Investmentfonds.de
23.09.2021:
Star Capital: Rezession droht von China nach Europa überzugreifen
Köln, den 23.09.2021 (Investmentfonds.de) -
Dr. Manfred Schlumberger, Leiter Portfoliomanagement bei
Star Capital
Rezession droht von China nach Europa überzugreifen
- Covid-Delta und niedrige Impfquoten belasten
US-Wirtschaft
- Harte Lockdown-Politik Chinas wegen mangelhaften
eigenen Impfstoffen
- Chinesische Zentralbank reduziert Geldmenge
drastisch
- Je höher die Inflation, desto grösser die
Bremswirkungen auf die Wirtschaft
- Umkehr der Geldpolitik bereits bei Anleihen
eingepreist
- Einkaufsmanagerindizes deuten auf Rezession
- Schwache Konjunktur drückt auf Rohstoffpreise
- Klimawandel durch naive Branchenausschlüsse
gefährdet
- Vervielfachung der Transportkosten führt zu
drastischen Preissteigerungen
- Anhaltendes Lohnwachstum
> Aktien Fonds aktiv gemanagt und passive ETFs
Auswahl "Aktienfonds China"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Oberursel, 23. September 2021 - Schon seit Monaten
werden in den USA die Wachstumsprognosen für dieses
Jahr nach unten revidiert. Aktuell liegen sie
bereits bei unter 6%. Die grassierende
Delta-Variante infolge der im internationalen
Vergleich niedrigen Impfquote, vor allem in den
Südstaaten, lässt das Vertrauen der
US-Konsumenten einbrechen. Auch die Rückgänge bei
den Autoabsatzzahlen sprechen eine eindeutige Sprache.
Während man für die Unternehmensgewinne in 2021 noch
von Steigerungen von über 40% ausgeht, liegen die
Schätzungen für 2022 nur noch bei 5 bis 7%,
vorausgesetzt die Konjunktur schwächt sich nicht
noch weiter ab.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
"Aktienfonds/ETFs USA"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Auch die Dynamik der gegenüber den
USA verzögerten Konjunkturentwicklung in Europa
lässt moderat nach. Hier macht sich vor allem der
Materialmangel bei den Vorprodukten und die
Lieferengpässe bemerkbar. Insbesondere stockt
der Nachschub aus China. Die Volksrepublik fährt
weiter eine partiell harte Lockdown-Politik,
vermutlich nicht zuletzt weil die Wirksamkeit
der selbstentwickelten Impfstoffe zu wünschen
übrig lässt. Dazu kommen gewaltige Probleme im
Immobiliensektor, die sich im drohenden Kollaps
des Evergrande-Konzerns mit seinen 300 Mrd. USD
Schulden manifestieren. Überdies leidet die
chinesische Konjunktur unter dem geldpolitischen
Bremsmanöver der Zentralbank, die sich in einem
starken Rückgang des Wachstums der Geldmenge
(M1 wie M2) niederschIägt. So verwundert es
nicht, dass die Einkaufsmanagerindizes sowohI
im industriellen wie im Dienstleistungssektor
unter die Marke von 50 gefallen sind, was auf
eine rezessive Wirtschaftsentwicklung
hindeutet. Mit Verzögerung sollte die auch
in Europa ankommen.
Minen- und Ölkonzerne leiden unter falsch
verstandenen ESG-Branchenausschlüssen
Die schwächeren Konjunkturaussichten haben die
Anstiege bei vielen Rohstoffpreisen gestoppt
bzw. deutlich abgeschwächt. Die strukturellen
Angebotsdefizite bei vielen Industriemetallen,
vor allem den sogenannten "grünen" Metallen wie
Kupfer, Nickel, Aluminium, Lithium oder Kobalt,
die große Bedeutung für den Umstieg auf die
Elektromobilität haben, lassen jedoch keine
nachhaltigen Preisrückgänge erwarten. Nach den
Einbrüchen bei vielen Industriemetallen und
Erdöl in den Jahren 2015, 2016 und 2020 scheuen
die Unternehmen notwendige Investitionen, um die
steigende Nachfrage befriedigen zu können.
Nicht zuletzt sind die Minen- und Ölkonzerne
wegen des wachsenden Drucks zu mehr ökologischer
Nachhaltigkeit von Seiten der Finanzinvestoren
stark verunsichert. Viele naiv-fundamentalistische
ESG-Anhänger boykottieren diese Unternehmen,
obgleich sie entscheidend für das Gelingen
des Umbruchs zu klimafreundlicheren Lösungen
sind. Die Pariser Klimaziele können nur erreicht
werden, wenn der Umbau der CO2-intensiven Branchen
angegangen wird, weil dort der Hebel zum CO2-Abbau
am größten ist.
Drastische Preissteigerungen durch weiter
steigende Transportkosten
Vervielfachungen bei den Fracht- und Containerpreisen
auf den wichtigsten Handelsrouten zwischen Asien,
USA und Europa haben zusätzlich zu den rasanten
Anstiegen bei den industriellen Erzeugerpreisen
geführt. Auch hier ist ein schnelles Ende der
Preisentwicklung nicht zu erwarten. So verwundern
Anstiege bei den Produzentenpreisen von über 8%
in den USA, über 9% in China und mehr als 12% in
Deutschland nicht. Infolgedessen halten sich auch
die Verbraucherpreise in den USA stabil über 5% und
werden in Europa bis Jahresende noch weiter
anziehen. Verstärkt wird dieser Trend von einem
ansteigenden Lohnwachstum. Der durch die Demografie
noch zunehmende Mangel an qualifizierter Arbeit
lässt die Löhne in den USA Richtung 5% im
Vorjahresvergleich steigen. Eine "kleine"
Lohn-Preis-Spirale wird sich somit weder in den
USA noch in Europa vermeiden lassen.
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Quelle: Investmentfonds.de
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