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30.07.2019:
Schroders: Die Eurozone steht vor großen Herausforderungen
Köln, den 30.07.2019 (Investmentfonds.de) -
Keith Wade, Chefvolkswirt von Schroders
Keith Wade, Chefvolkswirt von Schroders, erläutert, wie sich die Zinsen in den
USA entwickeln könnten und welche geldpolitischen Optionen den Notenbanken zur
Verfügung stehen, sollte sich die globale Konjunktur abschwächen.
Langsameres Wirtschaftswachstum und fortdauernde Handelskonflikte haben für eine
deutliche Korrektur der Zinsprognosen gesorgt und dazu geführt, dass die
Anleihekurse kräftig gestiegen sind. In den USA könnte die Notenbank als
"Absicherungsmaßnahme" die Zinsen senken, um die Wirtschaft auf Kurs zu halten.
In den Jahren 1995 bis 1998 hat sich das bereits als erfolgreiche Strategie
erwiesen. Die Wende des Investitionszyklus, die geringen Preissteigerungsraten
und Zweifel an der Wirksamkeit der Geldpolitik dürften die Zentralbank dazu
veranlassen, bis ins Jahr 2020 hinein bei ihrer lockeren Haltung zu bleiben.
Geldpolitische Maßnahmen reichen nicht aus
In Industrieländern ist der Handlungsspielraum der konventionellen Geldpolitik
begrenzt - und alternative Mittel stehen den Zentralbanken kaum zur Verfügung.
Die quantitative Lockerung ist zwar grundsätzlich eine Option, muss aber
wahrscheinlich durch fiskalpolitische Maßnahmen ergänzt werden, für die in den
meisten Industrieländern ein gewisser Spielraum besteht. Weiterhin problematisch
ist allerdings die hohe Staatsverschuldung einiger Volkswirtschaften der
Eurozone - und ihre Fähigkeit, diese zurückzuzahlen. Wenn man politische
Einschränkungen berücksichtigt, könnte der nächste Abschwung die Eurozone vor
größere Herausforderungen stellen als die übrigen Industrieländer.
Schwellenländer: den Stoß abfedern
Während die Industriestaaten mit ihrem langsameren Wachstum und niedrigen Zinsen
kaum mehr Spielraum haben, können die Regierungen der Schwellenländer noch
gewisse Maßnahmen ergreifen. Sollte es zu einer globalen Konjunkturabschwächung
kommen, stehen ihnen eine Reihe bewährter Instrumente zur Verfügung. Aufgrund
der zuvor größtenteils straffen Geldpolitik haben sie die Möglichkeit, Leitzinsen
zu senken oder durch andere geldpolitische Maßnahmen die Konjunktur zu stützen.
Zudem ist die Fiskalpolitik zwar Einschränkungen unterworfen, sie ist in einem
Großteil der Schwellenländer aber dennoch tragfähig.
Quelle: Investmentfonds.de
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