Investmentfonds.de
09.09.2021:
ifo Einkommensteuerpläne Parteien
Köln, den 09.09.2021 (Investmentfonds.de) -
Prof. Dr. Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für
Makroökonomik und Befragung
ifo Studie: Einkommensteuerpläne der Parteien
schaffen Arbeitsplätze, aber belasten Staatshaushalt
München, 9. September 2021 - Die Reformpläne der
Parteien zur Einkommensteuer führen zu mehr
Beschäftigung, haben aber unterschiedliche
Auswirkungen auf die Staatsfinanzen. Dies zeigt
eine Studie des ifo Instituts, die im ifo
Schnelldienst erschienen ist. Der Beschäftigungs-
zuwachs ist bei den Plänen der FDP am höchsten;
sie würden 330.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Bei den Plänen der Linken würden 229.000 neue
Stellen geschaffen, bei der Union 100.000.
Bei der SPD 66.000 und bei den Grünen 24.000.
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"Zwar entstehen durch die zusätzlichen Arbeitsplätze
mehr Steuereinnahmen. Diese reichen aber nicht, um
das Finanzloch im Staatshaushalt auszugleichen, das
bei den Reformplänen der Parteien entsteht", sagt
Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für
Makroökonomik und Befragung. Bei den Steuerplänen
der FDP würde der Staat auch nach der
Berücksichtigung der Refinanzierungseffekte
60 Milliarden Euro weniger pro Jahr einnehmen.
Die Reformpläne der Linken führen zu knapp
22 Milliarden Euro geringeren Steuereinnahmen.
Bei der Union sind es 18 Milliarden Euro, bei
der SPD 9 Milliarden und bei den Grünen
2 Milliarden Euro.
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Sehr unterschiedlich wirken sich die Pläne der
Parteien auf die Verteilung der Einkommen aus:
Die Steuerpläne der Grünen und der Linken
würden die Ungleichheit der Einkommen
verringern. Dies ist vor allem auf die
höheren Steuersätze für Gutverdienende
zurückzuführen, wodurch diese Einkommensgruppe
schlechter gestellt wäre. Bei den Linken sei
dieser Effekt aufgrund der höheren steuerlichen
Belastung für sehr gut Verdienende und
Einkommensmillionäre größer als bei den Grünen.
Union und FDP würden Gutverdienende entlasten
und damit die Einkommensungleichheit erhöhen.
"Gutverdienende profitieren bei den Plänen von
Union und FDP vor allem von der vollständigen
Abschaffung des Solidaritätszuschlags", sagt
Maximilian Blömer, ifo-Forscher und Koautor der
Studie. Die Ungleichheit der Einkommen wäre bei
der FDP größer als bei der Union. Der Reform-
vorschlag der SPD würde sich neutral auf die
Ungleichheit der Einkommen auswirken.
Grundlage der Studie sind die Reformvorschläge
in den Wahlprogrammen der politischen Parteien
zur Einkommensteuer und dem Solidaritätszuschlag.
Andere Vorschläge zu Sozialabgaben,
Sozialleistungen und Mindestlohn wurden in der
Studie nicht berücksichtigt. Alle Parteien haben
dem ifo Institut auf Anfrage bestätigt, dass ihr
Wahlprogramm in der Modellierung korrekt
abgebildet ist, lediglich CDU/CSU haben sich
nicht geäußert. Das Programm der AfD konnte
mangels konkreter Vorschläge in der Studie nicht
berücksichtigt werden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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