Lombard Odier IM: Steigende Realzinsen
Florian Ielpo, Head of Macro bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM)
Steigende Realzinsen stellen keine große Bedrohung für die Performance von Multi-Asset-Portfolios dar
- Nach der Fed-Sitzung steigen die Realsätze,
da der Markt die Stärke der makroökonomischen
Bedingungen anerkennt
- Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir drei
solcher Phasen erlebt: 1975, 1980 und 2013
- Alles in allem haben diese Faktoren keine
wirkliche Bedrohung für Multi-Asset-Portfolios
dargestellt, da wachstumsverbunden Anlagen
(insbesondere Aktien) im Allgemeinen gut
abgeschnitten haben
- Rohstoffe, einschließlich Gold, haben in solchen Zeiten in der Vergangenheit immer Prügel bezogen: Darin liegt wahrscheinlich das Risiko
-
(1) Geldpolitik: Eine akkommodierende Geldpolitik geht
in der Regel mit einem Rückgang der Realzinsen einher.
(2) Ungewöhnlich hohe Ersparnisse führen zu niedrigeren
Realzinsen.
Während sich der Leser wahrscheinlich an die Geschehnisse im Jahr 2013 erinnern wird (Anleihen litten ebenso wie Aktien zunächst, holten dann aber den Großteil ihrer Verluste wieder auf), werden die ersten beiden Zeiträume weniger vertraut erscheinen. Die Schlussfolgerung aus dieser Analyse ist, dass die Normalisierung der realen Zinssätze kein Problem für Aktien zu sein scheint (die in beiden Zeiträumen in den nächsten 12 Monaten eine positive Performance aufwiesen), während der Dollar stieg. Angesichts der steigenden Realzinsen, die wahrscheinlich zu einer Verschärfung der Geldpolitik führen werden, sind jedoch Rohstoffe, sowohl Gold als auch Energie, zurückgegangen. Letzteres ist angesichts der negativen Korrelation zwischen Rohstoffen und dem Dollar nicht überraschend. Die Ähnlichkeit mit der gegenwärtigen Situation ist vor allem im Anstieg des Aktienmarktes zu sehen. Diese Vergleichspunkte scheinen zum jetzigen Zeitpunkt unerlässlich, um die kommenden Monate besser zu verstehen. Die Zinssätze könnten sich im kommenden Quartal ändern, und der kluge Anleger wird darauf vorbereitet sein. In unserer vierteljährlichen Publikation erörtert unser Multi-Asset-Team systematische Absicherungsstrategien, die dazu beitragen können, ihre negativen Auswirkungen auf ein Multi-Asset-Portfolio abzumildern. Vergessen wir jedoch nicht, dass steigende Zinsen einen Zweck haben: ein solides Wachstum, das die Aktienperformance unterstützen sollte.
Kurzum, wir sollten uns weniger Sorgen über steigende Realrenditen als über die Inflation selbst machen: Globale Portfolios dürften eher von Ersterem als von Letzterem profitieren, wobei sie mittelfristig von Aktien unterstützt werden.
Source: Bloomberg, LOIM
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