09.06.2006
Threadneedle: Der britische Aktienmarkt verzeich...
Köln, den 09.06.2006 (Investmentfonds.de) - Großbritannien
Sich widersprechende Wirtschaftsdaten verstärken Wertschwankungen
Der britische Aktienmarkt verzeichnete im April eine Trendwende, da nervöse Anleger
durch die Wall Street-Entwicklung geleitet wurden. Der FTSE All Share-Index gab in
EUR gerechnet 3,9 Prozent nach. Die enttäuschenden Zahlen zur Produktion im
weiterverarbeitenden Gewerbe, zur Inflation sowie zur Arbeitslosigkeit intensivierten
die Ängste vor einer konjunkturellen Abschwächung. Im Gegensatz dazu fielen die
Einzelhandelsumsätze aber hoch aus. Trotz eines einmaligen Verlustes von 23 Mrd. GBP
zog die Aktie des Blue Chip-Telekommunikationstitels Vodafone nach der Veröffentlichung
von Plänen, weitere 3 Mrd. GBP an die Aktionäre auszuschütten, kräftig an.
USA
Inflationsängste lösen Verkaufswelle aus
Im Mai ging der S&P Composite-Index in EUR 2,9 Prozent zurück. Die Verkaufswelle
wurde durch Ängste ausgelöst, dass die Leitzinsen weiter ansteigen müssen, um die
Gefahr einer Inflation zu bekämpfen. Es hatte Anschein, als ob die verzögerten
Auswirkungen der hohen Energie- und Rohstoffpreise sich schließlich sowohl auf die
Industrie als auch auf die Verbraucher auswirken. Die Stimmung unter den Anlegern
wurde durch einen Rückgang des Wertes des USD sowie die schwachen Zahlen zu den
Einzelhandelsumsätzen noch zusätzlich eingetrübt. Trotz der schlechten Entwicklung
an den Märkten bestätigten die Wirtschaftsindikatoren eine feste konjunkturelle
Tendenz. Die Daten des US-Wirtschaftsministeriums für das I. Quartal deuteten darauf
hin, dass die Wirtschaft so schnell wächst wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Europa
Aktien wurden durch M&A-Aktivitäten gestützt
Die europäischen Aktienkurse konnten sich den Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten
nicht entziehen: So gab der FTSE World Europe ex. UK-Index im Mai in EUR 4,8 Prozent
nach. Die Nachrichten aus den wichtigsten Volkswirtschaften des Euroraums fielen
uneinheitlich aus. Deutschland legte zwar ermutigende Zahlen zum Arbeitsmarkt und zu
den Einzelhandelsumsätzen vor, aber in Frankreich war das Vertrauen gering. Die Ursache
dafür war die zunehmende Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik. Die Unternehmens-
aktivitäten bleiben aber ein wichtiger Indikator für das Wachstum des Marktes, denn
unser Research deutet darauf hin, dass die grenzüberschreitenden M&A-Aktivitäten fast
auf Rekordniveau liegen.
Japan & Asien
Gute Nachrichten aus der japanischen Wirtschaft
Der japanische Topix-Index gab im Mai in EUR 8,0 Prozent nach. Es gab aber Hinweise
darauf, dass die Konjunktur weiter kräftig anzieht. Im Monatsverlauf kletterte der
Verbraucherpreis-Index auf ein 8-Jahreshoch. Außerdem hat die Bank of Japan ihre
Schätzung für das Wirtschaftswachstum angehoben. Die Industrieproduktionszahlen fielen
auch sehr ermutigend aus. Der MSCI Asia Pacific ex. Japan-Index entwickelte sich
ebenfalls schwach und gab EUR-angepasst 8,7 Prozent nach. Gestützt wurde die Stimmung
aber etwas durch die Auffassung, dass die Zinsentwicklung innerhalb der Region hinter
der in den USA zurückbleiben würde.
Anleihen
Festverzinsliche Papiere profitieren vom Status als sicherer Hafen
Die Märkte für Staatsanleihen entwickelten sich stetig. Dies war eine Folge der
zunehmenden Sensitivität der Anleger im Hinblick auf den Faktor Risiko. Unbeeinflusst
von den Ängsten vor einer weiteren Verschärfung der Geldmarktpolitik durch die US-Noten-
bank tendierte der Markt gemessen am JP Morgan Global Government Bond-Index in EUR
gerechnet weiter seitwärts. Die Märkte für Unternehmensanleihen entwickelten sich
ebenfalls robust, denn sowohl die Segmente für Papiere mit Investmentstatus als auch
Hochzinsanleihen profitierten von den anhaltend robusten Unternehmensgewinnen sowie
den Aussichten darauf, dass das Angebot über die Sommermonate dünner wird.
Quelle: Investmentfonds.de