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Investmentfonds.de 09.10.2007:
Star Global: Infrastrukturprojekte in Indien

Köln, den 09.10.2007 (Investmentfonds.de) - 
Infrastrukturprojekte sind ein zentraler Wirtschafts
zweig in Indien und die Basis für ein Wirtschaftswachstum
von durchschnittlich 9,4 % seit
2001. Die anhaltende und wachsende Nachfrage
nach Wohnraum, Straßen, Häfen und verlässlicher
Stromversorgung kann durch das derzeitige Angebot
längst nicht mehr bedient werden. Diese Engpässe
auf Angebotsseite sind im Hinblick auf das zukünftige
Wachstum Indiens kritisch zu sehen.
Die indische Volkswirtschaft zeigt heute klassische Anzeichen
einer Konjunkturüberhitzung. Neben Infl ationsgefahr,
Leistungsbilanzdefi zit und Blasenbildung an den Aktien
märkten, sind es vor allem die Engpässe in der Infrastruk
tur, die verstärkt vermuten lassen, dass die indi sche
Volkswirtschaft in Punkto Wachstum an ihre Grenzen gestoßen
ist. Auch die indische Regierung ist sich dessen bewusst:
Erst Anfang des Jahres beschloss die zu stän dige
Pla nungsbehörde die Staatsausgaben für Infra struk turpro
jekte für den Zeitraum 2008-2012 von 4,6 % auf 8 % des
Brut to inlandsproduktes zu erhöhen. Die zu stän dige Be hörde
hat sich als Ziel gesetzt, innerhalb der näch sten 5-10 Jahre
Defi zite der Infrastruktur wettzumachen, um auf globalem
Niveau nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben.

  Stromversorgung und Straßenbau
auf niedrigem Niveau

Dramatisch ist die Situation der Stromversorgung in Indien.
Nach Angabe von Morgan Stanley erreichte das Defi -
zit in der Stromversorgung 2007 ein Rekordniveau von ca.
14 % und führte zu zahlreichen Stromausfällen. Mumbai,
mit 13,1 Millionen Einwohner eine der bevölkerungsreichsten
Städte der Welt, hat in den letzten zehn Jahren
kein Elektrizitätswerk mehr gebaut. Auch der Ausbau des
Straßennetzes in Indien verläuft schleppend. 2006 konnte
das Straßensystem um knapp 500 km vergrößert werden.
Dies sind 2.000 Straßenkilometer weniger, als im Vorjahr,
bei gleichzeitig steigenden Verkaufszahlen für Autos und
LKWs. Damit werden jedoch nur einige der vielen Beispiele
für die Infrastrukturschwäche Indiens genannt.

  Private Investoren gesucht

Um die derzeitigen Wachstumsraten von ca. 9 % beibehal
ten zu können, sind zur Beseitigung der Engpässe in
der indischen Infrastruktur neben staatlichen dringend
private Investitionen erforderlich. Aktuell schätzt die indische
Regierung den Kapitalbedarf der nächsten 5-10 Jahren
auf mehr als USD 320 Milliarden. Mindestens 40 % davon
soll durch Privatinvestoren bedient werden. Dies ist
angesichts der vielen bürokratischen Vorgaben und rechtlichen
Unsicherheiten eine optimistische Vorgabe. Doch
ungeachtet dessen, konnte Indien in den letzten Jahren in
vielen Bereichen private Investoren für die Er wei terung
der Infrastruktur vor allem im Segment Telekommunikation,
Con tainerschifffahrt und Luftfahrt anlocken. Das Zusammenspiel
von privatem Kapital und Un ter nehmertum
hat zu beträchtlichen Ergebnissen geführt. Der Telekommunikationssektor
in Indien ist heute mit durchschnittlich
5 Millionen Neukunden pro Monat im Jahr 2006 der
dynamischste der Welt. Ähnliches gilt für die Luft fahrtindustrie,
die Wachstumsraten von bis zu 45 % aufweist.

  Private Investoren gesucht

Die Engpässe in der Infrastruktur sind der Schwachpunkt
der aufstrebenden Volkswirtschaft Indiens. Gleichzeitig
wird Infrastrukturprojekten von politischer Ebene
höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Dies wiederum eröffnet
privaten Investoren – vor allem ausländischen Private-
Equity-Investoren – enorme Möglichkeiten. Die politische
Führung in Indien muss den angestoßenen Prozess
des Infrastrukturausbaus mit allen Mitteln fortführen,
wenn nicht sogar verstärken, um in den nächsten Jahren
konstante Wachstumsraten erzielen zu können.