Investmentfonds.de
17.06.2021:
Franklin Templeton Investment: Globale Mindestbesteuerung
Köln, den 17.06.2021 (Investmentfonds.de) -
Stephen Dover, Marktstratege und Leiter des
Franklin Templeton Investment Institute
Franklin Templeton: Globale Mindestbesteuerung
"Als würde man einen Elefanten mit einer Nadel stechen"
Überlegungen zur jüngsten G7-Einigung auf einen
weltweiten Mindeststeuersatz von 15 % für Unternehmen
Während Stephen Dover einräumt, dass die Festlegung
einer globalen Mindestbesteuerung für Unternehmen
eine politische Eigendynamik hat, versucht er die
potenziellen Auswirkungen auf multinationale
Unternehmen, wie hoch Steuereinnahmen sein könnten
sowie sie sich Marktindizes entwickeln könnten,
abzuschätzen.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
"Aktienfonds/ETFs USA"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Da es sich nur um ein Versprechen handelt, können
verschiedene Hindernisse die Umsetzung in ein Gesetz
verzögern. In der Zwischenzeit sollten sich Investoren
weiterhin auf die Fundamentaldaten konzentrieren,
sagt Dover.
Kernaussagen:
Aus fiskalischer Sicht ist eine Erhöhung
der Unternehmenssteuereinnahmen so, als würde man einen
Elefanten mit einer Nadel stechen. In den USA machen
die Einnahmen aus der Körperschaftssteuer weniger als
2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und haben in den
letzten drei Jahrzehnten in keinem Jahr 3,1% des BIP
überstiegen.
Es ist unwahrscheinlich, dass höhere
Unternehmenssteuersätze die Investitionen bremsen und
die langfristige Produktivität beeinträchtigen.
Solange keine Details darüber bekannt
sind, wie die Steuerharmonisierung umgesetzt wird und
welche zusätzlichen Bestimmungen enthalten sein könnten,
ist es verfrüht, die Auswirkungen auf Sektoren oder
Branchen zu beurteilen. Wachstum, Inflation, Geldpolitik
und eine wirksame COVID-19-Impfung werden wichtigere
Determinanten für die kurzfristige Richtung der
Aktien- und Kreditmärkte sein als die derzeitige
Steuerdiskussion.
** NEU ** Fondsvergleich mit Chart ** NEU **
> Den aktuellen Vergleich der TOP 3 Fonds
Auswahl Branche "Immobilien"
mit der Wertentwicklung der letzten 12 Monate,
finden Sie hier >>
Stephen Dover:
"Anfang dieses Monats vermittelte US-Finanzministerin
Janet Yellen eine bahnbrechende Vereinbarung zwischen
den wohlhabenden G7-Staaten für einen weltweiten
Mindeststeuersatz von 15 % für Unternehmen. Ministerin
Yellen rannte damit offene Türen ein. Wie die USA stehen
viele Länder in der Kreide, und sehen sich mit Wählern
konfrontiert, die über ungerechte Besteuerung verärgert
sind. Im Vorfeld des G7-Gipfels stellten sich der
britische Premierminister Boris Johnson und US-Präsident
Joe Biden hinter den Plan und sprachen sich für eine
"gerechte Lösung bei der Aufteilung der
Besteuerungsrechte" aus.
> Aktien Fonds aktiv gemanagt und passive ETFs
Auswahl "Aktienfonds Großbritannien"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Eine gemeinsame Basis finden
Einige Länder, wie z.B. Frankreich, waren bereit, einen
Alleingang zu wagen und einseitige Steuern auf
multinationale Unternehmen zu erheben, die innerhalb
ihrer Grenzen Geschäfte machen, aber ansonsten außerhalb
ihrer Steuerhoheit liegen, insbesondere US-Tech-Titanen.
Diese "Digital Services Taxes" (DSTs) waren zu viel für
die Biden-Administration, die mit Zöllen auf die Exporte
von Ländern drohte, die DSTs einführen wollten - ein Mittel,
das beiden Seiten half, eine gemeinsame Basis zu finden.
Im Rahmen des G7-Abkommens könnten die USA sogar einige
Steuereinnahmen an Länder wie Frankreich abtreten, ein
Zugeständnis von politischer Bedeutung auf beiden Seiten
des Atlantiks, auch wenn der finanzielle Gesamteinsatz für
alle Seiten bescheiden ist.
