Investmentfonds.de
19.01.2021:
NN Investment Partners sieht europäische und japanische Aktien 2021 vorne
Köln, den 19.01.2021 (Investmentfonds.de) -
Ewout van Schaick,
Head of Multi Asset, von NN Investment Partners
Vorwiegend Value- und zyklische Sektoren in
Japan und der Eurozone dürften von der wirtschaftlichen
Erholung profitieren
Reflationshandel unterstützt Rohstoffe,
insbesondere Öl und Industriemetalle
Inflationsgespenst sorgt für Gegenwind
bei Anleihen
NN IP sieht in ihrem Ausblick 2021 sowohl europäische
als auch japanische Aktien vorn, da sie weltweit am
günstigsten sind und die größten Gewinnsteigerungen
verzeichnen dürften.
Die NN IP-Analyse zeigt, dass Aktien aus der Eurozone
und Japan derzeit eine Aktienrisikoprämie von 5,85 % bzw.
4,94 % haben, gegenüber 3,25 % in den USA, 6,17 % in
Großbritannien und 2,92 % in China.
Die europäischen und japanischen Märkte werden von
Value- und zyklischen Sektoren dominiert, die am
meisten von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren
dürften. In den USA spielen hingegen die teureren,
wachstumsorientierten Sektoren Technologie und
Kommunikationsdienstleistungen eine größere Rolle,
so NN IP.
Die Unternehmensgewinne dürften weltweit von einer
Belebung der Nachfrage profitieren, insbesondere
in der zweiten Jahreshälfte. Der Reflationshandel
dürfte auch die Rohstoffmärkte stützen, zum Beispiel
in den Bereichen Öl und Industriemetalle, wo nach
Jahren der Unterinvestition eine steigende Nachfrage
auf ein begrenztes Angebot trifft.
Während die Geldpolitik vorerst unverändert bleibt,
werden die Renditen aufgrund der Inflationserholung
steigen, was sich negativ auf Anleihen auswirkt.
NN IP ist jedoch weiterhin positiv für die Spreads
im Credit- und Emerging-Markets-Bereich, da die
Asset-Kaufprogramme und die Suche nach Rendite
andauern.
Ewout van Schaick, Head of Multi Asset, von NN Investment
Partners, sagt: "Die allgemeinen Prognosen für die globale
Gewinnentwicklung im Jahr 2021 gehen von einer deutlichen
Erholung um 25 % aus, was die weltweiten Gewinne wieder
auf das Niveau von 2019 bringen würde. Ein solcher
Aufschwung würde auch dazu führen, dass die Erholung
schneller verläuft als nach den beiden vorangegangenen
Rezessionen. Dies ist naheliegend, da die aktuelle
Rezession ereignisgetrieben war und nicht durch
makroökonomische Ungleichgewichte oder finanzielle
Belastung verursacht wurde."
Marco Willner, Head of Investment Strategy,
von NN Investment Partners, ergänzt:
"Die USA sind teurer als die anderen entwickelten Märkte,
vor allem aufgrund ihrer Übergewichtung in den
wachstumsstarken Sektoren Technologie und
Kommunikationsdienstleistungen. Ihr
wirtschaftlicher Abschwung war während der Pandemie
zudem flacher als in Europa und Japan. In den meisten
Szenarien sind die Aussichten am besten für die Märkte
außerhalb der USA und für zyklische Sektoren, insbesondere
für solche, die klimarelevante Lösungen anbieten oder in
Dienstleistungsbereichen tätig sind." Und weiter: "Die
Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und China
unter Präsident Joe Biden wird für die Finanzmärkte
entscheidend sein. Vorerst erwarten wir einen
diplomatischeren und konstruktiveren Ansatz aus Washington,
aber nicht unbedingt eine Änderung der konkreten Politik."
