Investmentfonds.de
18.11.2021:
ifo Grüne Finanzanlagen
Köln, den 18.11.2021 (Investmentfonds.de) -
Prof. Dr. Marcel Thum,
Leiter der ifo-Niederlassung Dresden
ifo Institut:
Grüne Finanzanlagen tragen wenig zu Klimaschutz bei
Dresden/München, 18. November 2021 - Grüne Finanzanlagen
haben weit weniger Einfluss auf die Investitionen von
Unternehmen und Staat als gewünscht. Zu diesem Ergebnis
kommt eine gemeinsame Analyse der Dresdner Niederlassung
des ifo Instituts, des Leibniz-Instituts für Finanzmarkt-
forschung SAFE und der ESMT Berlin.
"Der Grund: Es gibt in Unternehmen und im Staatshaushalt
praktisch keine ursächliche Verknüpfung zwischen grünen
Finanzierungsinstrumenten und einer Verwendung der Gelder
für grüne Zwecke", sagt Marcel Thum, Leiter der
ifo-Niederlassung Dresden. "Green Finance" habe daher
nicht unbedingt die positiven Eigenschaften, die
Anleger*innen sich von ihnen erhofften.
Allerdings können sich Privatanleger*innen aktiv in
Entscheidungsprozesse im Unternehmen einbringen, entweder
persönlich oder über ihre Fondsvertreter*innen, um eine
tatsächliche Änderung in der Produktion hin zu mehr
Nachhaltigkeit anzustoßen. "Dabei müssen sie aber bereit
sein, Renditeeinbußen hinzunehmen, denn eine grünere
Unternehmenspolitik geht in der Regel zulasten der
Erträge", sagt Thum.
Unternehmen, die grüne Aktien ausgeben, wirtschaften dadurch
allein nicht nachhaltiger. Werden Aktientitel von Firmen
zusammengestellt, die ökologisch verantwortlich wirtschaften,
führt das den Autoren zufolge noch nicht zu einer
tatsächlichen Veränderung in der gesamtwirtschaftlichen
Produktion. "Wer in grüne Finanzanlagen investiert, macht
dadurch zwar sein eigenes Portfolio grüner, aber es ändert
sich nichts an den Emissionen der Gesamtwirtschaft", sagt
Jan Pieter Krahnen, SAFE-Direktor und einer der Autoren.
Ähnlich verhält es sich bei grünen Staatsanleihen. Diese
kann der Bund in genau der Höhe emittieren, in der vorher
grüne Ausgaben im Bundeshaushalt identifiziert werden
konnten. Somit werden also lediglich konventionelle durch
grüne Anleihen ersetzt: "Durch grüne Staatsanleihen werden
dem Bundeshaushalt keine zusätzlichen Mittel zur nachhaltigen
Transformation zur Verfügung gestellt", sagt ESMT-Präsident
Jörg Rocholl. Kaufen Privatanleger*innen grüne Staatsanleihen,
kann es daher keine direkte Einflussnahme auf den Klimaschutz
geben.
Banken und Fondsgesellschaften bieten grüne Aktien, Staatsanleihen
und Portfolios an. Mit ihrer Hilfe soll die Transformation der
Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit unterstützt werden.
Die Autoren fordern, den Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsbemühungen
auf einen politischen Regulierungsrahmen zu legen statt auf privates
Engagement. Beispielsweise ließe sich der Schadstoffausstoß mithilfe
eines Emissionshandelssystems erheblich verringern, sodass ein
machbarer Anpassungspfad in Richtung einer CO2-neutralen
Gesellschaft erreicht werde.
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Quelle: Investmentfonds.de
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