Investmentfonds.de
19.11.2021:
DPAM: Die Qualität der Portfoliodiversifikation wird zum Schlüssel
Köln, den 19.11.2021 (Investmentfonds.de) -
Peter De Coensel, CEO von DPAM
Die Qualität der Portfoliodiversifikation wird zum Schlüssel
Man kann zu Recht behaupten, dass sich die finanziellen
Bedingungen im Laufe des Jahres 2022 verschärfen werden.
Seit Anfang dieser Woche kauft die FED bis Mitte Juni
2022 US-Staatsanleihen im Wert von 280 Mrd. Dollar und
hypothekenbesicherte Wertpapiere im Wert von 140 Mrd.
Dollar, um damit dem Finanzsystem aktiv Liquidität in
Höhe von insgesamt 420 Mrd. Dollar zuführen. Nach
März 2022 wird sich die Intensität der
EZB-Interventionen ebenfalls verlangsamen, aber erst
mit der Sitzung am 16. Dezember können Aussagen über
die Wirkung gemacht werden.
Die Nervosität an den Finanzmärkten nimmt zu.
Dies zeigt sich an der Liquidität und Volatilität auf
beiden Seiten des Atlantiks. Die implizite Volatilität
von US-Staatsanleihen, gemessen am MOVE-Index
(Merrill Lynch Option Volatility Estimate), steht kurz
vor dem Ausbruch über 80. Dieser Wert bildete in den
letzten fünf Jahren die obere Linie. Bei US-Aktien
ist es dem VIX-Index seit Ausbruch der Pandemie nie
gelungen, unter die 15er-Marke zu fallen.
Zwischen 2016 und Anfang 2020 schwankte der VIX
zwischen 10 und 15. Die FED reagierte stets auf einen
Aufschrei der Märkte im Zuge sich verschärfender
Finanzbedingungen mit einer plötzlichen Umkehr der
Taper-Politik mittels der Notenbankbilanz oder einer
raschen akkommodierenden Zinsanpassung. Die Zwischenphase
der akkommodierenden Geldpolitik ging ab März 2020 in das
Krisenmanagement über. Heute ist in den Industrieländern
der Risikomanagementansatz der Zentralbanken angesichts
nicht verankerter Inflationserwartungen eindeutig.
Sie werden in ihrer Entschlossenheit, die akkommodierende
Geldpolitik zurückzufahren, nicht nachlassen. Angesichts
intensiver Preissteigerungen und der anhaltenden Erholung
der Beschäftigung werden weder Fed-Präsident Jerome Powell
noch seine potenzielle Nachfolgerin Lael Brainard den
Märkten zu Hilfe kommen. In diesem Sinne haben die
Finanzmärkte ein eigenartiges Verhalten an den Tag gelegt.
Ein Verhalten, das Marktsektoren mit den höchsten
Bewertungen begünstigt. Wie lange eine solche gezielte
Risikobereitschaft (oder Vernachlässigung der
Risikoaversion) anhalten kann, lässt sich nicht
abschätzen. Möglich ist jedoch die Vorbereitung der
Portfolios auf eine Phase erhöhter Volatilität. Da die
Indikatoren für Liquidität und Volatilität derzeit nicht
"rot aufleuchten", ist es sinnvoll, die Qualität der
Diversifizierung zu prüfen.
Eine angemessene Portfoliodiversifizierung und eine
akzeptable Portfoliovolatilität werden durch die
Kombination von Anlageklassen erreicht, die eine
geringe Korrelation aufweisen. Anleger streben eine
negative Korrelation an, damit bei einer Abwärtskorrektur
einer Anlageklasse andere Anlageklassen ansteigen und den
"Mark-to-Market"-Schlag abfedern. Die Korrelationen sind
jedoch im Laufe der Zeit nicht statisch. Solche zwischen
Anleihen und Aktien waren von 1998 bis 2020 stark negativ.
Diese 20 Jahre waren durch eine insgesamt akkommodierende
Geldpolitik und einen stabilen disinflationären
wirtschaftlichen Hintergrund gekennzeichnet. Die
Disinflation war eine Folge des unerbittlichen
Globalisierungseifers. Ein unberechenbarer US-Präsident
und die Tragik der Pandemie haben die Globalisierung in
dieser Form gestoppt.
...
Die Konstruktion von Investment-Portfolios mit globaler
Reichweite ist ein Muss. Die Anwendung intelligenter
Diversifizierungsmethoden wird zu einem Schlüsselmerkmal
für den langfristigen Erfolg. Anleger müssen möglicherweise
traditionelle Sektorgewichtungen durch die "Erfolgsgewichtungen"
von morgen ersetzen. Verständnis für ein Investment in
Risikofaktor-Exposure ist dabei erforderlich.
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Quelle: Investmentfonds.de
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