Investmentfonds.de
17.08.2021:
M&G Investments: Die Zukunft der Öl- und Gasinvestments
Köln, den 17.08.2021 (Investmentfonds.de) -
Randeep Somel, Manager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund
Die Zukunft der Öl- und Gasinvestments
Investments in Öl und Gas, ja oder nein?
"Der Zeitplan der Internationalen Energieagentur
(IEA) für eine Netto-Null-Emission bis 2050 zwingt
zu sofortigem Handeln, wollen wir das Ziel erreichen.
Die IEA fordert eine massive Steigerung aller
Ambitionen und den uneingeschränkten Fokus der
Regierungen, insbesondere in den nächsten
entscheidenden zehn Jahren.
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Zwar sieht die IEA die Elektrifizierung als
Hauptquelle für die Erreichung von Netto-Null,
vor allem die Stromerzeugung mittels erneuerbarer
Energien. Aber sie hat auch dargestellt, dass dies
allein nicht ausreichen wird. So plädiert sie für
eine Ergänzung durch andere Energiequellen und
Technologien wie Kohlenstoffabscheidung, Bioenergie
und Wasserstoff.
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Das Kapital wandert ab
Für die Öl- und Gasindustrie bedeutet dies einen
grundlegenden Wandel. Ist es überhaupt noch
sinnvoll, in Öl- und Gasunternehmen zu investieren,
und wenn ja, warum? Das hängt meiner Meinung nach
vom Zeithorizont ab. Längerfristig muss eindeutig
eine Abkehr von Öl und Gas hin zu erneuerbaren
Energiequellen erfolgen. Einige große
Ölgesellschaften haben diesen Prozess bereits
eingeleitet. Europäische Ölkonzerne, wie Total,
BP und Royal Dutch Shell, arbeiten an Projekten
für erneuerbare Energien.
CO2-emittierende Aktivitäten werden auch in Zukunft
im Fadenkreuz der Regulierungsbehörden bleiben und
müssen wahrscheinlich mit Einschränkungen und/oder
Strafen rechnen, wie zum Beispiel höheren Steuern.
Dies wird das mit solchen Investitionen verbundene
Geschäftsrisiko erhöhen. In dem Maße, in dem
Investoren ihre Portfolios zunehmend gemäß dem
Pariser Abkommen CO2-bewusster gestalten, wird
sich der Pool des für solche Aktivitäten
verfügbaren Kapitals und letztlich auch das
Volumen des weltweit in diese Industrie fließenden
Kapitals verringern. Kurzfristig werden sich, wie
bei allen Investitionen, aber auch Chancen ergeben.
Erdgas wird weiterhin eine wichtige Rolle als
Übergangskraftstoff spielen, während wir die
Infrastruktur für erneuerbare Energien aufbauen
und von Kohle und Öl - den viel schmutzigeren
Energieformen - wegkommen.
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Öl und Gas werden noch gebraucht
Das Engagement in Öl- und Gasunternehmen wird sehr
wichtig bleiben. Die Zukunftssicherheit dieser
Unternehmen erfordert die aktive Beteiligung von
Investoren, um die Überführung von Kapital und
Investitionen in saubere Energie voranzutreiben
und um den Firmen einen klaren Weg für die Rolle
aufzeigen, die sie im Hinblick auf Netto-Null bis
2050 spielen. Ungefähr ein Drittel der weltweiten
Emissionen stammt heute aus Tätigkeiten, die
möglicherweise nicht elektrifiziert werden können,
wie Stahl- und Zementherstellung und
Luftfahrtindustrie. Hier bietet sich für die
großen Ölkonzerne eine gute Chance, sich mit neuen,
umweltfreundlicheren Energietechnologien, wie grünem
Wasserstoff, zu befassen. In Bereichen, in denen
Kohlenwasserstoff noch gefördert werden muss, sollte
ein Ökosystem zur Kohlenstoffabscheidung und
-speicherung eingerichtet werden, um sicherzustellen,
dass dies mit den Netto-Null-Zielen vereinbar ist.
Der kürzlich veröffentlichte IPCC-Bericht zur
Erderwärmung erinnert alle Beteiligten an die
Dringlichkeit zu handeln. Wir haben in öffentlichkeits-
wirksamen Fällen gesehen, dass den Unternehmen, die
diese Dringlichkeit nicht sehen wollen, Entscheidungen
aus der Hand genommen werden. Aktivistische Investoren
und Vertretungen im Aufsichtsrat von Exxon Mobil sowie
die gerichtliche Ermahnung für Royal Dutch Shell
verdeutlichen die Herausforderungen für Ölunternehmen,
die überwiegend an einer Kohlenwasserstoff-Zukunft
festhalten oder sich nur sehr langsam bewegen wollen."
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Quelle: Investmentfonds.de
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