Investmentfonds.de
17.04.2020:
Barings-Kommentar: "Wichtige Klein- und Kleinstunternehmen stehen vor dem Aus"
Köln, den 17.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Agnès Belaisch, Managing Director und Chief European Strategist
des Barings Investment Institute
Die neuen globalen Makroprognosen des IWF
für 2020 sind schlimmer ausgefallen als erwartet.
Dennoch hat der Pandemieschock noch nicht überall
seinen Höhepunkt erreicht, und das Ausmaß bleibt
ungewiss. Die Dauer des Lock-downs ist ein
Schlüsselparameter für die Neuausrichtung, denn je
länger er andauert, desto tiefer die Narben, die
den Aufschwung jeder Volkswirtschaft behindern
werden. Die IWF-Prognosen waren vor allem ein Signal
an die Regierungen, alles zu tun, um die Bedingungen
für eine kräftige Erholung aufrechtzuerhalten.
Manche Dinge sind leichter gesagt als getan,
so das Sprichwort, und dies scheint auch auf die von
Regierungen auf der ganzen Welt angekündigten
Unterstützungsprogramme für kleine und
mittelständische Unternehmen zuzutreffen. So tauchen
immer wieder Probleme mit der Höhe der bereit-
gestellten Mittel und der Umsetzung auf.
In den USA soll das Paycheck Protection Program
bis Montag vollständig ausgeschöpft sein. Bei
einem ähnlichen Programm, das von der britischen
Regierung angekündigt wurde, berichtete die
Financial Times, dass von 300.000 anfragenden
KMUs 28.460 als antragsberechtigt angesehen wurden
und nur etwa 6.000 einen Kredit erhielten. Mit einer
Liquidität ausgestattet, die gerade ausreicht, um
zwei Wochen zu überleben, stehen wichtige Klein- und
Kleinstunternehmen vor dem Aus. Dies könnte die
erhoffte Erholung nach der Schließung deutlich
bremsen und die vielfach erwartete V-förmige
Entwicklung in eine U- oder sogar L-förmige verwandeln.
Quelle: Investmentfonds.de
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