Investmentfonds.de
01.12.2021:
ifo Rentenreform
Köln, den 01.12.2021 (Investmentfonds.de) -
Prof. Joachim Ragnitz, ifo Forscher
ifo-Forscher Ragnitz kritisiert Verschiebung der
großen Rentenreform durch die Ampel
Dresden, 1. Dezember 2021 - Grundlegende Probleme der
Rentenkassen dürfen nicht auf die übernächste
Bundesregierung verschoben werden. Das sagte der
ifo Forscher Joachim Ragnitz am Mittwoch in Dresden.
"Das eigentliche Problem gehen die Koalitionäre nicht
an: Wegen des Rentenbeginns der Babyboomer kann das
Rentenniveau nicht dauerhaft so bleiben. Nach 2026
werden deswegen die Beitragssätze zur Rente auf mehr
als 20 Prozent des Bruttolohns steigen müssen." Das
werde unmittelbar die schrumpfende Generation im
Erwerbsalter belasten. Dieses Problem löse man auch
nicht, indem man einen steuerfinanzierten Kapitalstock
in der Gesetzlichen Rentenversicherung einführe.
"Eine faire Aufteilung der Lasten der Alterung auf die
verschiedenen Generationen überlässt die Ampel damit der
übernächsten Bundesregierung", sagte Ragnitz. Gleichzeitig
lobte der Rentenforscher, dass die Koalition die ursprünglich
vorgesehenen Rentensteigerungen von je rund 5 Prozent für
2022 und 2023 vermeiden will. "Technisch gesehen wird der
ausgesetzte Nachholfaktor kurzfristig wieder eingeführt.
Die Rentenerhöhungen werden damit in den nächsten beiden Jahren
niedriger ausfallen als die Lohnsteigerungen. Das wird die
Rentenkasse dauerhaft entlasten, weil künftige Renten-
steigerungen damit von einem niedrigeren Niveau aus erfolgen."
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Quelle: Investmentfonds.de
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