Investmentfonds.de
18.03.2011:
Pioneer: Russland attraktivster Aktienmarkt unter den Schwellenländern
Köln, den 18.03.2011 (Investmentfonds.de) - Nach Ansicht der Fondsgesell-
schaft Pioneer Investments ist Russland derzeit der attraktivste Aktienmarkt
unter den Schwellenländern. "In unserem Portfolio haben wir Russland zuletzt
wieder übergewichtet, da russische Aktien mit einem 12-Monats-Kurs-Gewinn-
Verhältnis von rund 7,0 sehr günstig bewertet sind", erläutert Marcin Fiejka,
Manager des Pioneer Funds – Emerging Europe and Mediterranean Equity
(LU0119336021). Zum Vergleich: Im Schnitt liegen das 12-Monats-KGV der
Schwellenländer bei 11,5 und das der Industriestaaten bei 12,6. Nach Ansicht
des Fondsmanagers profitiert der russische Markt besonders von den stark
steigenden Energie- und Rohstoffpreisen seit Jahresbeginn. "Die Unruhen in
Nordafrika und im Mittleren Osten haben den Ölpreis nach oben getrieben. Das
kommt besonders Russland als weltweit größter Ölproduzent zugute", sagt der
Investmentexperte. Zudem rechnet er damit, dass russische Gasfirmen vom
Wandel in der Energiepolitik in einigen Ländern nach dem Atomunfall in Japan
profitieren werden. "Aufgrund der Ereignissen in Japan wird Gas zukünftig
beim Energiemix eine größere Rolle spielen", ist der Fondsmanager überzeugt.
In seinem Portfolio setzt er neben Schwergewichten wie Gazprom auf Small-
und Mid-Caps aus dem Energiesektor, darunter der Stahlrohrhersteller TMK
sowie die Öldienstleister Cat Oil und Eurasia Drilling.
Ein weiteres zentrales Investmentthema für Fiejka ist der Konsum: "In den
vergangenen Jahren hat die Zahl der Mittelschicht-Haushalte in Russland sehr
stark zugenommen. Während 2004 nur 20 Prozent der Bevölkerung über ein monat-
liches Nettoeinkommen von 500 US-Dollar verfügten, sind es heute 50 Prozent."
Hinzu kämen niedrige Zinsen, eine moderate Arbeitslosigkeit sowie anziehende
Einzelhandelsumsätze und ein gestiegenes Konsumentenvertrauen. So rechnet auch
der Internationale Währungsfonds mit einem Wachstum der russischen Wirtschaft
von 4,5 Prozent in diesem Jahr; 2010 waren es 4,0 Prozent. Trotz dieser positiven
Aussichten mahnt der Fondsmanager im Konsumbereich aber derzeit zur Vorsicht:
"Seit dem vergangenen Sommer ist die Inflation kontinuierlich auf knapp zehn
Prozent gestiegen. Diese Entwicklung gilt es im Auge zu behalten." Daher
stockt der Investmentexperte den Bereich Konsumaktien derzeit nicht auf.
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Positiv bewertet Fiejka die Privatisierungsbemühungen der russischen Regierung.
Ende 2010 hat die Führung in Moskau beschlossen Anteile an rund 900 Firmen im
Wert von 59 Milliarden US-Dollar über die kommenden fünf Jahre zu verkaufen;
darunter große Finanzinstitute wie die Sberbank oder VTB. Auch wenn die Verkäufe
in erster Linie zur Reduzierung des Haushaltsdefizits beitragen sollen, geht
Fiejka davon aus, dass die Pläne auch für den Aktienmarkt allgemein positiv
sein werden. Denn durch den Verkauf der Anteile wird die Liquidität am Markt
sowie die Transparenz erhöht. "Dies trägt dazu bei, dass Russland ein aktionärs-
freundlicheres Land wird", ist der Fondsmanager überzeugt.
Mit seinem Pioneer Funds – Emerging Europe and and Mediterranean Equity, der
ein Volumen von knapp einer Milliarde Euro hat, ist Fiejka zu 63 Prozent in
russische Aktien investiert. In 2010 erzielte der Fondsmanager eine Performance
von 29,30 Prozent und konnte seinen Vergleichsindex, den MSCI Emerging Markets
Europe & Middle East 10/40, der im gleichen Zeitraum ein Plus von 26,8 Prozent
erreichte, deutlich hinter sich lassen. Morningstar bewertet das Portfolio
mit der Höchstnote von fünf Sternen.
Quelle: Investmentfonds.de
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