Investmentfonds.de
02.08.2004:
JPMorganFleming: USA - Schwächere Konjunkturdaten und Gewinnherabstufungen
Köln, den 02.08.2004 (Investmentfonds.de) - Gewinnherabstufungen, steigende Ölpreise und
die Furcht vor einer Abkühlung des Konjunkturwachstums sorgten an der Wall Street ver-
gangene Woche für gedrückte Stimmung. Dabei verzeichneten die Technologiewerte die stärksten
Kurseinbußen. Der NASDAQ verlor bis zum Ende der Woche 3,25% und schloss damit auf seinem
niedrigsten Stand seit Mitte Mai.
Den Index belasteten dabei die Negativkorrekturen der Gewinnprognosen im Halbleitersektor.
Für eine zusätzliche Schwächung des NASDAQ sorgte der Chip-Hersteller Intel, der ent-
täuschende Ergebnisse im zweiten Quartal sowie einen schwachen Unternehmensausblick ver-
meldete.
Die Verluste des breiteren Dow Jones fielen mit einem Minus von 0,7% schwächer aus, da der
Index von einigen erfreulichen Unternehmensmeldungen profitieren konnte. So gab der Pharma-
riese Johnson & Johnson für das 2. Quartal eine Gewinnverdopplung gegenüber dem Vorjahres-
zeitraum bekannt, und auch die Gewinne der Fast-Food-Kette McDonalds stellten im zweiten
Quartal die Erwartungen in den Schatten.
Jedoch belasteten enttäuschende Ergebnismeldungen der Citigroup, unter anderem auf Grund
hoher Rückstellungen für Prozesskosten, die Kurse der Finanzwerte.
Die schwächeren Konjunkturdaten erschütterten das Anlegervertrauen weiter. So leisteten die
rückläufigen Einzelhandelsumsätze im Juni sowie die enttäuschenden Zahlen zur Industrie-
produktion der Furcht vor einer Abkühlung der Wirtschaft Vorschub.
Der erneute Anstieg der Ölpreise auf über 41 USD je Barrel verstärkte die Nervosität der
Anleger und nährte die Besorgnis über eine schleichende Abnahme der Wirtschaftsdynamik und
einen Rückgang des BIP-Wachstums in der zweiten Jahreshälfte.
Jedoch gaben der von der New Yorker Notenbank ermittelte Index für die allgemeine Geschäfts-
tätigkeit im verarbeitenden Gewerbe sowie der Konjunkturindex der Fed von Philadelphia
vermehrt Grund zur Hoffnung auf eine Erholung bei den Auftragseingängen zum Ende des
Sommers. Außerdem deuteten die Indizes darauf hin, dass es nicht zu einer raschen Abkühlung
des Wirtschaftswachstums kommen würde.
Derweil ließen die Zinssorgen, die den Markt bereits seit einigen Monaten belasten, infolge
des erfreulichen Rückgangs der Kerninflation im Juni teilweise nach. Angesichts der konsum-
fördernden Wirkung, die von der zunehmend besseren Lage am Arbeitsmarkt ausgeht, wird sich
die konjunkturelle Abkühlung unseres Erachtens eher schrittweise als abrupt vollziehen. Die
starke Binnennachfrage sowie die relativ lockeren geldpolitischen Rahmenbedingungen tragen
dabei zu einer Stützung des Wachstums bei. In diesem wirtschaftlichen Umfeld dürfte sich
der US-Aktienmarkt weitgehend positiv entwickeln.
Quelle: Investmentfonds.de
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