** NEU ** Fondsvergleich mit Chart ** NEU **
> Den aktuellen Vergleich
der TOP 5 Fonds Auswahl "Technologie"
mit der Wertentwicklung der letzten 3 Jahre,
finden Sie hier >>
Dennoch sind die USA und die ganze Welt noch weit davon
entfernt, Schwellenwerte für die Körperschaftssteuer
gesetzlich zu verankern. Es gibt keine Einigung über die
genauen Regeln und die genauen Mechanismen zur Durchsetzung
von Mindeststeuersätzen oder auch nur darüber, was mit
einem "15 %-Satz" gemeint ist. Widerspenstige Länder, die
jahrzehntelang mit günstigen Steuersätzen für Investitionen
aus dem Ausland gelockt haben, wie z.B. Irland, müssen mit
an Bord kommen. Die nächste diplomatische Hürde wird sein,
eine Einigung zwischen den G20-Staaten und größeren
Schwellenländern zu erreichen.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
"Aktienfonds/ETFs Emerging Markets"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Das größte Hindernis
Das vielleicht größte Hindernis ist die Verabschiedung
einer nationalen Gesetzgebung, die Mindeststeuerbeträge
festlegt. Steuern zu erhöhen ist politisch nie einfach,
besonders nicht in den USA. Die Demokraten haben eine
hauchdünne Mehrheit im Kongress. Die Republikaner haben
ihren Widerstand gegen das G7-Abkommen signalisiert.
Einige sympathische Mitglieder des Kongresses könnten
sich scheuen, für ein Gesetz zu stimmen, das
US-Unternehmen höhere Steuern auferlegt, die dann von
anderen Ländern, wie z.B. Frankreich, eingetrieben werden.
In Deutschland deuten jüngste Umfragen darauf hin, dass
die Grünen einen bedeutenden Sitz am Tisch haben werden,
was die Steuerpolitik so verändern könnte, dass größere
öffentliche Investitionsinitiativen in der Klimapolitik
unterstützt werden.
Bezeichnenderweise stellen globale Steuerabkommen eine
Rückkehr zum Multilateralismus dar. Für einige ist das
ein ungetrübtes Plus, aber andere könnten Vereinbarungen
zur Mindestbesteuerung als Ausrutscher bei der
Harmonisierung der Sozial-, Umwelt-, Arbeits- und
Regulierungspolitik sehen. Nur fünf Jahre nach dem
Brexit-Votum - das nicht zuletzt ein Schrei danach war,
die nationale Souveränität von lästigen ausländischen
Bürokraten zu befreien - wird es nicht überraschen, wenn
einige Politiker zögern, bevor sie sich auf eine globale
Steuerkooperation einlassen.
-------------- Anzeige -----------------
Wußten Sie schon wie Sparpläne funktionieren?
Hier erfahren Sie mehr darüber >>
-------------- Anzeige -----------------
Dennoch hat die Festlegung einer globalen Mindestbesteuerung
für Unternehmen eine politische Eigendynamik. Es lohnt sich
also zu fragen: Spielt es eine Rolle für die
makroökonomischen Fundamentaldaten? Für die Märkte?
Und: Wer gewinnt und wer verliert?
Fiskalische Perspektive
Aus fiskalischer Sicht ist eine Erhöhung der
Unternehmenssteuereinnahmen so, als würde man einen
Elefanten mit einer Nadel stechen. In den USA machen die
Einnahmen aus der Körperschaftssteuer weniger als 2% des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und haben in den letzten
drei Jahrzehnten in keinem Jahr 3,1% des BIP überstiegen.
Einige andere Länder mit hohem Einkommen nehmen etwas mehr
aus der Körperschaftssteuer ein, aber für die OECD als
Ganzes liegen die Körperschaftssteuereinnahmen seit 1990
im Durchschnitt zwischen 2,5 % und 3,6 % des BIP. Für Länder,
in denen der Staatsanteil am BIP 25-40% beträgt, ist das
eine Kleinigkeit.
Daraus ergibt sich, dass selbst wenn eine Harmonisierung
der Steuervorschriften beschlossen wird, sie für das
globale Wachstum nicht viel ausmacht und keine große Delle
in der hässlichen fiskalischen Arithmetik verursachen wird.
Dennoch müssen die Regierungen irgendwo anfangen. Außerdem
sind andere Prioritäten im Spiel. Der politische Wille, die
Wahrnehmung von Steuergerechtigkeit wiederherzustellen,
könnte bedeuten, dass die G7-Vereinbarung nur der Anfang
einer langfristigen Veränderung hin zu progressiveren
Steuerstrukturen und höheren Unternehmenssteuereinnahmen ist.
Es ist zu früh, das zu sagen.
