Investmentfonds.de
20.04.2007:
JPMorgan China und Indien: Rasantes Wachstum mit neuer Nachhaltigkeit
Köln, den 20.04.2007 (Investmentfonds.de) - Seit den Marktkorrekturen, die Ende Februar
in China begannen, sind Spekulationen über ein Ende des Asienbooms an der Tagesordnung.
Die Experten von JPMorgan Asset Management halten die Region jedoch nach wie vor für
attraktiv: „Nach dem Rückgang um rund 15 Prozent haben die Kurse im ‚Reich der Mitte’
nun wieder das Niveau von vor den Korrekturen erreicht,“ unterstreicht Howard Wang,
Leiter des „Greater China“1 - Teams von JF Asset Management, dem asiatischen Zweig von
JPMorgan Asset Management. „Die aktuelle Berichtsaison zeigt, dass viele chinesische
Unternehmen ihre Gewinn-erwartungen sogar nach oben korrigiert haben – dies lässt die
Bewertungen noch attraktiver aussehen und stützt unsere mittelfristig positive Meinung.“
Wang zerstreut die Bedenken über die Nachhaltigkeit des Wachstums: „Die Investitions-
tätigkeit der Akteure erfolgt auf dauerhafter Basis, zudem verbessert sich die Qualität
des Wachstums stetig“, erläutert er seine positive Einstellung zu China. Besonders
günstig sieht er die Veränderung der Wachstumsmotoren: Die Expansion sei nicht mehr
rein investitions-getrieben, sondern werde zunehmend auch vom Konsum getragen. „Durch
ein robustes Wachstum des lokalen Konsums erhalten die Märkte mehr Stabilität,“ betont
er. „Besonders Unternehmen, die sich auf den heimischen Markt konzentrieren, konnten in
der aktuellen Berichtssaison punkten.“ Da inzwischen auch die Inlandsprovinzen aufholen,
sei das Wachstum nun auch national und werde nicht nur von einigen wenigen Boomregionen
wie Peking oder Shanghai getragen. Als herausragende Stärke Chinas sieht Wang Kosteneffi-
zienz und Infrastruktur: “Der Wettbewerbsvorteil Chinas liegt vor allem in den niedrigen
Arbeitskosten und in der guten Infrastruktur. Das sind die Gründe, warum China die
‚Werkbank der Welt’ ist und bleiben sollte – die Güter lassen sich nicht nur günstig
herstellen, sondern sie können auch leicht in alle Welt verschifft werden”, erklärt
Wang. Nur geringe Gefahr durch schwächelnde US-Wirtschaft Günstig wird sich für China
auch eine sukzessive Stärkung der Währung Renminbi auswirken: Durch die größere Flexi-
bilität gegenüber dem US-Dollar ist für 2007 eine weitere Aufwertung zu erwarten. Das
Szenario einer rezessiven US-Wirtschaft, die den chinesischen Markt mit in die Tiefe
reißt, hält Wang für unwahrscheinlich. „Die Produkte, die China in die USA importiert,
dürften von einer eventuellen Schwäche einiger Bereiche der US-Wirtschaft kaum
betroffen sein,“ erläutert Wang. Eine Gefahr von Seiten der USA für den chinesischen
Markt sieht er eher in möglichen Handelskonflikten durch regulatorische Beschränkungen,
wie beispielsweise in der Form des jüngst eingeführten Einfuhrzolles für chinesische
Papierprodukte. Weitere Risiken sieht er in regulatorischen Fehltritten der chinesischen
Regierung, in einer Überhitzung des Wachstums und einer möglichen Risikoaversion der
Anleger, die zu einem Liquiditätsengpass in China führen könnte. Trotz der Risiken,
die China als Schwellenland mit sich bringt, ist Wang sowohl kurz- als auch langfristig
von einer positiven Entwicklung überzeugt und erwartet ein jährliches Wachstum im hohen
einstelligen Prozentbereich. Der Marktexperte sieht die aktuelle Situation als guten
Eintrittszeitpunkt an, da China nach wie vor großes Gewinnpotenzial berge. Allerdings
gelte es, besonderes Augenmerk auf den Anlageprozess zu richten, da der Markt durch
seine Ineffizienz und Intransparenz aktives Portfoliomanagement überdurchschnittlich
belohne. Dieses Potenzial realisiert Wang für seine Investoren durch eine sorgfältige
Auswahl und Analyse von Einzeltiteln. Dabei kommen Wang und seinem Team vor allem die
lokale Präsenz im chinesischen Markt sowie das langjährige Know-how von JPMorgan Asset
Management zugute. Der Erfolg gibt ihm recht: Gemäß der Daten des Finanzinformations-
dienstes Bloomberg war der JPM JF China Fund2 2006 der erfolgreichste Fonds von allen
1.595 weltweit registrierten Fonds, die ein Vermögen von mehr als 1 Mrd. US-Dollar
aufweisen. Aussichten für Taiwan und Hongkong positiv Auch für den taiwanesischen
Aktienmarkt zeigt sich Howard Wang wieder zuversichtlicher: „Die Bewertungen sind
sowohl in regionaler als auch in sektoraler Hinsicht attraktiv.“ Er sieht dabei
insbesondere Wachstumsmöglichkeiten für den Technologiesektor, wobei sich die fundamen-
talen Rahmenbedingungen für wichtige Wirtschaftssektoren insgesamt verbessert haben.
