Investmentfonds.de
31.01.2011:
Barings: Russland - volkswirtschaftlich Daten sollten sich wieder verbessern
Köln, den 31.01.2011 (Investmentfonds.de) - Russland - volkswirtschaftlich Daten
sollten sich wieder verbessern
Der russische Markt tendierte im Dezember sehr gut. Die Gründe dafür waren das
nach wie vor große Kaufinteresse an Risikopapieren sowie die anhaltend hohen
Mittelzuflüsse. Da der ölpreis zuletzt auf über 90 US-Dollar pro Barrel angestiegen
ist, sollten die russischen Staatsfinanzen nun in einem wesentlich besseren Zustand
sein als es das Haushaltsbudget (das auf einem Ölpreis von 75 US-Dollar pro Barrel
basiert) suggeriert. Dies trug in Verbindung mit zuletzt immer besseren Wirtschafts-
daten zum Aufwärtstrend des Marktes bei. Belastet wurde die Stimmung lediglich
durch die Inflation, die jüngst eindeutig angestiegen ist. Der Ölpreis könnte
der Regierung im nächsten Jahr jedoch mehr Handlungsspielraum verschaffen, weil
auch die Konjunktur von dem jüngsten Preisanstieg unserer Meinung nach profitieren
wird.
Wir gehen davon aus, dass sich die volkswirtschaftlichen Daten wieder verbessern
werden, während die Inflationsaussichten für ein von niedrigen Zinsen geprägtes
Umfeld günstig bleiben sollten. Dies wiederum sollte zu erfreulich niedrigen
Refinanzierungskosten für Unternehmen sowie zu einer kräftigen Konsumnachfrage
führen.
Osteuropa weiter im Fokus der Anleger
Da die Europäische Union nach wie vor an ihrer Verantwortung für die durch die
Staatsanleihenkrise in Not geratenen Länder des europäischen Kontinents festhält,
wird das Augenmerk der Anleger 2011 unserer Meinung nach weiter zu den osteuropä-
ischen Staaten tendieren. Deshalb gehen wir davon aus, dass die osteuropäischen
Aktienmärkte (allen voran Russland und die Türkei, wo wir nach wie vor übergewichtet
sind) durch einen soliden Mix aus stabilen Staatsbilanzen, einer geringen Verschuldung
sowohl der Unternehmen als auch der Privathaushalte, hervorragenden Wachstumsraten
und attraktiv bewerteten Aktien gestützt werden.
Türkische Aktien entwickelten sich unterdurchschnittlich
Gestützt wurde der russische Markt auch durch die Entwicklung der Börsenplätze
Polen und Tschechische Republik. Darüber hinaus blieb das Vertrauen der Anleger
in die Region groß, obwohl sich türkische Aktien unterdurchschnittlich entwickelten.
Der Grund dafür war eine Kurskorrektur bei Finanzwerten, nachdem diese Titel zuletzt
fest tendiert hatten. Die Entscheidung einiger Notenbanken, ihre Zinsen zu senken
und gleichzeitig die Mindestreservesätze anzuheben, hat die Unsicherheit um das
Kreditwachstum im Jahr 2011 erhöht. Die Rohstoffmärkte entwickelten sich allerdings
Ende des Jahres sehr gut. Die zweite Runde quantitativer Lockerungsmaßnahmen, die
im November eingeläutet wurde, war für diese Erholungstendenz verantwortlich und
kam auch Grundstofftiteln zugute.
Der heftige Wintereinbruch in Europa kam zudem den Exportvolumina russischer Erd-
gasunternehmen wie Gazprom sehr zugute. Der russische Markt, der nach wie vor
günstig bewertet ist, weist unseres Erachtens ein beträchtliches Wachstumspotenzial
auf. Zu den aktuell bemerkenswerten M&A-Aktivitäten zählten die Fusion des
Pottascheproduzenten Uralkali mit seinem Mitbewerber Silvinit sowie das übernahme-
angebot von Pepsi für den Moskauer Lebensmittelkonzern Wimm-Bill-Dann. Dadurch
wurden die Aktienkurse sowie die allgemeine Stimmung am Markt beflügelt.
Quelle: Investmentfonds.de
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