Um mit einem weiteren Mythos aufzuräumen: Es ist
unwahrscheinlich, dass höhere Unternehmenssteuersätze die
Investitionen bremsen und die langfristige Produktivität
beeinträchtigen. Innerhalb einer recht großen Bandbreite
wirken sich Kapitalsteuern nur geringfügig auf Investitionen
aus. Die größten Investitions- und Produktivitätssprünge der
Nachkriegszeit in den USA gab es in den 1950er Jahren, als
der US-Körperschaftssteuersatz 52% betrug, und dann wieder
in den späten 1990er Jahren, als er 35% betrug.
Wie John Maynard Keynes schon vor langer Zeit feststellte,
treibt der "animal spirits" die Investitionen an, nicht die
Grenzkosten des Kapitals nach Steuern. Wenn die Wirtschaft
stimmt, werden die Unternehmen investieren.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
> TOP Fonds aktiv gemanagt und passive ETFs
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Die Perspektive der Märkte
Was ist mit den Märkten - sollten Investoren global
harmonisierte Steuerschwellen fürchten? Wo sollten sie
nach Möglichkeiten suchen?
Um es noch einmal zu sagen: Versprechungen sind keine Gesetze.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die effektive Körperschaftssteuer
in den USA oder weltweit angehoben wird, ist im Moment gering.
Die Politik ist einfach zu schwierig. Solange keine Details
darüber bekannt sind, wie die Steuerharmonisierung umgesetzt
wird und welche zusätzlichen Bestimmungen enthalten sein könnten,
ist es verfrüht, die Auswirkungen auf Sektoren oder Branchen zu
beurteilen. Wachstum, Inflation, Geldpolitik und eine wirksame
COVID-19-Impfung werden wichtigere Determinanten für die
kurzfristige Richtung der Aktien- und Kreditmärkte sein als die
derzeitige Steuerdiskussion.
Falls oder wenn sich die Steuersätze ändern, wird es eine
Herausforderung sein, Gewinner und Verlierer herauszufinden.
Das liegt daran, dass Änderungen des Steuergesetzes oft andere
Bestimmungen enthalten, die für die Aktienkurse einzelner
Unternehmen wichtiger sein können als die Änderung der
Steuersätze selbst. Im Tax Cuts and Jobs Act von 2017, der den
gesetzlichen US-Körperschaftssteuersatz von 35 % auf 21 % senkte,
profitierten beispielsweise kapitalintensive Branchen wie
Versorgungsunternehmen oder das Transportwesen von großzügigen
Bestimmungen zur Abschreibung von Anlagen. Dieses Mal könnten
Unternehmen, die "grün" sind oder eine Onshore-Produktion haben,
schmackhafte Steuererleichterungen erhalten.
Die Quintessenz
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Harmonisierung der
Körperschaftsteuermindestbeträge ein Thema mit politischem Schwung
ist. Zum jetzigen Zeitpunkt geht es jedoch mehr um Show als um Geld.
Die politischen Hindernisse bei der Verabschiedung von Gesetzen
und die Notwendigkeit, die komplexen Details der globalen
Mindestbesteuerung von Unternehmensgewinnen auszubügeln, lassen
vermuten, dass es länger dauern wird, bis das Thema für
Portfolioentscheidungen von Bedeutung ist. Für den Moment ist
es am besten, sich auf die Fundamentaldaten zu konzentrieren."
Sparplanrechner - einfach ausprobieren
Disclaimer
Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage
und keine individuelle Anlageberatung.
Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen
und Risiken beraten und aufklären lassen.
Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge
können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen
erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück.
Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen
weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine
Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder
Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis:
Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie
für künftige Ergebnisse.
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren
persönliche Einschätzung wieder (Franklin Templeton).
Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben
keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen
keine Beratung dar(Franklin Templeton).
Rechtlicher Hinweis:
Alle Angaben und Links in diesem Dienst wurden sorgfältig
nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.
Für die Richtigkeit der Informationen und Inhalte der Links
wird jedoch keine Gewähr übernommen. Keine der
Informationsangaben ist als Werbung oder Angebot zu verstehen.
Bitte fordern Sie für jede (Geld-) Anlageentscheidung den
jeweils gültigen
Verkaufsprospekt und Geschäftsbericht sowie
die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID)an und vereinbaren
einen Beratungstermin mit einem professionellen Anlageberater.
------------- Anzeige -----------------
Von 25 Jahren Börsenerfahrung profitieren
Jetzt einsteigen oder aussteigen am Aktienmarkt?
Unsere Investmaxx-Experten geben Ihnen die richtige Antwort!
Der Erfolg spricht für sich:
Aus 25.0000 EUR wurden 171.439,65 EUR, das entspricht einer
Wertentwicklung von +582,75% innerhalb der letzten 25 Jahre
(1996-2021).
------------- Anzeige -----------------
Quelle: Investmentfonds.de
|