeffizienz in der Industrie, in Gebäuden
und Haushalten zu verbessern.
"Im Kampf gegen den Klimawandel sehen wir vor allem grünen
Wasserstoff als Schlüsseltechnologie. Weltweit werden
Kohlenstoff-Preisregelungen erforderlich sein, um Wasserstoff
kommerziell nutzbar zu machen - zunächst als Rohstoff, dann
als Alternative zu Erdgas und Benzin" erklärt Ambachtsheer.
Das bedeute den Aufbau einer komplett neuen Industrie, der über
mehrere Jahrzehnte hinweg hohe Investitionen erfordert.
"Von der Größenordnung dürfte dies etwa mit der Verbreitung
der Solar- und Windenergie vergleichbar sein - und verspricht
ebenso viele attraktive Investmentchancen", ergänzt die
Nachhaltigkeits-Expertin.
Nachhaltige Geldanlagen bestehen die Feuertaufe: Im Jahr 2020
mussten sich ESG-orientierte Aktienindizes zum ersten Mal einem
Bärenmarkt stellen - und konnten sich behaupten. Bereits in den
vergangenen drei Jahren haben sich die Benchmarks MSCI World
Socially Responsible Index und MSCI World ESG Equity Index besser
entwickelt als die traditionellen globalen Aktienindizes.
"Eine solide ESG-Performance trägt nachweislich zu langfristigen,
nachhaltigen Renditen bei, was sie zu einem wesentlichen Aspekt
bei der Wertpapierauswahl macht. Bei BNP Paribas Asset Management
ist sie der Eckpfeiler unserer Anlage-Philosophie", erläutert
Ambachtsheer.
"Die gegenwärtige Krise erinnert uns daran, dass Anleger
Investitionen auf nachhaltiges, langfristiges Wachstum hin
ausrichten müssen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, weil
der typische Investitionszyklus von drei bis fünf Jahren eben
nicht dem Zeitraum entspricht, der für die Umstellung auf
grünen Wasserstoff, die Verwirklichung der E-Mobilität, die
Entwicklung von Naturkapitalbeständen, wie sauberes Wasser und
fruchtbarer Boden, oder den Aufbau einer grünen Infrastruktur
erforderlich ist."
Chinas Bedeutung wächst auch für Anleger: Auch aus China werden
neue Impulse für nachhaltige Investments kommen. Das Land will
bis 2060 CO2-neutral werden. Sollte der nächste Fünf-Jahres-Plan,
der im März 2021 verabschiedet wird, konkrete Maßnahmen zur
Verringerung der Abhängigkeit von Kohlestrom beinhalten, wird das
viel frisches Kapital in erneuerbare Energien lenken. Insgesamt
dürfte die Volkswirtschaft mit ihren 1,4 Milliarden Menschen
Anlegern interessante Chancen bieten.
Dennoch ist China in den Portfolios vieler Investoren untergewichtet.
Nach der Pandemie sollten Anleger eine gezielte Allokation in
chinesische Anlagen in Erwägung ziehen. Die Stärke des Renminbi im
Jahr 2020 spiegelt auch die Zuflüsse ausländischen Vermögens in den
chinesischen Kapitalmarkt wieder. Die Rendite chinesischer
Staatsanleihen liegt derzeit bei etwa drei Prozent - und damit
deutlich höher als in vielen entwickelten Volkswirtschaften.
2020 wuchs die chinesische Wirtschaft um fast fünf Prozent, ohne
dass die Behörden die Zinssätze drücken oder die Staatsverschuldung
durch Konjunkturpakete drastisch erhöhen mussten. Auch 2021 wird
China wohl die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt
bleiben, deren Aktienmarkt den Anlegern zahlreiche hochinnovative
Unternehmen bietet. Diese Potenzialträger will BNP Paribas Asset
Management für seine Kunden ausfindig machen: "Wir glauben, dass es
keinen Ersatz für high-conviction Anlagestrategien gibt, die auf
akribischer Recherche der Fundamentaldaten beruhen, wenn wir den
Anlegern konsequent solide Renditen liefern wollen“, ist Morris
sich sicher.
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Quelle: Investmentfonds.de
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