Investmentfonds.de
04.05.2021:
Euroswitch: Frischzellenkur für die Realwirtschaft
Köln, den 04.05.2021 (Investmentfonds.de) -
Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager
der Vermögensmanagement Euroswitch
Frischzellenkur für die Realwirtschaft
1. Wirtschaftswachstum in China und den USA
überzeugt, Europa schwächelt weiter
2. EU-Aufbaufonds bietet Chancen, wenn er
auf Zukunftsfähigkeit getrimmt wird
3. Überbordende Staatsschulden könnten lang-
fristig in einen versteckten Schuldenschnitt münden
Impferfolge, umfassende fiskalische Hilfspakete und
die unbegrenzte Liquiditätsbereitstellung der
Notenbanken reflektieren sich in den jüngsten
weltwirtschaftlichen Quartalsdaten. "In den letzten
zwölf Monaten verzeichnete China ein historisches
Wachstum von 18,3 Prozent, konnte aber im Vergleich
zum Vorquartal kaum noch zulegen. Die USA zeigen über
ein Jahr nur ein leichtes Plus, erzielten aber im
Quartalsvergleich mit 6,4 Prozent ein deutliches
Momentum", so Thomas Böckelmann, leitender
Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch.
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mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Doch nicht alle Regionen wachsen gleichermaßen.
Deutschland, das exemplarisch für Europa steht, wies
im Jahres- wie Quartalsvergleich ein negatives
Wachstum auf. "Da sich vor allem europäische
exportorientierte Unternehmen dem Aufschwung in
China und den USA kaum entziehen konnten, sind es
die unverändert im Lockdown befindlichen
Dienstleistungssektoren, die ihre Bremswirkung
in Europa entfalten", erklärt Böckelmann.
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Auswahl der Region "Aktienfonds China"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Unverändert Vollgas bei der Staatsverschuldung
Obwohl die Unternehmensberichte die Erwartungshaltung
der Marktteilnehmer - zumindest in den USA -
übererfüllten, ist fraglich, ob alle im Zuge der
Pandemie verlorenen Arbeitsplätze in den nächsten
Monaten wiederbelebt werden können. "Es wird
offensichtlich, dass viele Branchen und Unternehmen
die Pandemie nutzen, um mit dem Rückenwind der
Hilfsprogramme Strukturen zu verändern und Kosten
abzubauen. Politik und Notenbanken haben dies erkannt
und bleiben weiter mit hohem Druck auf dem Gaspedal",
sagt Böckelmann. Insbesondere in den USA nimmt die
Staatsverschuldung schwindelerregende Ausmaße an.
"Vor allem Nachhaltigkeit und Rückzahlbarkeit aktueller
Schuldenniveaus sind fragwürdig, bleiben aber
zweitrangige Probleme, solange die Realzinsen (Zinsniveau
abzüglich Inflation) negativ sind und vor allem die
eigenen Notenbanken mehrheitlich die Schulden aufkaufen",
ist sich Böckelmann sicher. Insbesondere letzteres könnte
auf eine Option einer langfristigen Lösung der sich
androhenden Staatsschuldenkrise deuten. "Eine Zins- und
Tilgungsaussetzung bei einer Laufzeitverlängerung um zum
Beispiel 100 Jahre käme einem Schuldenschnitt gleich,
ohne diesen als solchen benennen zu müssen", so der
Investmentexperte.
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Zeit für Reformen
Unter der Prämisse würden auch die erstmals von der EU
aufgenommenen Schulden kein wirtschaftliches Problem
darstellen, auch wenn diese dem Geist von Maastricht
komplett widersprechen. "Grundsätzlich ist dies als
Einmalaktion zu begrüßen, wenn die Gelder zur Förderung
der Wettbewerbsfähigkeit Europas, also vor allem für
Digitalisierung und Bildung eingesetzt werden.
Allerdings sind die Stimmen nicht zu unterschätzen,
die laut nach Umverteilung und grüner Planwirtschaft
schreien - beides kann nach Bewertung zahlreicher
Ökonomen und Verbände den Erfolg Europas gefährden", so
Böckelmann. Nun sind alle Augen wieder auf Mario Draghi
gerichtet: "Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank,
der mit seiner Aussage ,whatever it takes' im Sommer 2012
bereits die Eurozone zusammengehalten hat, argumentiert
gegen große Widerstände in seinem Land für
zukunftsorientiertes Investieren und Reformen", sagt
Böckelmann. Die Tendenz in der Pandemie zu immer mehr
Staat ist in den Augen des Investmentexperten zumindest
bedenklich vor allem zu einer Zeit, in der die strukturellen
Defizite der Bürokratie offenkundig geworden sind.
"Letzteres hat die viel gescholtene EU-Kommission jetzt
erkannt. Erstmals hat man Bürokratie als die Wirtschaft
belastende Kosten wahrgenommen und benannt und will
zukünftig sicherstellen, dass diese nicht weiter steigen.
Vielleicht steht auch Europa am Anfang einer
Frischzellenkur", so Böckelmann abschließend.
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Quelle: Investmentfonds.de
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