Investmentfonds.de
18.08.2005:
Threadneedle: US-Berichtssaison bestätigt glänzenden Ausblick
Köln, den 18.08.2005 (Investmentfonds.de) - Der optimistischere Ausblick, den
Threadneedle für US-Aktien zeichnet, ist von den ermutigenden Berichten der
Unternehmen für das zweite Quartal gestützt worden. Die Mehrheit der Unternehmen
hat inzwischen ihre Zahlen abgeliefert. Etwa 70 Prozent von ihnen übertrafen die
Schätzungen der Analysten. Da die Weltwirtschaft sich besser entwickelt als
erwartet und der Ölpreis an neue Höchststände stößt, schnitten vor allem die
Energieunternehmen am besten ab. Das Förderunternehmen XTO Energy verdoppelte
den Gewinn und auch Ultra Petroleum war unter jenen Titeln, die Aufmerksamkeit
erregten.
Ein anderes Gebiet mit einer starken Entwicklung war der Technologiesektor. Die
Zahlen von IBM erhielten Auftrieb durch den Verkauf der PC-Division und die gute
Nachfrage nach der Software sowie den Dienstleistungen von IBM. Die Zahlen, die
von Avaya und Texas Instruments veröffentlicht wurden, stellten den Markt
gleichfalls zufrieden. Es gab zwar einige Rückschläge, allerdings ist es bemer-
kenswert, dass sie weniger mit einer glanzlosen Performance zu tun hatten,
sondern mehr mit dem Vorgehen der jeweiligen Unternehmensführung. Sowohl
Microsoft als auch Intel übertrafen ihre Gewinnprognosen, enttäuschten aber die
Analysten mit ihren Erwartungen für die kommenden Quartale. Es ist möglich,
dass einige Unternehmen tiefstapeln und absichtlich zu konservative Schätzungen
abgeben. Sollte dies der Fall sein, so sind die Bewertungen der Technologiewerte
nach wie vor attraktiv und man kann weiterhin eine Outperformance erwarten.
Allerdings ließen niedrigere Erträge, die auf engere Margen zurückzuführen sind,
den Glanz der Internetsuchmaschinen Yahoo und Google ein wenig verblassen. Der
Kurs von eBay hingegen schnellte um 21 Prozent herauf, als bekannt wurde, dass
der Gewinn um 53 Prozent in die Höhe geschossen ist.
Ermutigend ist auch, dass die Unternehmen, die gesunde Bilanzdaten präsentieren,
aus allen Bereichen des Marktes kommen. Darunter befinden sich auch solche
Schwergewichte wie Boeing, Bristol Myers Squibb, Starbucks sowie Procter &
Gamble, die alle ihre Ziele erreichten. Sara Lee, Andrew Corporation und Block-
buster befanden sich bei der Minderheit, die zurückfiel.
Das zusammengefasste Gewinnwachstum für das zweite Quartal wird wahrscheinlich
rund 14 Prozent betragen, was etwas über unserer Schätzung von elf Prozent liegt.
Doch bevor wir beginnen, unsere Prognosen insgesamt zu verändern, müssen wir die
verschiedenen Währungsbeziehungen berücksichtigen, die auf die Gewinnentwicklung
dieses Jahres Einfluss haben werden. Zunächst wird ein stärkerer Dollar einen
dämpfenden Einfluss haben, besonders im vierten Quartal. Analysten neigen mitunter
dazu, die Auswirkungen der Währung so lange zu ignorieren, bis sie aktuell sind.
Der zweite Gegenwind kommt vom Ölpreis. Selbst angesichts eines Preises von 65
Dollar je Barrel mag die Nachfrage robust bleiben. Aber es gibt keinen Weg
vorherzusagen, wann das unvermeidliche Niveau erreicht sein wird, das zu einem
Anstieg der Inflation und zu einer Verlangsamung des Wachstums führt. Und
schließlich neigen Analysten dazu, von ihren Prognosen wieder Abstand zu nehmen.
So erscheinen zum Beispiel die Wachstumsraten, die für Industriewerte
(20 Prozent), für Banken (15 Prozent) und für den Einzelhandel (18 Prozent)
angenommen werden, für die zweite Hälfte des Jahres ausgesprochen optimistisch.
Andererseits sind die Prognosen für die Energietitel im vierten Quartal, wo eine
Wachstumsrate von zehn Prozent vorhergesagt wird, wahrscheinlich zu niedrig
angesetzt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die gute Gewinnentwicklung uns bestärkt,
zuversichtlich bei US-Aktien zu bleiben. Außerdem sollte die relative Underper-
formance des US-Marktes seit Jahresbeginn ein Zeichen dafür sein, dass bis zum
Jahresende noch eine Aufholung anstehen könnte.
Quelle: Investmentfonds.de
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