Investmentfonds.de
14.07.2021:
JK Capital Kommentar: Solarenergie
Köln, den 14.07.2021 (Investmentfonds.de) -
Aravindan Jegannathan, Senior Equity Analyst,
JK Capital Management Ltd. ein Unternehmen der
La Française Gruppe
JK Capital Kommentar
Solarenergie geht in den beiden bevölkerungsreichsten
Ländern der Welt durch die Decke
Am 20. Juni 2021 hat die Nationale Energieverwaltung (NEA)
Chinas ein Programm zur Förderung von Solarstrom auf Dächern
in Pilotregionen vorgestellt. Laut Mitteilung der Verwaltung
sollen sich Landkreise mit ausreichend geeigneter Dachfläche
für die Teilnahme an dem Pilotprojekt bewerben. Die
Bewerbungsfrist endet am 15. Juli 2021. Teilnahmeberechtigt
sind Landkreise, in denen der Anteil der Dachfläche, der für
die Installation von Solaranlagen geeignet ist, mindestens
50 % Regierungsorganisationen, 40 % öffentliche Gebäude wie
Schulen und Krankenhäuser, 30 % Industrie- und
Gewerbegebäude und 20 % ländliche Wohnhäuser ausmacht.
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Erneuerbare/Regenerative Energien
Vor der Ankündigung dieses Pilotprojekts veröffentlichte
die Regierung am 9. Juni 2021 ein Dokument zur Förderung
der Nutzung von grüner Energie in den Bezirken. Ziel ist es,
den Anteil fossiler Brennstoffe im Energiemix zu reduzieren,
indem der Anteil der mit Photovoltaik (PV) installierten
Dachflächen erhöht und die Anwendung von gebäude-
integrierter PV (BIPV) gefördert wird. Im Gegensatz zu
BAPV (Building Applied Photovoltaics), bei dem Solarpaneele
an bereits bestehende Gebäude angebracht werden, wird BIPV
in China und weltweit immer beliebter, da hier PV-Elemente
bereits in der Bauphase neuer Gebäude integriert werden.
Bei BIPV werden Photovoltaik-Module in das Gebäude verbaut,
z. B. in das Dach oder die Fassade. Es dient sowohl als
Material für die Fassade eines Gebäudes als auch als
Stromerzeuger. BIPV-Systeme ermöglichen Einsparungen bei
den Material- und Stromkosten, reduzieren den Verbrauch
fossiler Brennstoffe und die Emission ozonabbauender Gase
und tragen gleichzeitig zur architektonischen Ästhetik
des Gebäudes bei.
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Nach Angaben des Nationalen Büros für Statistik und der
Chinesischen Akademie für Bauforschung beträgt die
bestehende Gebäudefläche in China derzeit etwa
80 Milliarden Quadratmeter. Jedes Jahr kommen weitere
100 Millionen Quadratmeter Tageslichtdachfläche hinzu.
Sobald BIPV in großem Maßstab angewandt wird, könnte es
sich in China weit verbreiten. Die NEA glaubt, dass BIPV
ein größeres Einsatzpotenzial hat als BAPV. Während das
BAPV-Modell eine gewisse Renovierung des Daches erfordert,
ist BIPV Teil des Gebäudes, was die Kosten senkt. Die
Eigentumsverhältnisse an den Anlagen und dem erzeugten
Strom sind ebenfalls klar, da sie dem Gebäudeeigentümer
gehören, was die Komplexität des Geschäftsmodells und
die Anzahl der beteiligten Parteien reduziert. Nach
Berechnungen von Tianfeng Securities könnte der
BIPV-Markt zwischen 2020 und 2025 jährlich um mehr als
80 % wachsen, da die Branche derzeit sehr stark wächst.
Aufgrund der gemeinsamen Maßnahmen der Regierungsbehörden
kann die Bedeutung der weit verbreiteten Einführung von
BIPV im Hinblick auf das von Xi Jinping versprochene Ziel
der Kohlenstoffneutralität bis 2060 nicht hoch genug
bewertet werden. Die Kommandowirtschaft Chinas in
Kombination mit Anweisungen von der Spitze des Staates
macht dieses Ziel erreichbar - sofern die Maßnahmen, wie
hier beschrieben, umgesetzt werden. Wir haben allen
Grund zu glauben, dass dies der Fall sein wird.
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Unabhängig davon wurde in Indien eine ähnliche
Entwicklung bei Dachsolaranlagen beobachtet.
Eines der größten börsennotierten Unternehmen
Indiens, Reliance Industries Limited (RIL), kündigte
an, in den nächsten drei Jahren 10 Milliarden US-Dollar
in die Entwicklung von Solarenergie zu investieren.
Das Unternehmen plant, 8 Milliarden US-Dollar für den
Bau von vier "Giga-Fabriken" einzusetzen. In Jamnagar,
Gujarat, wo sich der Raffineriekomplex von RIL befindet,
sollen auf 5.000 Hektar Land Solarzellen, Module,
Wasserstoff, Brennstoffzellen und ein Batterienetz zur
Stromspeicherung produziert werden. Weitere 2 Milliarden
US-Dollar sollen in die Entwicklung einer
Wertschöpfungskette, in Partnerschaften und in
zukunftsweisende Technologien rund um die Entwicklung
grüner Energie investiert werden.
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Die integrierte Photovoltaik-Modulfabrik soll bis 2030
mindestens 100GW Solarenergie erzeugen und bereitstellen,
so der Plan des Unternehmens. Ein Großteil dieser Leistung
soll von Dach- und dezentralen Solaranlagen in Dörfern
kommen. Reliance ist bekannt dafür, große Projekte in
Rekordzeit zu realisieren. Nach dem Start von RJio wurde
das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren zur Nummer eins
der indischen Telekommunikationsanbieter, nachdem es sich
Mitte der 2000er Jahre als weltgrößter Ölraffineriekonzern
etabliert hatte. Das Bekenntnis von Reliance zu sauberer
Energie könnte für Indien von Vorteil sein, um seine
Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Der Weg zum Erfolg
dürfte jedoch angesichts des begrenzten Engagements der
indischen Zentralregierung eher unsicher sein.
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Quelle: Investmentfonds.de
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