Investmentfonds.de
19.01.2022:
ifo Inflation
Köln, den 19.01.2022 (Investmentfonds.de) -
Prof. Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen
ifo Institut: Viele Unternehmen wollen ihre Preise erhöhen
München, 19. Januar 2021 - Die deutschen Verbraucher und
Unternehmen müssen sich auf weitere Preiserhöhungen
einstellen. Die ifo-Preiserwartungen sind im Dezember nur
geringfügig gesunken auf 44,6 Punkte. Im November hatten
sie mit 44,9 einen historischen Höchststand erreicht. Das
ifo Institut fragt dabei Unternehmen nach ihren Plänen für
Preiserhöhungen in den kommenden drei Monaten.
"Das wird bis auf die Verbraucherpreise durchschlagen",
sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen.
"Die Inflation wird im Verlauf dieses Jahres nur langsam
zurückgehen. In den kommenden Monaten werden die monatlichen
Raten noch über 4 Prozent liegen und sich erst gegen Ende
2022 allmählich der 2-Prozent-Marke nähern. Für das Gesamtjahr
rechnen wir nun mit einer Inflationsrate von etwa 3½ Prozent."
"Die Unternehmen geben sie die gestiegenen Kosten für Energie
sowie bei der Beschaffung von Vorprodukten und Handelswaren
weiter", sagt Wollmershäuser. Selbst wenn sich der Anstieg
der Energiepreise in den kommenden Monaten nicht fortsetzten
sollte und die Börsenpreise für Erdgas, Strom und Rohöl
unverändert blieben, sorgt das noch eine Zeitlang für hohe
Inflationsraten: Denn der Anstieg der Verbraucherpreise wird
immer im Vergleich zum Vorjahr gemessen; demnach müssten die
Verbraucher in diesem Jahr im Schnitt 10 Prozent mehr für
Energie ausgeben. Die Lohnkosten dürften hingegen die
Inflation nicht zusätzlich antreiben. "Die bisherigen
Lohnverhandlungen deuten auf keine Lohn-Preis-Spirale hin.
Wir erwarten, dass die Tariflöhne in diesem und im kommenden
Jahr um knapp zweieinhalb Prozent zulegen. Das wäre dann so
stark wie im Durchschnitt der Jahre vor der Coronakrise",
sagt Wollmershäuser.
Die sehr hohen Umfragewerte ziehen sich durch alle Wirtschaftszweige.
Im Einzelhandel liegen die Preiserwartungen bei 60 Saldenpunkten,
gefolgt vom Großhandel mit 57 und der Industrie mit 55. Im Baugewerbe
wurde ein Wert von 42 erreicht. Der geringste Wert mit 34
Saldenpunkten wurde bei den Dienstleistern gemessen. Dennoch stellt
das für diesen Wirtschaftszweig einen neuen Rekordwert dar.
Die Saldenwerte bei den Preiserwartungen geben an, wie viel
Prozent der Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen. Abgezogen
wird der Prozentwert derer, die ihre Preise senken wollen.
Neutrale Antworten bleiben unberücksichtigt. Der Saldo wurde
saisonbereinigt. Das ifo Institut fragt nicht nach der Höhe
der geplanten Preisänderung.
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Quelle: Investmentfonds.de
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