Investmentfonds.de
21.01.2021:
BNY Mellon IM: Zyklische- und Substanzwerte profitieren unter Biden
Köln, den 21.01.2021 (Investmentfonds.de) -
Alicia Levine, Chefstrategin bei
BNY Mellon Investment Management
Wenn Joe Biden heute sein Amt als 46. Präsident der USA
antritt, wird auch ein Richtungswechsel in der
amerikanischen Wirtschaftspolitik eingeläutet.
Alicia Levine, Chefstrategin bei BNY Mellon Investment
Management, erläutert, was dies für Unternehmen und
Anleger bedeutet:
"Unsere Erwartung ist, dass das Wirtschaftswachstum
wieder ansteigt. Grundsätzlich bleiben wir bei unserer
zuversichtlichen Sicht auf Wachstum und Märkte. Bei der
Verschiebung in Richtung Value, die im vierten Quartal
2020 stattfand, gibt es noch Spielraum, denn hier kommt
es auf die Branche an.
Die Märkte werden wahrscheinlich einen umfassenderen
"Reflation Trade" mit höheren Renditen und einer
steileren Zinskurve einpreisen. Zudem können Anleger mit
niedrigeren Kurs-Gewinn-Verhältnissen rechnen. Sie sollten
sich auch auf einen schwächeren US-Dollar einstellen.
Einige dieser Veränderungen haben sich bereits angedeutet,
und als Anleger sollte man darauf vorbereitet bleiben.
Höhere Renditen und ein schwächerer US-Dollar haben zur
Folge, dass sich zyklische und Substanzwerte besser
entwickeln werden als Wachstumswerte. Höhere Renditen
werden auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse drücken, die von
19 im Februar 2020 auf 22 gestiegen sind. Anlegern raten
wir zur Vorsicht, da insbesondere Cashflow-Aktien - wie
etwa Technologiewerte - betroffen sein könnten. In
Anbetracht der Digitalisierung der Weltwirtschaft bietet
der Tech-Sektor immer noch Chancen für langfristige
Investoren, allerdings werden die Kurs-Gewinn-Verhältnisse
auf kurze Sicht sinken.
Interessant sind aktuell asiatische Schwellenländer,
Europa, Australien und Ostasien. Zudem sollten Anleger
Rohstoffe und "Hard Assets" wie Finanzdienstleister,
Energie, Industriewerte, Rohstoffe, die "Epizentren" der
Pandemie (Reisen und Freizeitanbieter), alternative
Energien, US-Kommunalanleihen, Immobilien und Small Caps
in Betracht ziehen. Negative Realrenditen, eine steiler
werdende Zinskurve und eine zyklische Erholung machen diese
Segmente attraktiv.
Aber es gibt natürlich auch Risiken, vor allem Misserfolge
bei der Einführung von Impfstoffen und ein dauerhafter
Einbruch des Arbeitsmarktes. Volkswirtschaftlich bleibt die
Lage vorerst unsicher und abhängig vom Verlauf der Pandemie.
Wir denken jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit für eine
gute Erholung der Konjunktur bei 50 Prozent liegt."
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Quelle: Investmentfonds.de
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