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16.03.2005:
Wirtschaftsexperten im stern: "Drei Prozent Wachstum sind erreichbar" - "Rückkehr zur Vollbeschäftigung ist möglich"
Hamburg (ots) - Vor dem Jobgipfel im Kanzleramt haben sich
führende Ökonomen optimistisch gezeigt, dass Deutschland mit einer
anderen Wirtschaftspolitik seine Probleme lösen kann. Dem Hamburger
Magazin stern sagte Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts für
Wirtschaftsforschung: "Die Rückkehr zur Vollbeschäftigung ist
möglich." Gustav A. Horn, Direktor des neuen Instituts für
Makroökonomie und Konjunkturforschung, erklärte: "Drei Prozent
inflationsfreies Wachstum sind erreichbar." Bei ihren Ratschlägen an
die Regierung setzen die Ökonomen unterschiedliche Akzente.
Horn rät Kanzler Gerhard Schröder, ein Konjunkturprogramm
aufzulegen. Am besten sei es, über ein staatliches
Investitionsprogramm den Kommunen Geld zu geben. "Jeder Bürgermeister
hat unzählige Projekte in seiner Schublade liegen", so Horn im stern.
Wenn die verwirklicht würden, komme das kleinen und mittleren Firmen
zugute, und gebe den Impuls, den die Konjunktur dringend benötigte.
Dagegen setzt Sinn auf weitere Arbeitsmarktreformen. Konkret
schlägt der Ökonom vor, die Zuverdienstmöglichkeiten beim
Arbeitslosengeld II auszuweiten. "Deutschland braucht ein System der
persönlichen Lohnzuschüsse, in dem Geringverdiener zwei Einkommen
haben: eines aus ihrer Arbeit und einen Zuschuss vom Staat."
Überraschend fordern beide Ökonomen die Europäische Zentralbank
(EZB) auf, die Reformpolitik in Deutschland mit einer lockereren
Geldpolitik und niedrigen Zinsen zu unterstützen. Die EZB könne "noch
einen Schritt nach unten machen", sagt Konjunkturforscher Horn. "Ein
bisschen Inflation in Europa wäre in dieser Lage nicht schlecht",
urteilt Angebots-Ökonom Sinn. "Wenn die Mieten, Preise und Löhne in
Deutschland zu hoch sind, lässt sich das Problem am leichtesten über
eine steigende Inflationsrate in den anderen europäischen Ländern
korrigieren."
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Originaltext: stern, G+J
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Quelle: news aktuell
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