Investmentfonds.de
27.05.2021:
Franklin Templeton Investment | Wohin steuert die Weltwirtschaft?
Köln, den 27.05.2021 (Investmentfonds.de) -
Stephen Dover, Chief Market Strategist und
Head des Franklin Templeton Investment Institute
Franklin Templeton Investment Institute
Wohin steuert die Weltwirtschaft?
Zu Beginn ist es wichtig zu wissen, wo die
Dinge heute stehen
Die Weltwirtschaft erlebt eine starke, aber
ungleichmäßige wirtschaftliche Erholung von den
Tiefstständen der Pandemie. In den meisten Regionen
liegt das Niveau der Wirtschaftsleistung immer noch
unter den Spitzenwerten vor der Pandemie.
Konjunkturell gesehen haben China, die USA und in
geringerem Maße auch Großbritannien den Aufschwung
angeführt, da sie bei der Reduzierung der
COVID-19-Infektionsraten, der Krankenhausaufenthalte,
der Todesfälle und der Implementierung von Impfstoffen
erfolgreich waren. Die Europäische Union (EU) hat sich
schwer getan, ihre Bevölkerung ebenso erfolgreich zu
impfen. Dementsprechend verläuft der wirtschaftliche
Aufschwung nur schleppend, auch wenn die verbesserte
Exportnachfrage die europäische Warenproduktion
anzukurbeln beginnt. Verschiedene Schwellenländer,
darunter Indien und Brasilien, leiden weiterhin unter
hohen COVID-19-Infektionsraten und bleiben Nachzügler
im globalen Zyklus. Andere Schwellenländer beginnen
sich zu erholen, basierend auf einer verbesserten
Rohstoffnachfrage und -preisen sowie einer Belebung
des Welthandelswachstums.
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Auswahl der Region "Aktienfonds Welt"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Das große Thema Inflation
Der Beginn des zweiten Quartals 2021 fiel mit einem
Anstieg der Gesamt- und Kerninflationsraten zusammen,
vor allem in den Vereinigten Staaten und Großbritannien.
Abgesehen von den Basiseffekten im Jahresvergleich haben
die durch den Nachholbedarf der Verbraucher und die
expansive Fiskalpolitik angeheizten hohen Ausgaben
zusammen mit Engpässen bei der Bereitstellung von Waren,
Dienstleistungen und Arbeitskräften zur Beschleunigung
der Preis- und Lohninflation beigetragen.
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Auswahl der Region "Aktienfonds USA"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
In den Vereinigten Staaten hat die Beschleunigung des
Wirtschaftswachstums das Beschäftigungswachstum überholt,
und zwar über das Maß hinaus, das normalerweise in der
Frühphase der wirtschaftlichen Erholung zu erwarten wäre.
Verkrustungen auf dem Arbeitsmarkt, einschließlich
niedrigerer Erwerbsquoten in einigen Jahrgängen,
scheinen Neueinstellungen zu erschweren. Eine Folge
davon ist, dass das Lohnwachstum anzieht, was in den
USA durch die Anhebung der Mindestlöhne durch die
Unternehmen begünstigt wird.
Was kommt als nächstes?
Sofern die Pandemie nicht erneut ausbricht, wird sich das
globale Wachstum bis zum Jahresende mit ziemlicher Sicherheit
beschleunigen, danach ist eine gewisse Abflachung zu erwarten.
Schließlich wird der anfängliche Wachstumsschub aufgrund der
wirtschaftlichen Wiederbelebung mit der Normalisierung der
Volkswirtschaften abklingen. Dies wird zuerst in den USA
und China geschehen, wo die Pandemie am schnellsten eingedämmt
wurde, und anschließend in den Regionen, in denen die Pandemie
erst später eingedämmt wurde. In den Vereinigten Staaten
könnten die persönlichen Sparquoten nach einem Anstieg der
Haushaltsausgaben sinken, wobei danach eine Mäßigung der
Einkäufe folgen dürfte.
> Aktien Fonds aktiv gemanagt und passive ETFs
Auswahl der Region "Aktienfonds China"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Noch wichtiger ist, dass der starke fiskalische Rückenwind in
den USA bis zum Jahresende nachlässt und sich Anfang 2022 in
moderaten Gegenwind verwandelt. Das liegt daran, dass die
politische Unterstützung für höhere US-Fiskalausgaben bereits
ihren Höhepunkt erreicht zu haben scheint und wahrscheinlich
nicht an anderer Stelle wieder aufgeholt werden kann.
