Investmentfonds.de
07.06.2006:
Fondsporträt: American Express Global High Yield Euro
Köln, den 07.06.2006 (Investmentfonds.de) -
(DER FONDS) John Cleary und Kam Tugnait setzen auf riskante Rentenpapiere.
Von dem Vermögen ihres American Express Global High Yield Euro (WKN 523 366)
haben sie satte 82,2 Prozent in Anleihen ohne Investmentgrade-Rating investiert.
Das heißt, dass diese Anleihen von der Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P)
als „spekulativ“ eingestuft werden. Weitere 15,3 Prozent des Fondsvermögens werden
von S&P gar nicht erst bewertet.
Cleary und Tugnait arbeiten für Standard Americas, einen Spezialisten für derartige
Schuldverschreibungen, und betreuen den Fonds seit seinem Start im August 2000. Sie
investieren das rund 470 Millionen Euro schwere Fondsvermögen in hochverzinsliche
Unternehmensanleihen (High-Yield-Bonds) und Schuldverschreibungen aus den weltweiten
Schwellenländern (EM-Bonds). Währungsrisiken sichern sie ab.
Die Kombination aus Unternehmens- und Schwellenländeranleihen sei vorteilhaft, weil
beide Anlageklassen unterschiedlichen Zyklen unterliegen und sich daher unabhängig
voneinander bewegten, heißt es von den Fondsmanagern.
So kam es im vergangenen Monat dem Fonds durchaus zugute, dass die
Schwellenländerpapiere derzeit nur mit 30 Prozent gewichtet sind. Der Fonds überstand
die Turbulenzen an den Rentenmärkten mit einem vergleichsweise geringen Minus von
0,3 Prozent, während die reinen Schwellenländerfonds laut Rating-Agentur Morningstar
im vergangenen Monat durchschnittlich 3 Prozent abgegeben haben.
Allerdings birgt eine solche Mischung auch gewisse Risiken, wie Cleary bestätigt.
„Wir haben unsere Schwellenländerquote schon 2004 von 70 auf 30 Prozent
zurückgefahren, weil wir in den Unternehmensanleihen mehr Potenzial gesehen haben“,
sagt er. Die etwas unglückliche Entscheidung habe dazu geführt, dass der Amex-Fonds
einige Zeit den anderen Hochzinsfonds hinterherlief. In der Tat: Mit einem Plus
von 47,5 Prozent im Fünf-Jahres-Vergleich liegt der Fonds bei Morningstar auf dem
dritten Platz von 114 Fonds. In den vergangenen drei Jahren reichte es dagegen mit
plus 22,4 Prozent nur für Platz 74.
Das Fondsmanager-Duo wählt seine Anlageobjekte unabhängig von einer Benchmark aus.
„Wir erstellen zunächst eine Struktur aus den Anlageklassen, Branchen und Ländern
und untersuchen anschließend die einzelnen Anleihen, ob sie zum Risikoprofil des
Fonds passen“, erklärt Cleary. Zudem sichere er jede Fondsposition mit einem
Stopp-Loss-Limit ab. So werde jede Position rigoros verkauft, sobald sie um mehr
als 5 Prozent unter ihren Höchstkurs falle. Cleary und Tugnait streben eine absolute
jährliche Rendite an und wollen die Preisschwankungen ihres Fonds möglichst gering
halten.
Für das aktuelle Jahr sind die Fondsmanager leicht optimistisch. Cleary: „Bei den
High-Yield-Bonds rechnen wir noch immer mit wenig Schuldnerausfällen, unterstützt
durch die starke Weltwirtschaft und die hohen Unternehmensgewinne.“ Daher sollten
die Kurse dieser Papiere in diesem Jahr stabil bleiben. Bei den Schwellenländer-
anleihen werde dagegen die Nervosität der Anleger weiterhin für starke
Kursschwankungen sorgen. Cleary legt deshalb auch in diesem Jahr den Schwerpunkt
bei den hochverzinslichen Unternehmensanleihen.
Die Einstiegssumme für den Hochzinsfonds von American Express hängt ebenso wie die
Sparplanfähigkeit vom Vertriebsunternehmen ab. Der Ausgabeaufschlag beträgt
6 Prozent; die Verwaltungsvergütung liegt bei 1,25 Prozent im Jahr.
INFO: Cleary kam im Februar 2004 zu Standard Asset Management, wo er für das
Emerging Market Portfolio und das Emerging-Market- und High-Yield-Mischportfolio
verantwortlich ist. Vor seinem Wechsel zu Standard war er fünf Jahre für
Schwellenländer- und globale Hochzinsanleihen bei Invesco Asset Management
verantwortlich. Cleary hat an der London School of Economics internationale
Betriebs- und Volkswirtschaft studiert und das Investment-Management-Programm
der London Business School abgeschlossen.
-thg-
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Quelle: Investmentfonds.de
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