Die Unternehmensgewinne profitierten außerdem von der zunehmenden Kosten-disziplin
der Firmen. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, dass Private Equity-Investitionen
und die erhöhte M&A-Aktivität zu höheren Bewertungen führen. Von der steigenden
Konsumnachfrage in Festland-China profitiere laut Wang schließlich auch Hongkong.
Das allgemeine ökonomische Wachstum sei gesund. „Allerdings sind die aktiven
Anlagemöglichkeiten hier begrenzt, da der Markt zunehmend effizienter wird und viele
positive Perspektiven bereits eingepreist sind.“ Deswegen konzentriert Wang sich auf
Hongkong-Unternehmen, die vom Wachstum in China besonders profitieren oder denen eine
globale Erfolgsgeschichte bevorsteht.
Indien zahlt „demographische Dividende“
Mit einem Wirtschaftswachstum von 9,2 Prozent gehört Indien zu den Wachstumsstärksten
Ländern der Welt. Laut Edward Pulling, Manager des JPM JF India Fund3 und Leiter des
Indien-Teams bei JPMorgan Asset Management soll das auch so bleiben. „Indien weist
weltweit die besten demografischen Daten auf. Die arbeitsfähige Bevölkerung wird sich
bis 2010 auf ungefähr 71 Millionen Menschen erhöhen“, erklärt er. Die entsprechenden
Jobs sollten sie Pulling nach am besten im Bereich der Infrastruktur finden. „Hier hat
Indien den größten Nachholbedarf und damit hohes Potenzial. Derzeit werden nur 3 bis 4
Prozent des Brutto-inlandprodukts in Infrastruktur investiert – dabei ist die Hälfte
der Bevölkerung noch nicht einmal an das Stromnetz angeschlossen“, beschreibt er die
Ausgangslage. Doch der Ausbau der Infrastruktur ist nicht nur die größte Chance des
Subkontinents sondern birgt auch das größte Risiko. Sollte der Ausbau nicht voran-
schreiten besteht laut Pulling die Gefahr, dass Indiens Wirtschaft unter der Energie-
knappheit leiden wird. Ein weiteres Risiko sieht er in der Inflation. Hier steuert
Indien bereits mit steigenden Zinsen und restriktiver Geldpolitik entgegen. Gegen
den Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften gehen Unternehmen und Regierung mit
verschiedenen Maßnahmen vor. Die Unternehmen beginnen beispielsweise, ihre Fachkräfte
in eigenen Universitäten auszubilden und auch die Regierung stellt mehr Geld für
eine flächendeckende Bildung bereit. Trotz der infrastrukturellen Schwachpunkte hebt
Pulling das Potenzial von Indien hervor: Die Spar- und Investmentquote im Land folge
einem Aufwärtstrend und es bestehe großes Potenzial zur Steigerung der Exportaktivität.
Der Fokus liegt vor allem auf dem Export von Serviceleistungen beispielsweise im
IT-Bereich, die den Unternehmen bei wettbewerbs-fähigen Preisen hohe Margen einbringen.
Unterstützt wird die indische Wirtschaft bei dieser Entwicklung vor allem durch die
sinkenden Kapitalkosten. Nach Pullings Einschätzung werden die Direktinvestitionen in
Indien innerhalb der nächsten 5 Jahre auf 25 Milliarden US-Dollar steigen. Beruhend
auf diesen Faktoren geht Pulling von einem Wachstum der indischen Wirtschaft von
jährlich 8 Prozent aus. Um Investoren an diesem Wachstum teilhaben zu lassen setzt er
vor allem auf Growth-Werte. „Wir orientieren uns bei der Portfoliokonstruktion kaum
am Vergleichsindex MSCI India sondern wählen nur Unternehmen mit herausragendem
Wachstumspotenzial für unsere Fonds aus“, erklärt er. Um dies zu gewährleisten verfolgt
das Team einen sorgfältigen Analyseansatz zur Auswahl der Einzeltitel. Da solch
volatile Schwellenländer-Märkte allerdings „durchaus mit Vorsicht zu genießen“ seien
hält Christoph Bergweiler insbesondere für Privatinvestoren eine langfristige Anlage
in Sparplänen für sinnvoll. Der Leiter Distribution Sales bei JPMorgan Asset Management
in Frankfurt betont: „Auf diese Weise können auch weniger erfahrene Anleger von den
Chancen und Potenzialen dieser Regionen profitieren.“
Quelle: Investmentfonds.de
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