Nach der Verabschiedung des COVID-19-Entlastungspakets in den
USA ist eine neue Gesetzgebung zu den Fiskalausgaben politisch
sehr viel schwieriger geworden. In den USA gibt es zwar Spielraum
für Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur, aber die Kluft
zwischen den politischen Parteien ist groß. Jedes
Infrastrukturgesetz wird wahrscheinlich nur ein Bruchteil des
ursprünglichen Vorschlags sein.
Die Chancen für eine diskretionäre fiskalische Straffung durch
Steuererhöhungen sind sogar noch geringer. Angesichts der
hauchdünnen Mehrheiten der Demokraten im Kongress sind
Steuererhöhungen vor 2023, wenn nicht sogar darüber hinaus,
aus politischer Sicht nicht zu erwarten.
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Auswahl der Region "Aktienfonds Europa"
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Sowohl in der Europäischen Union (EU) als auch in Japan und
China ist der Appetit auf eine Erhöhung der Steuerausgaben
gering, wenn auch aus anderen Gründen. Mit dem Abgang von
Bundeskanzlerin Angela Merkel kämpft Deutschland mit einer
Führungsherausforderung. Wenn die neue deutsche Regierung nicht
in der Lage ist, sich proaktiv in Europa durchzusetzen, wird
sie wahrscheinlich auf ihre historisch bequeme Position
zurückfallen, wirtschaftliche Gesundheit mit fiskalischer
Verantwortung zu verknüpfen. Ohne deutsche Unterstützung sind
den meisten EU-Ländern fiskalisch die Hände gebunden. In China
ist die wirtschaftliche Dynamik groß genug, um ein Anziehen der
Nachfragebremse in Betracht zu ziehen, während Japan mit dem
Auftrieb zufrieden ist, den die Exporte seiner Wirtschaft bieten.
Dementsprechend müssen globale Investoren mit einem moderaten
"fiscal drag" rechnen, d.h. mit negativen Wachstumsbeiträgen der
Staatsausgaben im Jahresvergleich bis zur ersten Hälfte des Jahres
2022. Das liegt deutlich innerhalb des Zeithorizonts, der für die
heutigen Entscheidungsträger relevant ist.
Bald steigende Zinsen in den USA?
In der Zwischenzeit bekräftigen die Zentralbanken weiterhin ihre
Verpflichtung zu einer lockeren Politik. Auch das könnte sich
ändern, vielleicht schon bald. Die jüngsten Meldungen deuten darauf
hin, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Fed) bald
darüber diskutieren wird, wann die Ankäufe von Vermögenswerten
zurückgeführt werden sollen. Etwa zur gleichen Zeit könnte die Fed
ihre Kommunikationspolitik ändern und eine Sprache wählen, die
ausgewogenere Ansichten zu Wachstum und Inflation erkennen lässt.
Was passiert wenn die Zinsen steigen?
Bereits jetzt hat das Unbehagen über die US-Inflation und die
Dauerhaftigkeit des billigen Geldes die globalen Finanzmärkte
verunsichert. Wenn die Fed beginnt, sich auf die geldpolitischen
"Exits" zuzubewegen, wird sich der Anleihenmarkt anpassen. Anleihen
mit mittlerer Laufzeit werden wahrscheinlich am meisten abverkauft,
aber die gesamte Renditekurve könnte billiger werden. Aktien könnten
wackeln, aber wenn sie zuversichtlich sind, dass die Fed den Weg für
eine dauerhafte Expansion ebnet, ist es auch möglich, dass
Veränderungen in der Fed-Politik eine weitere Rotation in die
Nutznießer der langen Expansion, einschließlich Value- und
Small-Capitalization-Unternehmen, unterstützen werden.
Die größte Sorge wäre eine anhaltende Beschleunigung der Inflation,
begleitet von einem Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen.
Dieses Ergebnis würde die Fed und andere Zentralbanken dazu veranlassen,
die superleichte Politik viel schneller zu beenden, was zu einer
größeren Volatilität der Aktien- und Anleihekurse führen würde.
Schließlich sind der Dollar, Gold und andere "Währungen" am
schwierigsten zu bewerten. In letzter Zeit lieferten sie gemischte
Ergebnisse. Trotz der erfolgreichen US-Impfkampagne und des
Aufschwungs hat der Dollar zur Schwäche tendiert. Das spiegelt vor
allem sinkende Risikoprämien wider, was die Attraktivität des
Dollars als "sicherer Hafen" untergräbt. Außerdem, durch das sich
verbessernde US-Wachstum profitiert Europa, Japan und die
Schwellenländern aufgrund Handelsverflechtungen.
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Anleger die Gegenwart
immer wieder neu bewerten müssen. Die Nachrichten von heute,
ob gut oder schlecht, werden sich ändern. Bleiben Sie dran!
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Quelle: Investmentfonds.de
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