Investmentfonds.de
14.05.2021:
DPAM: Zentralbanken funktionieren im 'Nash-Gleichgewicht' am besten
Köln, den 14.05.2021 (Investmentfonds.de) -
Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei DPAM
Schlüsselbotschaften
1. In einer Post-COVID-Welt sind die Regierungen
und Zentralbanken zu einem kooperationsorientierten
System übergegangen. Wir beobachten ein solches Modell
sowohl in den Industrieländern als auch in den
aufstrebenden Volkswirtschaften. In diesem Kontext
könnten die angewandten monetären Strategien die
optimalen und nachhaltigsten Ergebnisse liefern, wenn
diese einem sogenannten 'Nash'-Gleichgewicht folgen.
2. Während der Zeit zwischen der Großen Finanzkrise
von 2008/2009 und dem Beginn der Corona-Pandemie
versuchten die meisten Zentralbanken, im Alleingang zu
handeln. Dieses System dehnte die Definitionen von
'Leverage' und 'Margin Debt'.
3. Es ist an der Zeit zu akzeptieren, dass die Märkte
nicht zu den Leitzinsbedingungen zurückkehren können,
die herrschten, als die Zentralbanken noch in der
Beobachterrolle waren. Heute stehen sie im Zentrum der
Finanzmärkte. Zentralbanken funktionieren am besten, wenn
sie Verhaltensweisen anwenden, die eine Reihe von
Zuständen liefern, die ein 'Nash'-Gleichgewicht nachahmen.
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Die Spieltheorie bildet den Kern der Funktionsweise von
Finanzmärkten und lässt sich nahtlos auf das
Anlagemanagement übertragen. Über lange Zeiträume ähnelt
das spekulative Investmentmanagement einem Nullsummenspiel.
Richtiges Investmentmanagement kann als ein positiv
verzerrtes Spiel betrachtet werden, bei dem
Investmentmanager um Anlagemittel wetteifern, indem sie
institutionelle und private Investoren davon überzeugen,
dass ihr konsequenter Vorsprung im Anlageprozess zu
überdurchschnittlichen Ergebnissen führt. Und zwar nach
Kosten. Das sogenannte 'Nash'-Gleichgewicht, benannt nach
dem Mathematiker John Nash Jr., definiert die Lösung
eines nicht-kooperativen Spiels mit zwei oder mehr
Spielern. In einem Nash-Gleichgewicht wird angenommen,
dass jeder Spieler die Gleichgewichtsstrategien der
anderen Spieler kennt und kein Spieler etwas zu gewinnen
hat, wenn er nur seine eigene Strategie ändert...
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Am 21. April gab die Bank of Canada bekannt, dass sie ihr
Programm zum Ankauf von Vermögenswerten von wöchentlich
vier auf drei Mrd. CAD reduzieren und den Zeitpunkt für
eine mögliche Zinserhöhung vorverlegen wird. Tapering
ist Bastelei. Kanadische Staatsanleihen haben sich nicht
wirklich bewegt, die Renditekurve verharrte im Status quo.
Am 19. März beschloss die Bank of Japan, ihr qualitatives
und quantitatives Lockerungsprogramm mit Steuerung der
Renditekurve beizubehalten, aber das Band um das
0,00%-Zielniveau für 10-jährige Staatsanleihen von 20
auf 25 Basispunkte zu erweitern. In der vergangenen Woche
hat die Bank of England die Öffentlichkeit darüber
informiert, dass sie das Quantitative Easing von 4,5 auf
3,5 Mrd. GBP pro Woche verringern wird. Außerdem will
die EZB ihre Asset-Käufe im Juni überprüfen. Das
Zurückfahren des PEPP, das bis März 2022 vollständig
aufgebraucht sein wird, könnte auch Platz für eine
Aufstockung des alten Asset-Ankaufprogramms schaffen.
Innerhalb der FED könnten solche Ankündigungen bereits
für Ende August geplant sein. Bei all dem Lärm, der
von den Zentralbanken selbst ausgeht, beobachten wir
ein gemeinsames, offiziell nicht-kooperatives Ergebnis,
das alle Zentralbanken zufriedenstellt: Geordnete
Bewegungen an den Märkten für Staatsanleihen...
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Im besten Fall ist zwischen 2025 und 2030 mit einem
Anstieg auf +0,10 % zu rechnen. Vor der Pandemie war
ein Nash-Gleichgewichtszustand unter den Zentralbanken
weniger offensichtlich. Man denke nur an die Fehler,
die die EZB zwischen 2008 und 2011 in Bezug auf die
Leitzinsen gemacht hat. Die vorherrschende Tendenz
im nächsten Jahrzehnt könnte ein gemeinsamer Rückzug
der akkommodierenden Politik unter den Zentralbanken
werden.
Wenn ein Nash-Gleichgewicht vorliegt und wir die
Verflechtung der internationalen Anleihenenströme
berücksichtigen, bin ich zunehmend davon überzeugt,
dass die langfristigen Renditen der OECD-Länder in
eine Ära der Konvergenz eingetreten sind.
Überschussregionen wie die EU und Japan werden ein
solides Interesse an US-Anleihenprodukten aufrechterhalten.
Einige aufstrebende Volkswirtschaften könnten in das
Gravitationsfeld der Langfristrenditen der Industrieländer
gezogen werden und von den niedrigeren Finanzierungsniveaus
profitieren.
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Quelle: Investmentfonds.de
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