Aktien
Der wesentliche Faktor für Aktienrenditen im Jahr 2021 wird
eine Beschleunigung des Gewinnwachstums sein. Die regionalen
Unterschiede werden erheblich sein. Das stärkste
Gewinnwachstum wird in Europa und Japan zu verzeichnen sein,
das "schwächste" Wachstum in den USA. Die Gewinne in den
zyklischeren europäischen und japanischen Märkten sind seit
Ausbruch der Pandemie viel stärker zurückgegangen als im
eher technologieorientierten US-Markt. Die Zurückhaltung der
Zentralbanken bezüglich einer restriktiveren Geldpolitik wird
die Aktienrisikoprämie stützen, die vor allem außerhalb der
USA immer noch attraktiv ist. Somit sind zweistellige
Renditen im Jahr 2021 eine reale Möglichkeit.
In den USA wird die Unterstützung der Wirtschaft durch die
Regierung und die Federal Reserve in diesem Jahr entscheidend
sein. Ein neues Konjunkturpaket wird wahrscheinlich in der
ersten Hälfte des Jahres 2021 ausgehandelt. Darüber hinaus
sind nach den Wahlen in Georgia die Mehrheitsverhältnisse im
Senat dafür entscheidend, dass Biden einige seiner langfristigen
Initiativen in Bereichen wie Infrastruktur und Gesundheits-
versorgung umsetzen kann.
Bei Aktien ist NN IP global und in der Eurozone leicht
übergewichtet, in Großbritannien, Japan sowie den
Schwellenländern (EMs) neutral und in den USA etwas
untergewichtet.
Anleihen
Die Inflation könnte Anleihen im Jahr 2021 gefährlich werden.
In den letzten 30 Jahren hat die Globalisierung die Desinflation
vorangetrieben, aber bereits im letzten Jahrzehnt geriet sie ins
Stocken. Die Pandemie könnte den Trend gänzlich umkehren. Die
Regierungen in fast allen Ländern haben sowohl die Fiskal- als
auch die Geldpolitik deutlich gelockert, was zu Inflation führen
könnte. Die attraktivsten Gelegenheiten für 2021 bieten sich bei
Emittenten, deren Spreads sich 2020 deutlich ausgeweitet haben,
die aber immer noch über ausreichend Liquidität zur Finanzierung
ihrer Geschäftstätigkeit verfügen.
NN IP ist leicht übergewichtet in den USA und der Eurozone im
Investment-Grade-Bereich sowie bei EM-Hartwährungsanleihen und
deutlich übergewichtet in den USA und der Eurozone im
High-Yield-Bereich.
Emerging Markets
Die Aussichten für Schwellenländeranlagen sind positiv, bedingt
durch die Erholung der Weltwirtschaft nach der Pandemie, die
solide Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und die anhaltende
globale Suche nach Rendite. Da die Divergenz zwischen den Ländern
zunimmt, werden Investoren die meisten Chancen in der
Differenzierung zwischen Ländern und Regionen finden. Bei Aktien
scheint die asiatische Region am besten aufgestellt zu sein,
während bei Anleihen die hochverzinslichen Frontier-Märkte in
Hartwährung attraktiver erscheinen.
ESG
Europa wird in diesem Jahr weltweit führend im Bereich der
nachhaltigen Finanzwirtschaft sein; Spillover-Effekte werden in
der gesamten entwickelten Welt zu spüren sein. Festverzinsliche
Wertpapiere werden gegenüber Aktien aufholen, da die Emissionen
von grünen Anleihen zunehmen.
Bei der Finanzierung von Akquisitionen, Infrastruktur, Immobilien
und globalem Handel dürfte Private Debt in den kommenden Jahren
eine noch größere Rolle spielen. Auch Alternative Credit könnte
Investoren eine zusätzliche Möglichkeit zur Renditesteigerung und
zur Stärkung ihres ESG-Engagements bieten, sofern die Anleihen
positiv mit Klimawandel, Energiewende, Umwelt und nachhaltigem
Wachstum verbunden sind.
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Quelle: Investmentfonds.de
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