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14.01.2022:
LOIM | Der Inflationsdruck stabilisiert sich, die Geldpolitik nicht
Köln, den 14.01.2022 (Investmentfonds.de) -
Florian Ielpo , Head of Macro, Multi Asset bei
Lombard Odier Investment Managers (LOIM)
Der Inflationsdruck stabilisiert sich, die Geldpolitik nicht
"Die Inflation in den USA ist nach wie vor hoch: Sie wurde im
Dezember mit 7 % angegeben und entsprach damit den Erwartungen,
nachdem sie im November noch bei 6,8 % lag. Ihre Haupttreiber
bleiben unverändert, mit einer Mischung aus Transport-,
Unterkunfts- und Bekleidungskosten. Die Energieinflation
leistete im Dezember einen negativen Beitrag: Dies ist ein
erstes Anzeichen dafür, dass sich die durch Störungen
ausgelöste Inflation nun zurückbilden und die Inflation
stabilisieren könnte.
In der vergangenen Woche deutete die US ISM-Komponente
"Bezahlte Preise" auf einen verlangsamten Preisanstieg hin.
Über diesen Datenpunkt hinaus gibt es derzeit weltweit
Anzeichen für eine Abschwächung der Inflation, und zwar nicht
nur in den USA: 69 % der Daten, aus denen sich unsere
Inflations-Nowcasting*-Indikatoren zusammensetzen, sind in
den USA, in der Eurozone und in China rückläufig
Es stellen sich zwei Fragen: Ist diese Stabilisierung eine
nachhaltige Entwicklung und wird sie den Kurs der Geldpolitik
ändern? Diese Abschwächung des Inflationsdrucks scheint uns
der wahrscheinlichere Weg zu sein: Die Inflation könnte sich
schneller normalisieren als die Märkte erwarten. Eine Änderung
des geldpolitischen Kurses ist unwahrscheinlich, da die
normalisierte Inflation auf einem hohen Niveau verbleiben
dürfte, das im nächsten Jahr zwischen 2,5 und 3 % liegen wird.
Das bedeutet, dass die Fed Spielraum für Zinserhöhungen hat,
die jedoch bis zum Jahresende moderat ausfallen dürften.
Höhere reale Zinssätze sind die natürliche Folge der Änderung
des geldpolitischen Kurses; sie könnten durch CAPEX im Jahr
2022 weiter angeheizt werden, da dadurch ein Teil der durch
die pandemischen Steuerpakete angehäuften überschüssigen
Ersparnisse abgezogen wird.
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Märkte?
- Höhere Realzinsen bedeuten eine anhaltende
Vermögensrotation, aber nicht unbedingt negative
Aktienrenditen.
- Die geringere Inflationsprämie dürfte den Anstieg der
Realzinsen und seine Auswirkungen auf die Welt der
festverzinslichen Wertpapiere abfedern.
- Da die USA der Teil der Welt mit der straffsten
Geldpolitik bleiben, könnte der Dollar weiter steigen.
- In Zeiten strafferer Geldpolitik schneiden Rohstoffe
in der Regel schlechter ab als Aktien: Wir sehen nicht
ein, warum das diesmal anders sein sollte, vor allem,
was Gold anbelangt.
Einfach ausgedrückt: Die Inflation in den USA dürfte sich im
Laufe des Jahres abschwächen, aber die Fed sollte ihre
restriktive Haltung noch eine Weile beibehalten - bis wir
sicher sind, dass der Nachfrageschock überwunden ist."
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Quelle: Investmentfonds.de
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