Investmentfonds.de
19.04.2005:
DWS: Aktien Europa - Rückkehr zur Realität
Köln, den 19.04.2005 (Investmentfonds.de) - Nach der guten Wertentwicklung im
Vormonat schlossen die europäischen Aktienmärkte im März mit einem leichten Minus
von 0,79 Prozent im Dow Jones STOXX 600-Index – angesichts eines neuen histori-
schen Ölpreishochs, von US-Notenbankchef Greenspan präzisierter Inflationsrisiken,
bescheiden ausgefallener Konjunkturdaten und nur durchschnittlicher Unternehmens-
ergebnisse laut Expertenmeinung nicht unbedingt ein schlechtes Ergebnis.
Wie nicht anders zu erwarten, konnten sich defensive Sektoren wie Nahrungsmittel
und Versorger deutlich besser halten als konjunktursensitive Bereiche wie Bau,
Technologie und Finanzen, berichten die Analysten der DWS in Ihrer aktuellen
Markteinschätzung.
Unter den Einzeltiteln stach das dänische Unternehmen ISS, Anbieter von
Raumpflegedienstleistungen, hervor. Die Aktie profitierte von der Ankündigung
einer Verdreifachung des Umsatzes binnen fünf bis zehn Jahren und einem
Übernahmenangebot von Finanzinvestoren. Ebenfalls nach einem Übernahmeangebot
zulegen konnten die Papiere des britischen Automobildienstleisters RAC.
Übernahmephantasie trieb auch die Kurse im italienischen Bankensektor: Die
spanische Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) legte ein Angebot
für Banca Nazionale del Lavoro (BNL) vor, zugleich bekundete die niederländische
ABN Amro Interesse an Banca Antonveneta.
Kräftig Federn lassen mußte die Aktie des britischen Elektronikunternehmens
Electrocomponents nach einer Gewinnwarnung in Folge geringerer Nachfrage. Noch
übertroffen wurden die Kursverluste aber von dem irischen Pharmaunternehmen Elan,
dessen Krebsmedikament Tysabri erneut in Zusammenhang mit dem Tod eines Patienten
gebracht worden war. Die Einzelhandelskette W. Morrison verlor nach Problemen bei
der Integration der übernommenen Safeway-Märkte deutlich. Die Aktie des franzö-
sischen Reifenproduzenten Michelin litt unter Gewinnmitnahmen nach enttäuschenden
Geschäftsergebnissen.
Für den weiteren Jahresverlauf erwarten die Experten eine Fortsetzung des moderaten
Wirtschaftswachstums in Europa. Jedoch nehmen ihrer Einschätzung nach die Risiken
angesichts des durch steigende Rohstoffpreise verschärften Inflationsumfeldes zu.
Daraus unter Umständen resultierende Zinssteigerungen könnten sich negativ auf das
globale Wachstum und letztlich die Aktienmärkte auswirken. Zudem wird ein Rohölpreis
auf dem aktuellen Rekordniveau nicht unerhebliche Bremsspuren hinterlassen.
Quelle: Investmentfonds.de
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